Autoschlange am Drive-Through in Pohang, Provinz Gyeongbuk-do: Menschen fahren mit ihrem Auto vor, um sich frischen Fisch zu kaufen. ⓒ Stadt Pohang
Von
Lee Kyoung Mi und
Elena Kubitzki
Die Drive-Through-Kliniken, die in Korea für die schnelle Durchführung von COVID-19-Tests eingeführt wurden, erhalten international Lob und wurden bereits von Deutschland, Japan und den USA übernommen.
Um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen, ist vor allem das Einhalten eines Abstands zu anderen Menschen wichtig. Dies erklärt womöglich, warum nach den Drive-Through-Kliniken nun auch in anderen Bereichen Drive-Through-Möglichkeiten eingeführt werden.
Eins der erstaunlichsten Beispiele hierfür ist der Drive-Through-Verkauf von frischem Fisch in der Stadt Pohang, Gyeongbuk-do. Wie viele Industrien hat auch die Aquakultur in Pohang durch das Coronavirus große Verluste erlitten. Da die Bürger Social Distancing betreiben und zum Essen nicht mehr ins Restaurant gehen, wird stattdessen in Drive-Through-Manier frischer Fisch,
Gochujang (rote, scharfe Chilipaste) und Beilagengemüse angeboten. Die neue Verkaufsstrategie erfreut sich großer Beliebtheit bei den Kunden.
Kurz danach führte der Landkreis Gochang-gun den Verkauf von Erdbeeren, Daejeon den Verkauf von Blumen und Blumentöpfen und Changwon den Verkauf von Milch per Drive-Through-Verfahren ein. Die Reaktion war an allen Orten ausschließlich positiv.
Auch Schulen haben eine Verwendung für Drive-Through gefunden: Nach mehrfacher Verschiebung des Schulbeginns soll der Unterricht voraussichtlich am 6. April starten. Damit die Schulkinder sich darauf vorbereiten können, verteilen Lehrer die Schulbücher für den neuen Jahrgang an Eltern, die im Auto bei der Schule vorfahren.
Die Vielfalt der Drive-Through-Adaptionen in Korea ist auf den folgenden Fotos zu sehen:
Drive-Through bei einer Mittelschule in Yeongcheon, Provinz Gyeongbuk-do: Ein Vater erhält Schulbücher für das neue Schuljahr von der Klassenlehrerin seiner Kinder. ⓒ Yonhap News
Antritt zum Wehrdienst im Auto, Landkreis Cheorwon, Provinz Gangwon-do. Das Verteidigungsministerium hat die Rekrutierung neuer Wehrdienstleistender erheblich reduziert und in einigen Fällen komplett aufgehoben. Da für Begleitpersonen ein Eintrittsverbot besteht, werden die Fahrzeuge durchgewunken und nur die Wehrdienstler dürfen aussteigen. ⓒ Yonhap News
Während die Schließung der Kindergärten wegen der Ausbreitung des Coronavirus verlängert wurde, begann die lokale Regierung damit, Spielzeug für Kinder zu vermieten. In den Städten Jeonju, Gongju, Changwon und Yongin können Eltern Spielzeug reservieren und es aus dem Auto heraus in Empfang nehmen. Nach jeder Ausleihe wird das Spielzeug sterilisiert und für die nächste Familie vorbereitet. ⓒ Kinderbetreuungszentrum Jeonju
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