Im August 2014 sorgte der Taifun Nakri für Regenfall von mehr als 1000 ml allein auf der Insel Jejudo.
Trotz des Rekordregenfalls erlitt Koreas größte Insel keine schwerwiegenden Schäden. Experten sind sich einig, dass dies auf die einzigartige geologische Beschaffenheit der Insel Jejudo zurückzuführen ist, die verhinderte, dass es dort zu starken Beeinträchtigungen kam. Als vulkanische Insel sind die Gesteinsschichten von Jeju mit Vulkangestein, Vulkanasche, Sand und Schotter gemischt, sodass Regenwasser leicht in den Boden eindringen kann.
Der Boden des Zugangs zum Seongsan Ilchulbong ist mit Basalt bedeckt. Basalt ist überall auf der Insel Jeju anzutreffen und erinnert Besucher daran, dass die Insel durch vulkanische Aktivitäten entstanden ist.
Die Dol Hareubang, Skulpturen in Menschenform, die typisch für die Insel Jeju sind, und die Mauern aus schwarzem, vulkanischem Gestein sind beide aus Basalt gemacht, eine Art Vulkanstein mit poröser Oberfläche, der durch vulkanische Tätigkeiten entstanden ist. Neben dem Basalt lassen sich viele andere Auswirkungen der vulkanischen Aktivitäten auf der Insel finden wie eine überkreuzte Sektion von Schichten, Oreum (winzige vulkanische Erhebungen mit einem vulkanischen Kegel), Lavahöhlen und Gumburi oder Vulkankrater.
Spuren vulkanischen Ursprungs lassen sich ganz klar in den Felsschichten erkennen. Ein perfektes Beispiel findet sich in den vulkanischen Ablagerungen Suwolbong. Diese Felsen, die sich am Hafen Gosan im südlichen Teil der Insel befinden, enthalten ein großes Gebiet mit überkreuzten Schichten, das an den Strand angrenzt. Die Erdschichten bestehen sowohl aus sedimenthaltigen als auch aus anderen Schichten, die sich durch aktive Vulkane gebildet haben. Bei näherem Hinschauen steckt vulkanisches Gestein, das durch die Explosion eines Unterwasservulkans ausgestoßen wurde, in den Gesteinsablagerungen. Sie demonstrieren, wie intensiv die vulkanische Aktivität war.
Die vulkanische Ablagerung Suwolbong in der Nähe des Hafens Gosan auf der Insel Jejudo zeigt vulkanisches Gestein, das aufgrund der Explosion eines Unterwasservulkans die höheren Erdschichten durchbrochen hat.
Spuren von vulkanischen Aktivitäten lassen sich auch auf den Geh- und Wanderwegen der Insel finden. Wenn man dem Olle-Wanderweg folgt - ein Netzwerk von Wanderwegen mit Kultcharakter, das die gesamte Insel einschließt und eine der größten Touristenattraktionen ist - kann man die verschiedenen Farbtöne der Erde sehen, die von Schwarz bis Rot reichen. Schwarze Erde steht für Basalt, das während des rapiden Kühlungsprozesses der Lava entstanden ist. Rote Erde, auch bekannt als Schlacke, ist das Ergebnis von vulkanischen Ausstößen, Steinen, Asche und unterirdischen Gasen. Wanderer können während des Laufens auf den Wegen verschiedene Strandformen sehen, die von weißen Sandstränden bis zu schwarzem Sand reichen. Auch diese sind durch die Vulkantätigkeiten der Insel entstanden.
Während des Laufens auf den Olle-Wanderpfaden können die Menschen verschiedene Erdtöne und die Pflanzen sehen, die auf der Erde wachsen.
Auf der roten Erde der Insel Jejudo wächst eine Wildblume. Die rote Erde ist unter dem Namen Schlacke bekannt und ein Ergebnis der vulkanischen Auswürfe und anderer Gase.
Auf der Insel Jejudo finden sich die säulenförmigen Jusangjeolli-Klippen, die Teil des Jungmun-Tourismuskomplexes sind. Diese säulenförmigen Felsen sind durch basaltartigen Lavafluss entstanden.
Durch vulkanische Aktivitäten sind viele malerische Orte entstanden. Die Jusangjeolli-Klippen, die Teil des Jungmun-Tourismuskomplexes im südlichen Teil der Insel Jejudo sind, bieten einen schönen Anblick und sind charakteristisch für die Inselprovinz. Die Klippen sind säulenförmig und sehen wie Faltfächer aus vier- und sechseckigen Röhren aus. Diese säulenförmigen Felsen entstehen, wenn dickflüssige basaltische Lava bei ungefähr 1000 Grad Celsius von der Mündung eines Vulkans ausfließt und sehr schnell abkühlt. Die säulenförmigen Klippen sind 30-40 Meter hoch und erstrecken sich über einen Kilometer, die längste solcher natürlichen Formationen in Korea.
Der Berg Hallasan an einem sonnigen Tag. Dieser 1950 Meter hohe, inaktive Vulkan ist das Zentrum der Insel Jejudo.
Vor der östlichen Spitze der Insel Jejudo wurde der Seongsan Ilchulbong durch die Explosion eines Unterwasservulkans geschaffen. Er ist auch einer der sogenannten Oreum, winziger vulkanischer Erhebungen, die über die gesamte Insel verteilt sind.
Andere unübersehbare Hinweise auf vulkanische Aktivitäten auf der Insel Jejudo sind der Berg Hallsan, der Seongsan Ilchulbong und das System unterirdischer Lavahöhlen.
Der Berg Hallasan ist der zentrale Berg der Insel und befindet sich auf der Spitze eines inaktiven Vulkans. Der Berg mit einer Höhe von 1950 Metern ist das sichtbare Ergebnis des vierten Stadiums vulkanischer Aktivitäten, die sich in den Meeren um die koreanische Halbinsel ereigneten.
Der Seongsan Ilchulbong ist ein Oreum, der durch die Explosion eines Unterwasservulkans entstanden ist. Er zeigt die Entstehung und die Zunahme einer Art von vulkanischer Eruption an, die sich in flachen Meeren ereignet.
Das System aus Lavahöhlen wurde geschaffen, als basaltische Lavamasse vor rund 300.000 bis 100.000 Jahren ins Meer floss. Bis heute wurden neun Höhlen gefunden, einschließlich der Höhle Manjanggul.
Die Höhle Manjanggul hat eine Länge von 7,4 Kilometern, kann eine Breite von bis zu 23 Metern haben und sich bis zu 30 Meter in die Höhe erstrecken. Sie ist die schönste und längste Höhle unter denen des Geomunoreum-Lavahöhlensystems. In der Höhle Manjanggul befinden sich gut erhaltene Lavahöhlen. Auf der Oberfläche der Höhlenwände sind die Verlaufslinien der Lava sichtbar.
Die Insel Jejudo hat auch 368 Oreums, von denen alle einen kleinen vulkanischen Kegel haben. Sangumburi ist der größte und tiefste Oreum. Er geht 120 Meter in die Höhe und zwei Kilometer in die Tiefe, mit einem Durchmesser von 500 Metern. Bei ihm handelt es sich um den weltweit einzigen Flachlandkrater.
Die Höhle Manjanggul ist die größte Lavahöhle auf der Insel Jeju. Sie ist 7416 Meter lang, 23 Meter breit und hat eine Höhe von 30 Metern.
An vielen Abschnitten der Höhle Manganggul kann man den Verlauf des Lavaflusses sehen.
Die UNESCO hat die vulkanischen geologischen Charakteristika der Insel Jejudo und ihren Wert für die Menschheit anerkannt. 2010 bestimmte sie neun Gebiete, darunter den Berg Hallasan, die Höhle Manjanggul, den Seongsan Ilchulbong und die vulkanischen Ablagerungen Suwolbong, zu einem ihrer Globalen Geoparks. Vier Jahre später, im September 2014, hat die UNESCO der Liste von Jejus Globalen Geoparks drei weitere Gebiete hinzugefügt, einschließlich der Inseln Biyangdo und Udo.
Artikel von Yoon Sojung
Fotos: Jeon Han
Redakteure, Korea.net
arete@korea.kr