Die„Joongang Daily" berichtete am 8. Oktober auf ihrer Titelseite, dass der Friedensnobelpreis 2016 an den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos geht.
Das norwegische Nobelpreiskomitee gab am 7. Oktober bekannt, dass der diesjährige Friedensnobelpreis an den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos geht, und eine Reihe von koreanischen Medien reagierten schnell am 8. Oktober.
Die Presse setzte diese Meldung auf die Titelseiten oder zumindest auf die zweite Seite und gab den Artikeln Überschriften wie „Santos reagierte extrem hart auf Rebellen als Verteidigungsminister, sucht als Präsident aber Frieden“ in der „Hankook Ilbo", „Wandlung von harter zu sanfter Vorgehensweise, Santos geht aufs Ganze für den Frieden“ in der „Kyunghyang Shinmun", die „Hankyoreh" schrieb: „Kolumbiens Santos beendet 52-jährigen Bürgerkrieg“, „Kolumbiens Friedensübereinkunft trägt, wenn auch nciht allein, zum Ende eines Bürgerkriegs bei, der 220.000 Menschen das Leben gekostet hat“ war in der „Joongang Daily" zu lesen. Die „Donga Ilbo" titelte: „Friedenvereinbarung, die nicht durch ein Referendum zustande kam, bringt dem kolumbianischen Präsidenten den Friedensnobelpreis“. Die Zeitungen konzentrierten sich auf den Präsidenten, der einst als Verteidigungsminister hart gegen die Revolutionsarmee (FARC) durchgriff, seine Ansichten zu Friedensgesprächen mit den Rebellen änderte. In den Artikeln wurde ebenso die Ansicht vertreten, dass die Auszeichnung den Friedensbemühungen der Regierung Impulse verleihen kann, auch wenn die aktuelle Vereinbarung zwischen der Regierung und der FARC in einer Urabstimmung abgelehnt wurde.
Der kolumbianische Präsident unterzeichnete am 26. September zusammen mit dem Anführer der FARC Rodrigo Londono eine Friedensvereinbarung, um dem seit 1964 andauernden Bürgerkrieg ein Ende zu setzen. Das Nobelpreiskomitee sagte: „Wir verleihen diesen Preis an Präsident Santos für seine entschlossenen und stadhaften Bemühungen, dem Konflikt ein Ende zu bereiten.“
Die„Hankook Ilbo" veröffentlichte am 8. Oktober einen Artikel mit der Überschrift „Friedensnobelpreis geht an den kolumbianischen Präsidenten Santos für Friedensvereinbarung“.
Die„Hankyoreh" schreibt über die Bemühungen des kolumbianischen Präsidenten Santos, dem seit 1964 andauernden Bürgerkrieg ein Ende zu setzen, und titelte: „Santos, der Motor hinter der FARC-Friedensvereinbarung, könnte dem 52-jährigen Bürgerkrieg ein Ende setzen.“
Hineingeboren in eine reiche, einflussreiche Familie, die eine der führenden Zeitungen des Landes gegründet hat, trat Präsident Santos unter dem damaligen Präsidenten Alvaro Uribe als hartgesottener Verteidigungsminister auf, der Militäraktionen gegen die FARC-Bewegung billigte. Als Santos selbst das Amt des Präsidenten übernahm, wandte er sich Friedensgesprächen mit den FARC-Führern zu, die zu einer Vereinbarung und dem Ende des Konfliktes führten.
Dieser Vereinbarung folgte eine Abstimmung darüber, und sie wurde mit einem Abstand von weniger als einem halben Prozent abgelehnt: 50,21% zu 49,78%. Der Unterschied war nur sehr gering und machte etwa 57.000 Stimmen aus; die Wahlbeteiligung lag bei 37 Prozent.
Einige Kritiker waren der Meinung, dass das Nobelpreiskomitee wahrscheinlich seine Wahl für den diesjährigen Nobelpreis ändern würde, da diese Abstimmungsniederlage sich wenige Tage vor der Bekanntgabe ereignete. Das Komitee blieb jedoch bei seiner Wahl. Die Entscheidung wurde laut dem Komitee für die Suche nach Frieden getroffen.
Hinsichtlich des Abstimmungsergebnisses sagte Präsident Santos: „Wir werden nicht aufgeben und den Friedensprozess weiter vorantreiben“. Die FARC–Führung twitterte: „Der einzige Preis, den wir möchten, ist Frieden, gepaart mit sozialer Gerechtigkeit."
Kaci Kullmann Five, Mitglied des Nobelpreiskomitees sagte: „Gegen den Frieden abzustimmen, heißt nicht unbedingt, dass der Friedensprozess tot ist. Die Verleihung ist dazu da, um ein Signal der Hoffnung an die Menschen in Kolumbien zu senden, die auf der Suche nach Frieden, Aussöhnung und Gerechtigkeit in ihrer Nation sind.“
Als Reaktion auf das Abstimmungsergebnis sagte das Komitee, dass die Menschen einfach nur unzufrieden mit einigen Passagen der Vereinbarung gewesen seien und nicht strikt gegen die gesamte Vereinbarung. Gegner des Abkommens waren darüber erzürnt, dass früheren Rebellen Sitze im Kongress garantiert worden wären und dass ihnen ein nachsichtiges Verhalten hinsichtlich ihrer begangenen Gräueltaten während des Bürgerkrieges sicher gewesen wäre. Die Friedensvereinbarung hätte die FARC in eine reguläre Partei überführt und ihnen bis 2026 10 Sitze in dem 268 Sitze umfassenden Kongress gesichert. Dieser Teil der Abmachung führte zu heftigen Gegenreaktionen bei den Konservativen, und das führte zur Ablehnung der Vereinbarung.
Es wird erwartet, dass die kolumbianische Regierung eine neue Friedensvereinbarung vorlegen wird, in der wahrscheinlich stärkere Bestrafungen für FARC-Rebellen vorgesehen sind. Obwohl unklar ist, ob die Truppen der FARC diese neue Vereinbarung unterstützen werden, scheint es klar, dass Kolumbien einen Schritt vorwärts in Richtung Frieden gemacht hat, gestärkt durch die Unterstützung des Nobelpreiskomitees.
Von Wi Tack-whan, Sohn JiAe
Redaktion Korea.net
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