Neuseeland, das eine halbe Tagesreise von Korea entfernt liegt, ist eine Inselnation, in der nur rund viereinhalb Millionen Menschen leben. Aber auch hier ist die Popularität des K-Pop vor kurzer Zeit gestiegen. In der Ausgabe vom 24. Mai der „Sunday Star-Times“ wurde eine Sonderausgabe mit dem Titel „How Korean Cool Took Over and Why We Love It” (,Wie die koreanische Coolness die Führung übernommen hat und warum wir es lieben‘) veröffentlicht, um ein kulturelles Phänomen zu beleuchten, das die Nation seit einiger Zeit im Sturm erobert.
Der Artikel mit dem Titel „The Kiwis Riding the K-Pop Music Wave” (,Die Kiwis reiten auf der Welle von K-Pop-Musik‘) wurde von der Journalistin Michelle Duff geschrieben. Er lieferte einen eingehenden Bericht über die Hintergründe für die Popularität und den Reiz der koreanischen Popmusik, die auf einer immer weiter wachsenden Woge der Popularität in aller Welt reitet.
Die Ausgabe vom 24. Mai von Neuseelands Magazin „Sunday Star-Times” spricht über die Popularität von Pop, Fernsehen und Mode aus Korea.
Der Artikel beginnt mit der lebhaften Schilderung einer kürzlich durchgeführten Song- und Tanzaudition von JYP Entertainment, einer von Koreas größeren Talentagenturen. Darin wird das Bild von einer Anzahl von Kandidaten im Alter von 10 bis 24 Jahren gezeigt, die jede einzelne Tanzbewegung, die sie kennen, in zwei Minuten vollführen: Singen, Tanzen, Rappen. Es gibt eine junge Frau, die vor ihrem Bühnenauftritt „ihre Hände zwischen den Knien versteckt, damit sie nicht zittern“ und einen jungen Mann, der den langen Weg von Melbourne, Australien, zusammen mit seinem Vater angereist ist, welcher neben ihm sitzt und auf seinem Laptop arbeitet.
Es ist die zweite JYP-Audition innerhalb von drei Jahren. Einer der Manager sagt: „Während der ersten Audition bestand die Mehrheit der Teilnehmer aus Asiaten, aber die teilnehmende Personengruppe ist nun vielfältiger. So kommen Jugendliche aus ganz unterschiedlichen Kulturen mit ganz unterschiedlichem Hintergrund.“
In dem Artikel erklärte Duff: „Vor einigen Jahren hatte die Mehrheit der Neuseeländer noch nicht einmal davon [K-Pop] gehört, aber dann kam der etwas bizarre Sänger Psy.“ Das Lied „Gangnam Style“ und sein charakteristischer Tanzstil waren ein internationaler Erfolg. Die wachsende Beliebtheit der koreanischen Popkultur – allgemein als „Hallyu“ oder „Koreanische Welle“ bezeichnet, deckt nicht nur Musik ab, sondern auch TV-Serien, Filme, Videospiele und Mode. Duff sagte, dass der K-Pop „schnell wächst, mit Millionen von Konzerten auf der ganzen Welt, von China bis Lateinamerika und darüber hinaus. Neuseeland ist keine Ausnahme.“
Die Ausgabe vom 24. Mai der „Sunday Star-Times” zeichnet ein lebendiges Porträt der Nachwuchstalente, die an der Audition vor einiger Zeit teilnahmen.
Wie auch anderswo auf der Welt ist der Einfluss des koreanischen Pop am stärksten unter der Jugend. ACE, eine Tanzgruppe aus Auckland, die beim K-Pop-Festival im letzten Jahr den zweiten Platz erreichte, und K-Pop Planet von der University of Auckland sind laut dem Artikel zwei der prominentesten Gruppen. Rund 160 Anhänger von K-Pop Planet „treffen sich und machen Spiele, die auf koreanischen Unterhaltungsshows basieren, organisieren K-Pop-Nächte“ und reisen auch in Nachbarländer, um koreanische Popkonzerte zu besuchen. In dem Artikel hieß es, dass einige von ihnen auch öffentliche Tanzklassen geben.
Hinter der Popularität der koreanischen Massenmedien und Popkultur, schrieb das Magazin, stehen die vielen klugen und geeigneten Investitionen, die von der koreanischen Zentralregierung gemacht wurden. Das Land mit einer Bevölkerung von etwa 50 Millionen Menschen hat sein nationales Image gesteigert, indem es „stark in die Industrien für Breitbandinfrastruktur, Technologie und Unterhaltung investiert hat“, hieß es. Dies schuf die richtige Umgebung, in der die Popkultur wachsen konnte. „2012 lagen Koreas Einnahmen durch die Popkultur bei 4,8 Mrd. US-Dollar“, wurde berichtet.
In dem Artikel war auch zu lesen, dass solche lebendigen kulturellen Austauschprogramme basierend auf der Popkultur einen positiven Einfluss auf die bilateralen Beziehungen zwischen Korea und Neuseeland hatten. Im Vergleich zu vor vier Jahren habe es einen 40-prozentigen Anstieg in der Zahl der Studierenden gegeben, die sich in Koreanischkursen an der University of Auckland eingeschrieben hätten. In dem Beitrag wurde Andrea Smith, Neuseelands stellvertretende Sekretärin für Auswärtiges und Handel, zitiert. „Essen und Musik aus Korea, sowohl traditionell als auch modern, werden in Neuseeland immer bekannter… die ,Koreanische Welle‘ wird nun zu einem Bestandteil des Kiwi-Lebensstils.“
Schließlich lieferte das Magazin rosige Prognosen für die bilateralen Beziehungen, da die beiden Länder im März dieses Jahres ihr erstes Freihandelsabkommen unterzeichneten.
Der Originalartikel lässt sich unter folgendem Link finden:
http://www.stuff.co.nz/entertainment/music/68734424/the-kiwis-riding-the-kpop-music-wave
Von Lee Seung-ah
Redakteurin, Korea.net
slee27@korea.kr