Politik

07.12.2018

Der Bürgermeister der Stadt Gwangju, Lee Yong-seop (links) und der Vorsitzende der Hauptverwaltung der Stadt Gwangju der koreanischen Gewerkschaften, Yoon Jong-hae, halten am 5. Dezember ihre Hände. ⓒ Yonhap News

Der Bürgermeister der Stadt Gwangju, Lee Yong-seop (links) und der Vorsitzende der Hauptverwaltung der Stadt Gwangju der koreanischen Gewerkschaften, Yoon Jong-hae, halten am 5. Dezember ihre Hände. ⓒ Yonhap News



Von Kim Young Shin und Min Yea-Ji | Stand: 7. Dezember 2018

Mangel an Arbeitsplätzen und Polarisierung sind weltweite Sorgen. Um diese Probleme zu lösen, startete die südkoreanische Regierung ein wertvolles Experiment. Das sogenannte „Beschäftigungsmodell von Gwangju“ ist ein erster Versuch in Südkorea, aber es gibt ähnliche Paradebeispiele in den anderen Staaten.

Das „Beschäftigungsmodell von Gwangju“ basiert auf einem Kompromiss zwischen Arbeit und Management. Nach diesem Modell können Unternehmen mehr Arbeitsplätze schaffen, indem sie die Jahresgehälter der Arbeitnehmer halbieren. Die zentrale Regierung und die Stadt Gwangju werden Sozialleistungen wie Wohnraum, Bildung und medizinische Versorgung erbringen, um das reale Einkommen anzuheben, was Arbeit und Management gegenseitig fördert. Dadurch wird es erwartet, dass etwa 12.000 Arbeitsplätze voraussichtlich geschaffen werden und die regionale Wirtschaft angekurbelt wird. Dies kann dazu führen, dass die Unternehmen die einheimische Produktion bevorzugen.

Nach der Wirtschaftskrise 1999 schlug Volkswagen das Auto-5000-Projekt vor, das den Bau einer neuen Fabrik und die Einstellung von 5.000 Arbeitslosen auf 80% der vorhandenen Löhne – 5.000 Mark – vorsieht. Obwohl Arbeitnehmer und Manager in Bezug auf Arbeitszeit und monatliche Zahlungssysteme argumentiert haben, intervenierten die deutsche Regierung und viele Experten in der Mitte, so dass sich beide Seiten 2001 einigten. Die Teilnehmer am Auto 5000-Projekt wurden nach Beendigung des Projekts zu offiziellen Mitarbeiter des Volkswagen-Unternehmens.

Die gleiche Situation traf auch General Motors (GM). Im Jahr 1985 kämpfte GM hart auf dem Automarkt gegen Japan und startete das Saturn-Projekt mit dem Ziel „Lasst uns das Arbeitsverhältnis reformieren, um das Weltauto zu bauen". Die Arbeiter erhielten 90% der Monatslöhne von Arbeitern, die in anderen Fabriken arbeiten, aber das Unternehmen richtete ein Austauschnetz zwischen den beiden Seiten ein und verbesserte so die Produktion und die Qualität.

Ein Chefberater des Wirtschafts-, Sozial- und Arbeitsrates, Park Myung Joon, sagte: „In den beiden Fällen haben Arbeiter und Arbeitgeber vereinbart, ein neues Gehaltssystem einzurichten, in dem sie miteinander Löhne und Beschäftigung tauschen. Darüber hinaus gibt es innovative Elemente, die die Beschäftigungsqualität und die Produktionsmethode verbessern, die auch auf das Beschäftigungsmodell von Gwangju angewendet werden."

„Es ist von großer Bedeutung, dass ein erster Schritt zur Lösung des Problems der sozialen Polarisierung durch die Schaffung eines neuen Beschäftigungsmodells gemacht wird. Vor allem wird es auch ein Ausgangspunkt für die Verbreitung des sozialen Dialogs sein“, fügte er hinzu.

ysk1111@korea.kr