Sci/Tech

16.10.2025

Am 10. September wird ein Wasserstoffbus an der Wasserstofftankstelle in Gyeongseo-dong in Seogu, Incheon, aufgeladen ⓒ SK innovation

Am 10. September wird ein Wasserstoffbus an der Wasserstofftankstelle in Gyeongseo-dong in Seogu, Incheon, aufgeladen ⓒ SK innovation



Von Charles Audouin

Korea startet in das Zeitalter für die Wasserstoff-Mobilität vor. Die koreanische Regierung betrachtet den Wasserstoff als die Kernenergiequelle, um die Klimaneutralität 2050 und NDC-Ziele für 2030 zu erreichen. Bei den von der Regierung im Jahr 2023 veröffentlichten Umsetzungsmaßnahmen wurde der Anteil des Wasserstoffs von 7,6 % auf 8,4 % erhöht.

Dementsprechend plant das Ministerium für Umwelt, bis 2030 300.000 Wasserstoffautos und 21.200 Wasserstoffbusse bereitzustellen. Dazu werden 660 Wasserstofftankstellen angeboten. Das Ministerium für Land, Infrastruktur und Transport wird auch bis zum selben Zeitraum 25 % der Schnellbusse auf Wasserstoffbusse umstellen.

Daher gilt der Flüssigwasserstoff als der Schlüssel zur Erreichung dieser Ziele. Wenn der Wasserstoff im gasförmigen Zustand auf minus 253 Grad Celcius gekühlt wird, verringert sich sein Volumen um das 800-Fache und die Transporteffizienz erhöht sich um mehr als das Zehnfache.

Die Gelände für die Wasserstofftankstellen werden stark reduziert. Es ist der Grund dafür, dass der Flüssigwasserstoff sowohl für die Busse als auch die Lastkraftwagen bereitgestellt wird. Nur neun Länder auf dem ganzen Land verfügen über diese Technologien.

 Foto des Wasserstoff-Ladegerätes in Gyeongseo-dong in Seo-gu, Incheon ⓒ Charles Audouin/korea.net

Foto des Wasserstoff-Ladegerätes in Gyeongseo-dong in Seo-gu, Incheon ⓒ Charles Audouin/korea.net


Es scheint, dass diese Maßnahmen schnell umgesetzt werden. Die Flüssigwasserstoff-Ladestation in Gyeongseo in Incheon wird täglich durchschnittlich von über 200 Wasserstoffbussen besucht. Dabei wird der Wasserstoff im flüssigen Zustand unter hohem Druck komprimiert und als Gas in den Kraftstofftank eingefüllt. Die Ausfüllung dauert etwa zehn Minuten, schneller als die halbe Stunde an Tankstellen für gasförmigen Wasserstoff.

Der in dieser Ladestation benutzte Flüssigwasserstoff stammt aus der Wasserstoff-Verflüssigungsanlage Incheon. Es ist die größte Anlage der Welt und die einzige in Korea. Sie wurde im Mai letzten Jahres in Betrieb genommen und produziert maximal 90 Tonnen Flüssigwasserstoff pro Tag - jährlich 30.000 Tonnen. Es reicht aus, um etwa 5.000 Wasserstoffbusse zu betreiben.

Foto der Wasserstoff-Verflüssigungsanlage auf Gelände von SK Incheon Petrochem in Wonchang-dong, Seo-gu, Incheon ⓒ Charles Audouin/korea.net

Foto der Wasserstoff-Verflüssigungsanlage auf dem Gelände von SK Incheon Petrochem in Wonchang-dong, Seo-gu, Incheon ⓒ Charles Audouin/korea.net


Die Regierung verstärkt ihre Unterstützung. Das Ministerium für Umwelt unterstützt den Kauf von Bussen und den Bau von Wasserstofftankstellen. Das Ministerium für Land, Infrastruktur und Transport erhöht die Kraftstoffsubventionen für Wasserstoffbusse vom 3.600 Won auf 5.000 Won.

Die Ergebnisse dieser Bemühungen zeigen sich schnell. Dem Umweltministerium zufolge beträgt die Zahl der Wasserstoffautos mit Stand vom Mai dieses Jahres fast 40.000 - darunter gibt es 2.100 Wasserstoffbusse. Im ganzen Land werden 420 Wasserstofftankstellen betrieben.

Das Ministerium für Handel, Industrie und Energie erklärte, dass sich der Wasserstoffverbrauch für Fahrzeuge von Januar bis Mai dieses Jahres auf 5454 Tonnen beläuft. Es ist ein Anstieg von 70 % im Vergleich zum selben Zeitraum des vergangenen Jahres.

Ein Vertreter von SK innovation erklärte: „Ein Wasserstoffbus kann 72 Tonnen Treibhausgas reduzieren und zur Feinstaubreduktion erheblich beitragen.”

„Die Regierung baut in Zusammenarbeit mit den Großunternehmen wie Samsung, POSCO und Hyundai das Ökosystem für die Wasserstoff-Mobilität aus. Korea ist das einzige Land auf der ganzen Welt, das die Wasserstoff-Mobilität so schnell verbreitet”, fügte er hinzu.

caudouin@korea.kr