Dorfansicht von Taema
Als wir auf der Insel Taema ankommen, marschieren wir in Richtung Dorf, das vom Hafen aus sichtbar ist. Der Hafen besteht aus einer Rampe, an der die Fähre anlegt, und einem Wartehäuschen. An der Wand des Wartehäuschens sind einige Telefonnummern eingeritzt, eine gehört zu einer Dachkonstruktionsfirma, die sich aber nicht auf der Insel befindet. Kein Fahrkartenschalter, keine Hinweistafel und kein Stein mit dem Namen der Insel, keine wartenden Taxis oder Busse, kein Geschäft. Diese Insel wird täglich von zwei Booten angefahren, sofern es das Wetter zulässt. Eine Brücke wird auf diese oder andere Inseln vor Jindo wahrscheinlich nicht gebaut, dafür sind sie einfach zu klein. Auf dem Weg ins Dorf fährt ein Kleintransporter mit offener Ladefläche an uns vorbei. „Kommt, steigt auf,” ruft uns ein Mann von der Ladefläche aus zu. An der Kleidung der Menschen auf der Ladefläche kann man erkennen, dass es sich um keine Insel-, sondern um Stadtbewohner handelt. Der Kleintransporter gehört dem Bürgermeister, und die Leute, die er mitgenommen hat, sind Regierungsbeauftragte aus Seoul, die heute Nachmittag mit den Dorfbewohnern über Tourismus sprechen werden. „Die ersten Touristen sind ja bereits da, Ihr Projekt nimmt schon Gestalt an,” scherze ich. Der Bürgermeister entschuldigt sich, dass er uns nicht bei sich aufnehmen kann, so viel Platz habe er leider nicht. Aber eine Frau im nächsten Dorf, das wie die Insel Taema heißt, habe ein Zimmer. Taema ist das größte Dorf auf der gleichnamigen Insel und zählt ungefähr 30 Häuser.