Gesellschaft

06.07.2021

sohnkeechung

Der Name und das Foto des Goldmedaillengewinners Sohn Kee-chung sind im japanischen Olympia-Museum in der Nähe des Nationalstadions in Tokio ausgestellt, ohne dass erwähnt wird, dass er Koreaner war. ⓒ Yonhap News


Von Kim Eun-young und Min Yea-Ji

Die Sohn-Kee-chung-Gedenkstiftung in Südkorea hat im letzten Monat ein offizielles Protestschreiben an das japanische olympische Komitee verschickt, in dem sie auf eine Korrektur der Liste hinsichtlich des koreanischen Marathonläufers Sohn Kee-chung (1912-2002) im japanischen Olympia-Museum in Tokio drängt. Das japanische Museum hat Sohn als einen der bisherigen japanischen Olympiasieger vorgestellt, ohne eine Angabe der Nationalität zu zeigen.

Sohn Kee-chung war ein Langstreckenläufer und der erste koreanische Olympiasieger. Er gewann 1936 die Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen in Berlin im Marathon als Teil der japanischen Nationalmannschaft, da Korea damals unter japanischer Kolonialherrschaft stand.

Die Stiftung teilte am 2. Juli mit, dass das auf Englisch verfasste Schreiben der Stiftung vom 25. Juni an das japanische Olympische Komitee geschickt wurde, in der gefordert wird, entweder den Namen von Sohn Kee-chung auf Koreanisch anzugeben oder seine Nationalität als Koreaner zu verdeutlichen. Sollte dieser Aufforderung nicht nachgekommen werden können, dann solle das Bild von Sohn aus der Ausstellung ganz entfernt werden.

In dem Protestschreiben heißt es, eine dauerhafte Erinnerung an die schmerzhafte Geschichte des Athleten schädige den olympischen Geist, die Menschheit zu vervollständigen und den globalen Frieden durch Sport zu fördern.

Sohns Name und Bild sind auf dem obersten Regal in der Ecke „Japanischer Goldmedaillengewinner“ des Olympia-Museums in der Nähe des Nationalstadions in Tokio ausgestellt. Das Foto, auf dem er einen Laubkranz trägt und auf der höchsten Stufe des Podests steht, ist nur in chinesischer und japanischer Schrift beschriftet: „Sohn Kee-chung, Männermarathon, Olympische Spiele 1936 Berlin“.

Es wird befürchtet, dass die Ausstellung diejenigen, die wenig über den Hintergrund des Läufers wissen, zu der Annahme verleitet, er sei Japaner.

Auf der offiziellen Website des Internationalen Olympischen Komitees heißt es jedoch „Sohn Kee-chung aus Korea (Südkorea)“ zusammen mit der Erklärung, dass „Korea zu dieser Zeit von Japan besetzt war“.

Der Stiftungsgeneralsekretär Lee Jun-soung, der Enkel von Sohn Kee-chung, sagte: „Der Versuch, sich an Sohn Kee-chung als japanischen Marathongewinner zu erinnern, ist eine klare Geschichtsfälschung, Sohn Kee-chung im Gedächtnis der Menschen als japanischen Marathonläufer und Olympiasieger einzupflanzen.“

„Diese Tat macht ihn für immer zu einem traurigen Sieger”, fügte Lee hinzu. „Das muss unbedingt korrigiert werden“.

eykim86@korea.kr