Forscher des KAIST haben erstmals Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol (BTEX) aus biologischen Rohstoffen anstelle von Erdöl gewonnen. Foto: PET-Getränkeflaschen in einem Convenience-Store in Jongno-gu, Seoul, aufgenommen am 13. Oktober ⓒ Kim Seon Ah
Von Kim Seon Ah
Ein Forschungsteam des Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) hat erstmals erfolgreich Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylol (BTEX) aus biologischen Rohstoffen hergestellt, die bisher nur aus Erdölraffination stammten.
Diese Entwicklung gilt als bedeutender Schritt auf dem Weg zu einer geringeren Erdölabhängigkeit und zur umweltfreundlichen Herstellung von Kunststoffrohstoffen mithilfe biotechnologischer Verfahren.
Das KAIST gab am 12. Oktober bekannt, dass es dem Forschungsteam von Distinguished Professor Lee Sang Yup (Fachbereich Chemie- und Biomolekulartechnik) und Professor Han Sunkyu (Fachbereich Chemie) gelang, durch die Kombination von mikrobiellen Fermentationsprozessen und organisch-chemischen Reaktionen ein Verfahren zu entwickeln, das BTEX aus erneuerbaren Rohstoffen wie Glukose und Glycerin erzeugt.
Das Forschungsteam ließ Mikroorganismen zunächst aus Glukose und Glycerin sauerstoffhaltige Zwischenprodukte wie Phenol und Benzylalkohol erzeugen, die anschließend durch chemische Reaktionen deoxygeniert wurden, um BTEX zu gewinnen.
BTEX dient als wichtiger Grundstoff für Alltagsgegenstände wie PET-Flaschen, Styropor und Nylon. Da es bislang ausschließlich aus Erdöl gewonnen werden konnte, war die Herstellung mit erheblichen Umweltbelastungen verbunden. Zudem galt die Produktion von BTEX aus pflanzlichen Quellen aufgrund seiner komplexen chemischen Struktur als besonders schwierig.
Die Forschungsergebnisse erschienen am 2. Oktober in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) der USA.
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