DER GRIFF ZUM KITSCH MIT KULLERAUGEN
Südkorea, ein Land, das mit buntem Leuchten, grellen Neonlichtern und niedlichem Allerlei lockt. Ausgefallene Orte, überdimensionierte Städte, schrille Fernsehsendungen, alles größer, bunter und verspielter als es hier in Deutschland üblich ist. Nicht selten erfreuen sich erwachsene Frauen an niedlich verplüschten Handyhüllen, glitzernden Schlüsselanhängern und kitschigen Büroartikeln. Man beobachtet erwachsene Männer, die beim Einkaufen die neusten K-Pop-Songs summen oder in der Spielhalle versuchen, rosa Kuscheltiere mit großen Kulleraugen aus dem Greifarm-Automaten zu fischen. Korea gilt als Land, wo Computerspiele zum Leben gehören wie Kimchi zum Essen, und spätestens seit dem Aufleben von Hallyu[1]ist die Schwäche für Niedliches verbreitet - von Pflegeprodukten in Form eines sprechenden Eigelbs bis zu Socken mit angehefteten Katzenöhrchen. Die Kombination aus Spiel und Kitsch scheint sich in den letzten Jahren besonderer Popularität zu erfreuen und in Greifarm-Automaten[2]
(Koreanisch: 인형뽑기 / Inhyeongbbobgi) ihre vorläufige Vollendung zu finden.