Von Yoon Sojung

Präsident Yoon Suk Yeol versprach am 15. August, die Beziehungen zu Japan auf der Grundlage einer gemeinsamen Erklärung von 1998 zwischen den beiden Ländern rasch zu verbessern, und bot gleichzeitig an, Nordkoreas Wirtschaft erheblich wieder aufzubauen, wenn Pjöngjang Schritte in Richtung einer substanziellen Denuklearisierung unternimmt.

Yoon machte diese Bemerkungen in einer Rede zum Tag der Befreiung, die 77 Jahre seit Koreas Unabhängigkeit von Japans Kolonialherrschaft von 1910-45 markierte.

„In der Vergangenheit mussten wir uns von der politischen Kontrolle befreien, die uns das imperiale Japan auferlegte, damit wir unsere Freiheit wiedererlangen und verteidigen konnten“, sagte Yoon während einer Zeremonie auf dem Rasen des Präsidialamtes. „Heute ist Japan unser Partner, da wir gemeinsamen Bedrohungen gegenüberstehen, die die Freiheit der Weltbürger in Frage stellen.“

Yoon trat sein Amt im Mai mit dem Versprechen an, die Beziehungen zu Japan zu verbessern.

Yoon sagte, die beiden Länder müssten zu Frieden und Wohlstand in der internationalen Gemeinschaft beitragen, indem sie auf der Grundlage gegenseitigen Respekts in den Bereichen Wirtschaft, Sicherheit, Soziales und Kultur zusammenarbeiten.

„Wenn sich die Beziehungen zwischen Korea und Japan auf eine gemeinsame Zukunft zubewegen und wenn sich die Mission unserer Zeit auf der Grundlage unserer gemeinsamen universellen Werte anpasst, wird uns das auch helfen, die historischen Probleme zu lösen, die zwischen unseren beiden Ländern bestehen“, sagte er.

„Wir müssen die Beziehungen zwischen Korea und Japan schnell und angemessen verbessern, indem wir den Geist der Erklärung des südkoreanischen Präsidenten Kim Dae-jung und des japanischen Premierministers Keizo Obuchi aufrechterhalten, die einen Entwurf für eine umfassende Zukunft der Beziehungen zwischen Korea und Japan vorschlug“, fügte er hinzu und bezog sich dabei auf eine gemeinsame Erklärung von 1998, die forderte, die Vergangenheit zu überwinden und neue Beziehungen aufzubauen.

Yoon schlug auch die Einzelheiten seines „kühnen Plans“ vor, Nordkoreas Wirtschaft zu verbessern, falls es Schritte zur Denuklearisierung unternimmt, ein Angebot, das er erstmals während seiner Antrittsrede im Mai gemacht hatte.

Er sagte, die Denuklearisierung Nordkoreas sei „wesentlich“ für einen nachhaltigen Frieden auf der Halbinsel, in Nordostasien und auf der ganzen Welt.

„Die kühne Initiative, die ich mir vorstelle, wird die Wirtschaft Nordkoreas und die Lebensgrundlagen seiner Bevölkerung schrittweise erheblich verbessern, wenn der Norden die Entwicklung seines Nuklearprogramms einstellt und einen echten und substanziellen Prozess zur Denuklearisierung einleitet“, sagte Yoon.

„Wir werden ein groß angelegtes Lebensmittelprogramm durchführen, Unterstützung für die Infrastruktur zur Stromerzeugung, -übertragung und -verteilung leisten und Projekte zur Modernisierung von Häfen und Flughäfen für den internationalen Handel durchführen.“

Yoon bot auch an, Nordkoreas landwirtschaftliche Produktivität zu steigern, seine Krankenhäuser und medizinische Infrastruktur zu modernisieren und internationale Investitionen und Initiativen zur finanziellen Unterstützung umzusetzen.

In Bezug auf die Weltwirtschaft sagte der Präsident: „Inmitten wachsender Unsicherheit in der Weltwirtschaft muss die Regierung finanzielle Solidität erreichen, um die Glaubwürdigkeit der koreanischen Wirtschaft zu wahren.“

Er versprach, unnötige Staatsausgaben zu reduzieren, einkommensschwache Familien intensiver zu unterstützen, die Betreuungsangebote für Menschen mit Behinderungen zu verbessern und den Wohnungsmarkt durch Straffung der Vorschriften zu stabilisieren.

Er fügte hinzu, dass die Gewährleistung einer starken wirtschaftlichen und kulturellen Grundlage für einkommensschwache Familien und sozial Benachteiligte der Kern der universellen Werte von Freiheit und Solidarität sei.

arete@korea.kr