Gesellschaft

22.08.2024

Beim Blind-Date-Programm “Naneun Jeollo“ (Ich gehe in den Tempel), das vom 15. bis zum 16. Juni im Korean Culture Training Institute in Gongju in der Provinz Chungcheongnam-do stattfand,  sprechen die Teilnehmer eins zu eins. ⓒ Korean Buddhist Foundation For Social Welfare

Beim Blind-Date-Programm “Naneun Jeollo“ (Ich gehe in den Tempel), das vom 15. bis zum 16. Juni im Korean Culture Training Institute in Gongju in der Provinz Chungcheongnam-do stattfand, sprechen die Teilnehmer eins zu eins. ⓒ Korean Buddhist Foundation For Social Welfare



Von Aisylu Akhmetzianova

Blind Date im Tempel, Date mit Geliebten durch die Unterstützung der Regierung, Hochzeitszeremonie im Museum oder Park und Wohnen in einer Wohnung für Neuvermählte mit der Monatsmiete von 10.000 Won. Es ist kein Traum. Es ist die Realität in der Gegenwart in Korea.

Laut der Untersuchung über die Bevölkerungs- und Wohnungszählung 2023 beträgt die Gesamtbevölkerung Koreas im letzten Jahr, ausgenommen Ausländer in Korea, etwa 49,8 Millionen mit einer Abnahme von 101.000 im Vergleich zu 2022. Es ist der neue niedrigste Rekord nach 2022 mit 0,06. Die Zahl der Eheschließungen im letzten Jahr betrug 194.000, die in den letzten zehn Jahren um 40 % sank.

Es gibt immer mehr Koreanerinnen und Koreaner, die aufgeben, ein Liebesverhältnis einzugehen oder zu heiraten, was die demografische Klippe führt. Da die niedrige Geburtenrate Koreas seit langem ein gesellschaftliches Problem ist, erklärte der Präsident den Ausnahmezustand des Landes.

Daher setzten nicht nur die Kommunen, sondern auch nichtstaatliche Organisationen sich dafür ein, aus dieser Krise herauszukommen. Sie ergriffen Maßnahmen und boten verschiedene Programme für die Ehevermittlung.

Die buddhistischen Kreise beteiligten sich auch an diesen Bemühungen. Die Korean Buddhist Foundation For Social Welfare führt das Blind-Date-Programm “Naneun Jeollo“ (Ich gehe in den Tempel) durch. Der Programmname stammt aus der koreanischen Spaßsendung “I am Solo“ (Naneun Solo), bei der sich die alleinstehenden Männer und Frauen für ein paar Tage in einem Ort aufhalten und ihre Partner suchen.

Beim “Naneun Jeollo“ verbringen die Teilnehmer eine Nacht und zwei Tage zusammen und nehmen an verschiedenen Programmen teil, um sich kennenzulernen. Für das 5. “Naneun Jeollo“, das vom 9. bis zum 10. August betrieben wurde, bewarben sich insgesamt 1.510 Menschen – eine Höchstrekordrate von 70 zu 1. Unter den ausgewählten zehn Frauen und zehn Männern bildeten in diesem Jahr insgesamt sechs Paare.

Zudem wurde das Programm am 11. Juli bei der Veranstaltung zum Tag der Bevölkerung mit dem Präsidentenorden für den Beitrag zur Bekämpfung der niedrigen Geburtenrate ausgezeichnet.

Die Stadt Busan hält auch im Oktober in Saga-gu eine Veranstaltung für alleinstehende in- und ausländische Frauen und Männer ab. Wenn sich ein Paar herausbildet, wird die Regierung 500.000 Won im Voraus zahlen. Für Sanggyeonnye (ein Treffen zwischen den Familien des Paars für die Erlaubnis seiner Heirat und Diskussion für Einzelheiten, wenn das Paar beschließt, zu heiraten) wird ein Paar 1 Million Won pro Kopf erhalten.

Darüber hinaus gibt die Regierung ein Geldgeschenk in Höhe von 20 Millionen Won, wenn es heiratet, und eine Kaution von 30 Millionen Won oder eine Monatsmiete von 800.000 Won (maximal bis zu fünf Jahren).

Gwangnaru Jangmiwon (links) und Boramea Safety Experience Center in Dongjak-gu, die als Hochzeitshalle kostenlos vermietet werden. ⓒ Screenshot von Seoul My Wedding

Gwangnaru Jangmiwon (links) und Boramea Safety Experience Center in Dongjak-gu, die als Hochzeitshalle kostenlos vermietet werden. ⓒ Screenshot von Seoul My Wedding


Die Seouler Stadtregierung öffnet 28 öffentliche Einrichtungen als Hochzeitshalle, da die Gebühren für die Nutzung dieser Halle sehr hoch sind. 22 Orte wie Seoul Museum Of History, Sejong center For The Performing Arts, Seoul Water Recycling Corporation, Seoul Water Recycling Park und Magok Central Plaza sind kostenlos zu verwenden. Darunter bieten sechs Orte die Innenräume und die anderen den Außenbereich als Hochzeitshalle an. Daneben übernimmt die Regierung die Kosten für die Ausstattungsgegenstände bei der Hochzeit bis zu 1 Million Won.

Jede Kommune setzt verschiedene Wohnungspolitik um, um die Wohnkostenbelastung zu verringern.

Die Stadt Incheon bietet ab dem nächsten Jahr jährlich den 1.000 Haushalten eine Wohnung mit der Miete von 1.000 Won pro Tag an. Das frisch verheiratete Ehepaar oder Paar, das seit sieben Jahren verheiratet ist, können den Antrag stellen. Die Bewohner zahlen maximal bis sechs Jahren nur 1.000 Won pro Tag.

In Hwasun in der Provinz Jeollanam-do, wird eine Mietwohnung, deren Miete billiger ist als die in Incheon, gefördert. Der Landkreis Hwasun leiht eine bestehende Mietwohnung durch einen Jeonse (Kaution beim Leasen einer Wohnung)-Vertrag und verleiht sie den frisch verheirateten Paaren wieder. Die Provinzregierung plant, in Goheung, Boseong, Jindo und Sinan 1.000 Mietwohnungen zu bauen.

aisylu@korea.kr