Ehrenberichterstatter

05.06.2025

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Auf einem großen Bildschirm im Koreanischen Kulturzentrum Berlin kann man Yunhee Chois Anweisungen gut folgen

Auf einem großen Bildschirm im Koreanischen Kulturzentrum Berlin kann man Yunhee Chois Anweisungen gut folgen



Von Korea.net-Ehrenberichterstatterin Lena Lachnit und Katja Perepetschajev aus Deutschland | Fotos: Lena Lachnit und Katja Perepetschajev

“Bada - Unterwasserwelt” heißt die Ausstellung, die das Koreanische Kulturzentrum Mitte Mai eröffnet hat. Darin geht es um das Meer rund um die koreanische Halbinsel.

“Wir wollten ein Gericht finden, das mit der Ausstellung übereinstimmt”, erzählt uns Kochkursleiterin Yunhee Choi. Jeden Monat bietet das Koreanische Kulturzentrum einen Kochkurs an.

Nudeln kämen immer gut an, in Kombination mit dem Meer und Algen ist sie dann auf “Miyeokbibimguksu” (미역비빔국수) gekommen. Warum aber ausgerechnet Sprite in diesem Gericht vorkommt, erklärt sie uns später.

Diese sogenannten “Bibim-Nudeln, die man vermengt, isst man überall in Korea, ähnlich wie Spaghetti in Deutschland”, sagt Yunhee Choi. Vor allem in Koreas Küstenregionen wie Wando (완도군) oder Jeju (제주시) wird dieses Gericht gegessen.

Los geht’s, 만들어봅시다!

Auf einem großen Bildschirm im Koreanischen Kulturzentrum Berlin kann man Yunhee Chois Anweisungen gut folgen

Auf einem gedeckten Tisch stehen die Zutaten schon fertig portioniert und in kleine Schälchen gefüllt. Darunter: Weizennudeln, getrocknete Algen (Miyeok), eine Mischung mit Meeresfrüchten, Salatblätter, Gurke, rote und gelbe Paprika, Gim-Blätter, Sesamöl und Sesamkörner.

Jeder bekommt ein eigenes Schneidebrett und ein Messer, gekocht wird in zweier oder dreier Teams in einer entspannten und freundlichen Atmosphäre. Yunhee Choi erklärt Schritt für Schritt, wie es geht.

Zutaten für Algen-Bibim-Nudeln

Zutaten für Algen-Bibim-Nudeln


Erst wird das Gemüse geschnippelt und danach kommt der wichtigste Part, nämlich das Anrühren der Saucen. Es gibt eine nicht scharfe Variante mit Sojasauce und eine scharfe Option, die aus der berühmten koreanischen Chilipaste „Gochujang” (고추장) gemacht wird.

Miyeok-Algen und dünn geschnittene Gurkenscheiben werden in einer Schale vermischt

Miyeok-Algen und dünn geschnittene Gurkenscheiben werden in einer Schale vermischt


Für die Saucen werden entweder Chilipaste und Chilipulver mit Essig, Pflaumensirup, Zucker und Zitronensaft vermischt - oder Sojasauce mit Essig, Olivenöl, Pflaumensirup, Zucker, Knoblauch, Wasabi und Zitronensaft. Alle Zutaten findet ihr im Detail am Ende des Artikels.

Zeit für die Sprite

Ein Highlight ist es, als Yunhee Choi plötzlich eine Flasche Sprite öffnet und sie in die scharfe Gochujang-Sauce kippt. Das ist so unerwartet, dass alle Teilnehmenden im gesamten Raum verunsichert lachen müssen!

“Die Sprite gibt eine frische Zitrusnote, die darin gebraucht wird", erklärt sie. Sprite kommt deshalb rein, weil in dem Gericht tiefgefrorene statt frische Meeresfrüchte verwendet werden. Zudem neutralisiert die Sprite, im Gegensatz zu Wasser, den fischigen Geruch.

Aber können wir die Sprite dann noch herausschmecken? Wir machen den Taste-Test…

Sprite für die Sauce wird von einer Mitarbeiterin des Koreanischen Kulturzentrums verteilt

Sprite für die Sauce wird von einer Mitarbeiterin des Koreanischen Kulturzentrums verteilt


Der Taste-Test

Schon bei einer kleinen Kostprobe von den Saucen sind wir beide total begeistert von dem einzigartigen Geschmack, den wir nicht ganz so leicht beschreiben können. Die scharfe Sauce schmeckt erst pikant und prickelt etwas im Mund, wird dann fruchtig und schmeckt schließlich süß. Eine richtige Geschmacksexplosion! Und die Sprite? Die können wir im Original nicht mehr wirklich herausschmecken, eine fruchtige Note ist aber auf jeden Fall da.

Die scharfe Sauce wird mit der Sprite vermischt

Die scharfe Sauce wird mit der Sprite vermischt


Anschließend werden noch die Nudeln gekocht. Dafür werden koreanische „Somyeon” (소면) benutzt, die man in den meisten Asia-Märkten finden kann. Auch beim Kochen setzt Yunhee Choi auf eine besondere Technik: Die Nudeln werden in kochendes Wasser gegeben, beim ersten Aufkochen wird ein Schluck kaltes Wasser hinzugefügt und das Ganze insgesamt dreimal durchgeführt. Beim dritten Aufkochen sind die Nudeln schließlich fertig und werden mit kaltem Wasser abgespült.


Kochkursleiterin Yunhee Choi zeigt die koreanischen Nudeln “Somyeon”

Kochkursleiterin Yunhee Choi zeigt die koreanischen Nudeln “Somyeon”


Die Nudeln werden beim Aufkochen mit kaltem Wasser gespült

Die Nudeln werden beim Aufkochen mit kaltem Wasser gespült


Jetzt muss alles nur noch gut vermischt und auf den Tellern platziert werden. Optional können, wie oben beschrieben, auch Meeresfrüchte hinzugefügt werden. Ohne ist das Gericht vegetarisch!

Eine kleine Schale mit Meeresfrüchten, die optional hinzugefügt werden können

Eine kleine Schale mit Meeresfrüchten, die optional hinzugefügt werden können


Während wir "Miyeokbibimguksu” (미역비빔국수) essen, müssen wir beide an heiße Sommertage in Korea denken. Denn dort sind gerade um diese Jahreszeit solche, eher kalten Gerichte sehr erfrischend. "Miyeokbibimguksu” ist ein eher leichtes Essen - und schmeckt je nach Sauce etwas mehr oder weniger nach Knoblauch. Das frische, knackige Gemüse passt gut zu den Nudeln und bringt ordentlich Textur in das Essen. Besonders die Abwechslung zwischen den weichen Nudeln, den chewy Algen und dem frischen Gemüse ist ein wirklich kulinarisches Erlebnis. Wer hätte gedacht, dass da Sprite drin ist!

Am Ende löst Yunhee Choi übrigens noch auf: „In der koreanischen Küche benutzt man eigentlich nicht oft die Sprite”, sagt sie mit einem Lächeln. Wenn, dann aber bei Sommergerichten, eben “wenn man sie frisch, bzw. spritzig machen möchte.”

Guten Appetit! 잘 먹겠습니다!

Katja (links) und Lena (rechts) präsentieren “Miyeokbibimguksu”

Katja (links) und Lena (rechts) präsentieren “Miyeokbibimguksu”


Das Rezept:

Zutaten

100 g Weizennudeln (Somyeon oder Jungmyeon)
50 g getrocknete Algen
50 g Meeresfrüchtemischung (Garnelen, Tintenfisch, Octopus o. ä.)
1-2 Salatblätter
¼ Gurke
⅛ rote Paprika
⅛ gelbe Paprika
1-2 Blätter Gim (geröstet)
Sesamöl

Sprite

Sesamkörner zum Garnieren

Sauce (Chogochujang)

1 EL koreanische Chilipaste (Gochujang)
1 TL rotes Chilipulver (Gochugaru)
1 EL Essig
1 EL Pflaumensirup
1 EL Zucker
1 TL Zitronensaft
1 TL Knoblauch, fein gehackt
etwa 3 EL Sprite

Sauce (Sojasaucenmarinade)

1 EL Sojasauce 1 EL Essig
1 EL Olivenöl
1 EL Pflaumensirup
1 EL Zucker
1 TL Knoblauch, fein gehackt
1 TL Wasabi
1 TL Zitronensaft

Zubereitung

1. Zutaten vorbereiten

Algen in kaltem Wasser 10 Minuten einweichen, bis sie aufgequollen sind, danach gründlich abwaschen und kleinschneiden.

Salatblätter, Gurke und Paprika waschen und in dünne Streifen schneiden.

Gim in kleine Stücke zerrupfen.

2. Meeresfrüchte zubereiten

In einem Topf Wasser aufkochen lassen. Darin die Meeresfrüchtemischung für 30 Sekunden bis zu 1 Minute kochen lassen.

Die gekochten Meeresfrüchte mit kaltem Wasser abwaschen und abkühlen lassen. Danach trocken tupfen und in mundgerechte Stücke schneiden.

3. Nudeln kochen

Die Nudeln in reichlich Wasser und Salz für 4-5 Minuten kochen.

Sobald die Nudeln durch sind, in kaltem Wasser mehrmals abschrecken, um den Stärkefilm abzuspülen. Daraufhin das Wasser abgießen.

4. Sauce zubereiten

Je nach Geschmack Chogochujang ODER Sojasaucenmarinade als Sauce wählen.
Alle Zutaten für die Sauce vermischen und beiseitestellen.

5. Anrichten


Die Nudeln in eine Schüssel geben.

Algen, Meeresfrüchte und Gemüse auf die Nudeln platzieren.

Mit Sauce und etwas Sesamöl beträufeln. Mit Gim und Sesamkörnern garnieren. Guten Appetit!

Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.

dlektha0319@korea.kr