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Taekwondo ist wohl eine der bekanntesten Kampfsportarten, nicht nur in Korea, sondern auf der ganzen Welt. Die koreanische Kampfkunst erfreut sich großer Beliebtheit bei Groß und Klein. Doch was bedeuten eigentlich die drei Silben des Begriffes?


Tae (태) bedeutet „treten“ oder „mit dem Fuß treten“ und nimmt so die Bedeutung „Fuß“ an.


Kwon (권) hat die Bedeutung „Faust“. Demzufolge heißt es auch so viel wie „boxen“ und „mit den Händen schlagen“.


Do (도) ist der „Weg“. Gemeint ist hier ein Lebensweg oder eine Lebensart, nach der eine Person lebt. Dieses Suffix findet sich auch bei anderen koreanischen Begriffen wieder und kann dann auch beispielsweise als „Denkrichtung“ übersetzt werden.


Setzt man nun alle drei Silben zusammen, entsteht das Wort „Taekwondo“, welches nun die Bedeutung „Der Weg des Fuß- und Faustkampfes“ annimmt. Sobald das koreanische Wort entschlüsselt ist, kann sich jeder ein Bild davon machen, wovon hier die Rede ist.





                                                        Taekwondo (Foto: wikimedia commons) 






Taekwondo entwickelte sich Mitte des 20. Jahrhunderts aus dem japanischen Karate. Somit gibt es gewisse Ähnlichkeiten in Bezug auf Techniken und Formenlauf. Der Begriff Taekwondo wurde von General Choi Hong-hi (1918-2002) geprägt, der die Kampfsportart auch mitentwickelte. Gemeinsam mit Taekwondo-Teams unternahm er viele Reisen, um die Kampfkunst zu demonstrieren und sie in anderen Ländern zu verbreiten. So wurde Taekwondo schließlich international immer populärer.


Taekwondo lässt sich in verschiedene Disziplinen unterteilen:


-       Grundschule: Mehrfache Wiederholungen diverser Übungen ohne Gegner

-       Formenlauf: Durchführung bestimmter Techniken in fixer Reihenfolge

-       Einschrittkampf: Übungskampf gegen einen Gegner bei festgelegter Reihenfolge der Techniken

-       Bruchtest: Zerstörung von Holzbrettern, Ziegeln oder anderen Materialien mittels Taekwondo-Techniken

-       Freikampf: Freier Kampf zur Übung gegen einen Gegner (Übungskämpfe werden oft kontaktlos vollzogen)

-       Wettkampf: Teil- oder Vollkontaktkampf gegen einen Gegner

-       Selbstverteidigung: Selbstverteidigungstechniken gegen einen oder mehrere bewaffnete oder unbewaffnete Gegner


Da Taekwondo eine bewegungsintensive Kampfsportart ist, spielt auch die Bekleidung eine wichtige Rolle. Diese soll dem Trainierenden vor allem Bewegungsfreiheit bieten. Es gehört aber auch zu den Regeln des Anstands, sich vor dem Training die richtige Kleidung anzuziehen.

Die Trainingskleidung besteht aus einem weißen, strapazierfähigen Kampfanzug, welcher Dobok genannt wird. Der zweiteilige Kampfanzug besteht aus Jacke und Hose. Die Jacke wird mit einem Gürtel zusammengebunden. Die Farbe des Gürtels ist je nach Grad, also dem Niveau des Schülers, unterschiedlich.


Taekwondo eignet sich besonders auch für Kinder, da das Training der motorischen Fähigkeiten die Koordination und Kondition fördert. Doch Taekwondo stärkt nicht nur den Körper, sondern auch den Geist. Durch kontinuierliches Training gewinnt der Lernende immer mehr an Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen. Aufgrund des Trainings innerhalb einer Gruppe wird außerdem der respektvolle Umgang miteinander und gegenüber dem Trainer gelernt und gefördert.



Über die Autorin:


Selin Vurgun ist Studentin der Koreastudien/Ostasienwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Sie interessiert sich besonders für die koreanische Sprache und Kultur.




Selin Vurgun (Foto: privat)