Politik

28.02.2022

Der südkoreanische Innenminister Jeon Hae-Cheol leitet am 28. Februar 2022 ein behördenübergreifende virtuelle COVID-19-Reaktionstreffen im Regierungskomplex in Seoul. ⓒ Ministerium für Inneres und Sicherheit

Der südkoreanische Innenminister Jeon Hae-Cheol leitet am 28. Februar 2022 ein behördenübergreifendes virtuelles COVID-19-Reaktionstreffen im Regierungskomplex in Seoul. ⓒ Ministerium für Inneres und Sicherheit


Von Min Yea-Ji

Angesichts des anhaltenden Mangels an Arbeitskräften zur Bewältigung der Pandemie kündigte die Regierung am 28. Februar eine Entscheidung an, die Anwendung des COVID-19-Impfpasssystems für die Nutzung von elf Arten öffentlicher Einrichtungen wie Restaurants und Cafés ab 1. März vorübergehend auszusetzen, sagte der Innenminister Jeon Hae-cheol.

Bei einem behördenübergreifenden COVID-19-Reaktionstreffen sagte der Innenminister Jeon, die Entscheidung werde der Regierung helfen, ihre Verwaltungskapazitäten für den Umgang mit der schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante und Hochrisiko-Viruspatienten zu priorisieren.

Der Minister wies darauf hin, dass die öffentlichen Gesundheitszentren kürzlich mit der Ausstellung negativer Virustestzertifikate nach der jüngsten Omikron-Welle belastet wurden und die Aufhebung der Impfpassanforderungen es den Gesundheitsbehörden ermöglichen wird, ihre Bemühungen auf eine bessere Behandlung von Hochrisikopatienten zu konzentrieren.

Derzeit ist der Impfnachweis oder ein negatives Testergebnis ein Muss, um stark frequentierte Einrichtungen wie Restaurants, Cafés, Kinos, Museen, Bibliotheken und andere Indoor-Veranstaltungen zu betreten, was die Belastung des Gesundheitspersonals durch die Ausstellung negativer Testzertifikate erhöht hat.

Der Minister sagte auch, dass etwa 3.000 Beamte der zentralen Regierungsbehörden in 258 öffentliche Gesundheitszentren entsandt werden, um bei der Bewältigung des Omikron-Anstiegs Unterstützung zu leisten. Bis zum Wochenende werden außerdem rund 1.000 Militärangehörige mobilisiert.

Er fügte hinzu: „Die Kommunalverwaltungen setzen sich dafür ein, auf die steigende Zahl der Corona-Neuinfektionen zu reagieren, indem sie etwa 32.500 Menschen durch die Verlagerung von Verwaltungspersonal sowie des bestehenden Personals von Gesundheitszentren einstellen.“

Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen in Südkorea verdopple sich jede Woche seit der dritten Januarwoche durch die Verbreitung der Omikron-Variante. Dennoch zeigen wichtige Quarantäneindikatoren wie die Zahl der schweren Fälle und Todesfälle sowie die Zahl der Krankenhausbetten, dass sich die Corona-Lage in Südkore relativ stabilisiert habe, betonte Jeon.

In Bezug auf die hohe Nachfrage von Antigen-Schnelltestkits sagte Minister Jeon: „Im März werden voraussichtlich 210 Millionen Antigen-Schnelltests bereitgestellt, sodass es bei der Gesamtversorgung kein Problem gibt. Ab dieser Woche wird die Regierung Personen mit hohem Infektionsrisiko wie Kinder in Kindertagesstätten, Schüler und Menschen in Wohlfahrtseinrichtungen Antigen-Schnelltestkits für zwei Testungen in der Woche unentgeltlich bereitstellen. Darüber hinaus werden wir dem privaten Sektor wie Apotheken und Convenience-Stores Schnelltestkits in ausreichenden Mengen zur Verfügung stellen.“

jesimin@korea.kr