Gesellschaft

04.08.2016

Auf diesen Sonntag, den 7. August, fällt Ipchu (입추), der 13. von 24 Halbmonaten des traditionellen Landwirtschafts-Kalenders und der offizielle Herbstbeginn in landwirtschaftlichen Gemeinschaften in vergangenen Zeiten. Ipchu läutet außerdem das Ende der ersten Hälfte des Landwirtschaftsjahres ein, da nach dem traditionellen Landwirtschafts-Kalender Frühling und Sommer vorbei sind und der Herbst beginnt. 

Für den Rest von uns beginnt der Herbst an der Herbstsonnenwende, welche in diesem Jahr auf Dienstag, den 22. September, fällt. Dann ist die Anzahl von Tages- und Nachtstunden ungefähr gleich. Für traditionelle, ostasiatische landwirtschaftliche Gemeinschaften hingegen beginnt der Herbst an Ipchu.

Technisch gesehen beginnt Ipchu, wenn die Sonne eine ekliptikale Länge von 135 Grad erreicht, und endet bei einer ekliptikalen Länge von 150 Grad. Meistens bezieht sich Ipchu aber lediglich auf den ersten Tag, also wenn die ekliptikale Länge 135 Grad beträgt, was an diesem Sonntag, dem 7. August, der Fall sein wird. 


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Ipchu (입추) markierte den traditionellen Herbstbeginn in früheren landwirtschaftlichen Gemeinschaften. 





Ipchu fällt normalerweise in den siebten Mondmonat, der in diesem Jahr am Dienstag, den 2. August, begann. Ipchu liegt zwischen Daeseo (대서), dem Tag der großen Hitze, der 2016 auf den 22. Juli fiel, und Cheoseo (처서), dem Tag des Endes der Hitze, der am 23. August sein wird. 

Für traditionelle ländliche Gemeinschaften bedeutete Ipchu das Ende des Sommers und den Beginn des Herbsts. Dieser dauert bis Ipdong (입동, der Beginn des Winters in der Landwirtschaft) an, der dieses Jahr auf den 7. November fällt. 

Das Vorherrschen von kontinuierlich gutem Wetter um Ipchu ist eine wichtige Bedingung für das Reifen von Reis und anderen Pflanzen. Regnete es in der Joseon-Ära (1392-1910) um Ipchu länger als fünf Tage am Stück, organisierte die Königsfamilie Opferrituale in der Hauptstadt und in dem Gebiet, welches von Regen betroffen war, mit dem Ziel, die Regengötter zu bitten, den Regen zu beenden. Landwirte glaubten, ihre Ernte anhand des Wetters an Ipchu vorhersagen zu können. Wenn das Wetter gut war, glaubten sie an eine üppige Ernte. Wurde Regen vorhergesagt, wurde dies als Zeichen für eine Missernte gedeutet. Donner an Ipchu bedeutete eine schlechte Reisernte, und ein Erdbeben bedeutete, dass Kühe und Ziegen im darauffolgenden Frühling sterben würden. 

In den Tagen um Ipchu werden die Abende kühler und ein bisschen windig, und die Landwirte beginnen, sich auf die Erntezeit und den Winter vorzubereiten. Eine der wichtigsten Aufgaben für landwirtschaftliche Haushalte ist das Pflanzen von Kohl und asiatischem Rettich, die verwendet werden, um Kimchi für die Wintermonate zuzubereiten. 

Auch wenn wir heute in Städten leben, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, um über Ipchu und unsere Vorfahren nachzudenken, die in enger Verbundenheit mit der Erde und den Jahreszeiten lebten.

Von Gregory C. Eaves
Redaktion Korea.net 
Fotos: Encyclopedia of Korean Seasonal Customs
gceaves@korea.kr