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                                                                                       Hangwa (Foto: wikimedia commons) 





Hangwa gab es bereits zu der Zeit, als die Drei Königreiche Goguryeo, Baekje und Silla (1. Jh. v. Chr. - 7. Jh. n. Chr.) auf der koreanischen Halbinsel herrschten; somit haben sie eine lange Geschichte. Damals wurde das Konfekt nur von Angehörigen der königlichen Familien konsumiert.

Heute finden sich Assortiments mit verschiedenen Hangwa in Geschenksets wieder, die an Fest- und Feiertagen an Familie und Freunde verschenkt werden. Auch als Mitbringsel aus Korea eignen sich solche Konfektsets besonders gut, da sie den Beschenkten eine bunte Mischung von Süßigkeiten bieten.


Zu den üblichen Zutaten von Hangwa gehören Mehl, Honig, Zucker, Früchte oder Wurzelgemüse sowie Gewürze wie Ingwer und Zimt. Aufgrund der Vielfalt der Hangwa kommt es, je nach individueller Rezeptur, zu unterschiedlichen Kombinationen von Zutaten.




Traditionelle Reiscracker (Foto: pixabay) 







Generell können lässt sich das Konfekt in acht Kategorien unterteilen: Dasik, Gwapyeon, Jeonggwa, Suksil-gwa, Yeot-gangjeong, Yugwa, Yumil-gwa und Dang.


Dang (당) bedeutet wortwörtlich „Süßigkeit“ oder „Zucker“. So werden traditionelle Bonbons genannt, die aus kristallisiertem Zucker oder verzuckerter Stärke hergestellt werden. Diese können im fertigen Zustand genossen werden, oder sie werden als weitere Zutat für andere Hangwa verwendet.


Als Dasik (다식) wird das „Tee-Konfekt“ bezeichnet. Dabei handelt es sich um kleine mundgerechte Hangwa, die als Beilage zum Tee serviert werden. Für die Herstellung werden Reismehl oder Blütenpollen mit Honig gemischt und zu einem Teig geknetet. Die daraus entstehende Masse wird dann in eine Dasik-Form (다식판/ Dasikpan) gepresst. So bekommen die kleinen Happen ihr schönes Aussehen.


Gwapyeon (과편) ist ein geleeartiges Dessert. Zunächst wird eine Frucht in Wasser aufgekocht und anschließend durchgesiebt. Danach wird Honig dazugegeben; unter schwacher Hitze lässt man das Ganze anschließend für eine Weile weiterköcheln. Nach dem Kochprozess wird die Flüssigkeit in dekorative Formen gegossen und so lange abgekühlt, bis das Gelee fest ist.


Jeonggwa (정과) sind eine knusprig-weiche Süßigkeit aus kandierten Früchten, Wurzelgemüse oder Kernen. Jeonggwa können hergestellt werden, indem zurechtgeschnittene Früchte, Wurzelgemüse und Kerne mit Honig aufgekocht werden. Diese können dann kreativ geformt werden, sodass sie zum Beispiel aussehen wie Blumen. Übliche Zutaten für Jeonggwa sind beispielsweise Quitten, Lotuswurzeln oder Ingwer.


Suksil-gwa (숙실과) heißt übersetzt „gekochte Frucht“. Die Früchte, der Ingwer oder die Nüsse werden in Wasser gekocht und danach püriert. In einem weiteren Schritt wird das Püree geformt, damit es wieder die Gestalt der Originalfrucht annimmt. Kastanienpüree beispielsweise würde durch Rollen und leichtes Kneten mit den Händen wieder zu kleinen Kastanien geformt werden.


Yeot-gangjeong (엿강정) ist ein Konfekt, welches entsteht, indem geröstete Kerne, Nüsse oder Bohnen und Mullyeot (flüssiges Yeot oder Reissirup) gemischt werden. Diese Mixtur wird dann auf ein Blech gegossen und nach dem Abkühlen in kleine Stücke geschnitten.


Yugwa (유과) sind frittierte Teigstückchen aus Klebreismehl. Der Teig wird in kleine Stücke geteilt, die anschließend frittiert werden. Danach taucht man sie in Honig oder Sirup und verleiht ihnen einen Überzug aus Puffreis oder geröstetem Sesam.


Mit Yumil-gwa (유밀과) werden frittierte Hangwa bezeichnet, die mit Weizenmehl hergestellt werden. Hier werden je nach Form und Aussehen verschiedene Arten von Yumil-gwa unterschieden: Mandu-gwa (Teigtasche), Maejap-gwa (Schleife) und Yakgwa (Blume).




Über die Autorin:


Selin Vurgun ist Studentin der Koreastudien/Ostasienwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Sie interessiert sich besonders für die koreanische Sprache und Kultur.





Selin Vurgun (Foto: privat)