Gesellschaft

04.02.2016

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Kinder im Hanbok spielen zu Seollal, dem Neujahrsfest nach dem Mondkalender, das traditionelle Brettspiel „Yutnori“.


In der Zeit vom 6.-10. Februar finden überall in Seoul zahlreiche Veranstaltungen statt. Familien, Freunde oder Liebespaare können traditionelle Veranstaltungen zu Seollal unmittelbar miterleben. Die vier bedeutendsten Königspaläste der Hauptstadt - Gyeongbokgung, Deoksugung, Changdeokgung und Changgyeonggung – werden während der Feiertage geöffnet bleiben. Auch der Jongmyo-Schrein, an dem die königlichen Familien und ihre Gefolgschaft der verstorbenen Könige der Joseon-Zeit gedachten, und der zu Ehren von Admiral Yi Sun-sin errichtete Hyeonchungsa-Schrein werden während der Feiertage geöffnet sein. Am Neujahrstag selbst, dem 8. Februar, werden all diese Paläste und Schreine für die Öffentlichkeit kostenlos zugänglich sein.

Der Gyeongbokgung-Palast, einer der Orte, den man in Seoul gesehen haben muss, wird einige seiner mit der traditionellen Fußbodenheizung „Ondol“ versehenen Räume beheizen. Nachdem die Besucher ihre Schuhe ausgezogen haben und sich zusammendrängen, werden sie schnell vergessen, wie kalt es womöglich draußen sein wird.

Die Palastbesucher werden auch die korrekte Ausführung von „Sebae“, der traditionellen Verbeugung der jüngeren Generation gegenüber der älteren zu Seollal, erlernen. Nach der Verbeugung erhalten die Jüngeren im Gegenzug etwas „Sebaedon“ (Geld).

Das Volkskundemuseum in Korea, das sich im Palast befindet, wird verschiedene traditionelle Darbietungen veranstalten. Am 7. Februar wird der „Bongsan-talchum“-Maskentanz gezeigt. Da 2016 das Jahr der roten Affen ist, werden die Tänzer in Affenmasken auftreten. Am 9. Februar wird es eine Sonderausstellung über Affen und weitere traditionelle Maskentänze geben, wie den Gyeonggi-do-„Yangju-byeolsan-daenori“. 

Am 7. Februar ist im Deoksugung-Palast das traditionelle Hofritual „Yeonjong-jae“ (연종제) zu sehen. Es wird am letzten Tag des Jahres zelebriert, um den Geist des Teufels aus dem Palast zu vertreiben. Die Darsteller werden durch den Palast gehen und verschiedene Masken mit verschiedenen Gesichtsausdrücken tragen und auf schamanistischen Instrumenten spielen, wie die „Jegeum“-Zimbeln und Trommeln.

Im Palast werden die Besucher ermutigt, an einigen traditionellen Volksspielen teilzunehmen, die zu Seollal gespielt werden, wie „Yutnori“ oder „Tuho“, ein traditionelles Pfeilwurfspiel, oder das Spiel „Jegichagi“ (Kicken eines Federballs mit dem Fuß).

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Touristen im Hanbok üben sich in dem Seollal-Ritual „Sebae“, bei dem sich die jüngere vor der älteren Generation verbeugt.



Im Namsangol Hanok-Dorf, das im Bezirk Jung-gu gelegen ist und wo traditionelle koreanische Häuser (Hanok) über all die Jahre erhalten wurden, können die Besucher die herzhafte Reiskuchensuppe „Tteokguk“ probieren, die traditionell zu Seollal gegessen wird. Sie haben auch die Gelegenheit, ihren eigenen Reiskuchen herzustellen, indem sie gedämpften Reis zu einer Paste zerstoßen. Darüber hinaus können sie an traditionellen Aufführungen wie „Nongak“, Bauern-Musik, einigen epischen „Pansori“-Gesängen oder an dem Peitschenkreiselspiel „Paengi Chigi“ teilnehmen. 

Für Museumsbesucher ist das Nationalmuseum von Korea im Bezirk Yongsan ein Muss. Es ist während der Feiertage geöffnet. Am 8. Februar wird eine weibliche „Nongak“-Gruppe einige Stücke der erheiternden Bauernmusik aufführen.

Zu guter Letzt sei auch der Besuch folgender Orte empfohlen, die während der Feiertage jeweils ihre eigenen Veranstaltungen anbieten: Seoul Plaza, das Seoul-Museum für Geschichte, der Weltcup-Park im Bezirk Mapo-gu, der Große Kinderpark Seoul im Bezirk Gwangjin und der Große Seoul-Park in Gwacheon-si, in der Provinz Gyeonggi-do.  


Von Sohn JiAe
Redaktion Korea.net 
Fotos: Jeon Han
jiae5853@korea.kr

* Szenen vom Neujahrsfest nach dem Mondalender, Seollal.

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Touristen im Hanbok vor dem Gyeongbokgung-Palast.

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Besucher erfreuen sich an traditionellen Tänzen im Volkskundemuseum Korea.

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Touristen im Hanbok üben das Spiel Jegichagi.

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Ein Kind im Hanbok lässt zu Seollal einen Drachen steigen.