Präsidentin Park Geun-hye besuchte am 27. März an der East Side Gallery ein noch erhaltenes Teilstück der Berliner Mauer, ein Symbol für Deutschlands Wiedervereinigung und Freiheit.
Beim Betrachten der Gemälde an der East Side Gallery entlang eines 20 Meter langen Mauerabschnitts sagte Präsidentin Park: „Ich habe eine Vision von Koreas Entmilitarisierter Zone (DMZ), die sich zu einem Symbol des Friedens entwickelt.” Die Präsidentin pflichtete dem Initiator der Künstlerinitiative East Side Gallery, Kani Alavi, bei, der hoffte, dass eine solche Ausstellung eines Tages in der DMZ gezeigt werden könnte. Präsidentin Park sagte, dass sie hart arbeiten werde, um diesen Tag wahrwerden zu lassen.
In der Innenstadt von Berlin, an der East Side Gallery, wo noch ein erhaltenes Teilstück der Berliner Mauer steht, die 1989 niedergerissen wurde, befindet sich eine 1,3 Kilometer lange Open-Air-Ausstellung, in der Wandgemälde von 118 Künstlern aus 21 Ländern gezeigt werden. Früher wurde die Mauer als Ort der tragischen Teilung und des Leids betrachtet, aber heute sind ihre Überreste dank der Wiedervereinigung ein Ort der Freude und des Stolzes.
Am 27. März in Berlin: Präsidentin Park Geun-hye betrachtet die Wandgemälde an der East Side Gallery (Foto: Jeon Han).
Berlin am 27. März: Präsidentin Park Geun-hye im Gespräch mit Journalisten, nachdem sie die Exponate der Fotoausstellung entlang der East Side Gallery, einem erhaltenen Teilstück der Berliner Mauer, betrachtet hat (Foto: Jeon Han).
Unter der Leitung des Vorsitzenden der Künstlerinitiative Alavi besuchte Präsidentin Park eine Fotoausstellung mit dem Titel „Beyond the Border“, die unter anderem Bilder vom Grünen Band zeigt, einem Naturschutzprojekt mehrerer Bundesländer, um auf dem ehemaligen Grenzstreifen, dem Äquivalent zu Koreas DMZ, das den östlichen und westlichen Teil Deutschlands voneinander trennte, einen Grüngürtel zu schaffen. Seit der Wiedervereinigung hat sich der Grenzstreifen in einen Ökopark verwandelt, um so die leidvolle Teilung zu überwinden und sich erfolgreich in ein Gebiet des Friedens und des Naturschutzes zu verwandeln. Die Fotoausstellung wird noch bis zum 7. April zu sehen sein.
„Dieser Ort ist nun dank der Wiedervereinigung Deutschlands ein Symbol der Hoffnung und des Stolzes. Es ist von großer Bedeutung, dass hier eine Ausstellung über die DMZ gezeigt wird, da dieser Ort ein Symbol für die Wiedervereinigung und die Freiheit geworden ist, wo die schmerzhafte Teilung überwunden wurde“, sagte die Präsidentin.
Präsidentin Park wurde von Achim Freyer begleitet, einem deutschen Bühnen- und Opernregisseur und Produzenten. Dem weltberühmten Künstler gelang 1972 eine dramatische Flucht aus Ostdeutschland. Er schuf 2011 die erste sogenannte „Pansori-Oper“, als er am Koreanischen Nationaltheater die Regie bei seiner Version von „Sugungga“ führte, einem der fünf bekannten traditionellen koreanischen epischen Gesänge Pansori. Weitere einflussreiche Persönlichkeiten aus dem deutschen Kultur- und Kunstbereich wie Udo Kittelmann, Direktor der Nationalgalerie Berlin, waren ebenfalls während Präsidentin Parks Besuch der Fotoausstellung anwesend.
Präsidentin Park Geun-hye (Mitte) betrachtet Exponate, die am 27. März bei der Fotoausstellung gezeigt werden (Foto: Jeon Han).
Präsidentin Park Geun-hye (Zweite von links) spricht am 27. März mit dem deutschen Dramaturgen und Künstler Achim Freyer, nachdem sie die Exponate der Fotoausstellung betrachtet hat (Foto: Jeon Han).
Die Ausstellung ist in vier Bereiche untergliedert. Die Teile eins und zwei zeigen Fotos, welche die DMZ und die nationale Teilung Koreas sowie das Grüne Band und Deutschlands Teilung und Wiedervereinigung thematisieren. Der dritte Teil besteht aus den Arbeiten koreanischer Künstler zu den Themen nationale Teilung und Wiedervereinigung. Im letzten Teil ist „Flash Wall“ zu sehen, ein Installationskunstwerk des koreanischen Künstlers Park Gi-won, das aus Silberband, Wattebällchen und Postkarten angefertigt wurde, die Botschaften der Hoffnung tragen.
Die Ausstellung zeigt auch einige Werke von weltberühmten Fotografen wie Alfred Eisenstaedt vom LIFE-Magazin, David Douglas Duncan, der eine Fotosammlung über den Koreakrieg (1950-1953) namens „This is War” veröffentlichte, und von Robert Capa, dem Gründer von Magnum Fotos. Es nahmen auch viele koreanische Fotografen teil, darunter der Gründer der Photo Artist Society of Korea Lim Eung-sik, der DMZ-Fotograf Choi Byung-kwan, Kim Nyungman, der früher Fotos in Panmunjom, dem innerkoreanischen Dorf des Waffenstillstandsabkommens, machte, und Lim In-sik, ein Kriegsfotograf zu Zeiten des Koreakriegs.
Die Ausstellung ist insofern von Bedeutung, als dass sie an einem Ort stattfindet, der die Wiedervereinigung und Freiheit Deutschlands symbolisiert, eines Landes, das die Teilung erlebte und die Wiedervereinigung erreichte, hieß es aus dem Cheong Wa Dae. Das Präsidialamt ließ verlauten, dass diese Ausstellung eine Botschaft der Hoffnung vermittele und dass die Entmilitarisierte Zone auch Teil der Wiedervereinigung und der Koexistenz werden könnte, um nicht länger ein Ort des Konflikts und der Teilung zu sein.
Von Yoon Sojung
Redakteur, Korea.net
arete@korea.kr
Übersetzung: Gesine Stoyke