Dongbaek Village und Sehwa Village auf der Insel Jeju wurden beim ersten Regionalforum zum Gastronomie-Tourismus für Asien und den Pazifik im Juni dieses Jahres in Cebu in den Philippinen als hervorragende Beispiele ausgewählt - Dongbaek Village in Namwon-eup ist ein Herstellungsort für Dongbaek (Kamelie) -Öl und Sehwa Village in Gujwa-eup ist ein Dorf, das mit Haenyeo (weibliche Taucher auf der Insel Jeju), einem Symbol für die Stärke einer Gemeinde, einen regionalen Tourismus schafft. Das Korea-net-Team besuchte vom 4. bis zum 5. September diese zwei Dörfer, um ihre eigene Kultur kennenzulernen.
Von Margareth Theresia und Aisylu Akhmetzianova | Video: Lee Jun Young/korea.net
Das Dongbaek Village, ein Dorf mit seiner über 300-jährigen Tradition, befindet sich in Sinheung-2ri, Namwon-eup, Seogwipo auf der Insel Jeju. Das Dorf betreibt seit 2007 sein eigenes Dorf-Geschäft mit Kamelien, was im Moment die weltweite Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Im Anschluss daran, dass es im letzten Jahr vom UN-Tourismus als das beste Tourismus-Dorf ernannt worden war, wurde es in diesem Jahr zum ausgezeichneten Beispiel für den Gastronomie-Tourismus ausgewählt. Seine bedeutende Errungenschaft liegt in der “Dorf-Gemeinschaft“.
Warum steht das Dorf im Rampenlicht der Welt? Die Antwort ist ein Lebensraum, wo es eine Konzentration von Kamelien gibt, und eine traditionelle Mahlmühle, die das Kamelienöl herstellt.
Die Geschichte von Dongbaek Village beginnt im Jahr 1706. Von damals bis heute wurden etwa 20.000 Kamelien eingepflanzt und es wurde ein Lebensraum mit Kamelien geschaffen, der als das 27. Denkmal auf der Insel Jeju anerkannt wurde. Die Bewohner im Dongbaek Village produzieren das Öl aus Früchten der Kamelien, um die Wirtschaft des Dorfs anzukurbeln und den eigenen kulturellen Wert der Insel Jeju zu schaffen.
Die Früchte der Kamelien werden normalerweise vom Ende September bis zum Ende November angebaut und danach in der Mahlmühle verarbeitet, um das Öl zu produzieren. Je nach der Zeit und Weise zum Rösten verändert sich der Verwendungszweck des Kamillenöls.
Choi Hye Yeon, Sekretärin von Research Center on Dongbaek’s Heritage, erklärte: „Das Kamelienöl, das stark geröstet wird, hat einen starken Duft wie Sesamöl, so dass es gut ist, für Bibimbap (gemischter Reis mit Gemüsen) zu nutzen. Im Gegensatz dazu ist das Öl, das leicht geröstet wird, gut für Pasta oder Salat. Das rohe Öl könnte für den ästhetischen Zweck verwendet werden.“
In Dongbaek Village werden verschiedene Erlebnisprogramme betrieben – darunter ist das Programm “Herstellung von Dongbaek-Bibimbap“ am beliebtesten. Die Teilnehmer können den ganzen Prozess zur Herstellung vom Kamelienöl sehen und das Bibimbap mit Dongbaeköl probieren. Der Geschmack des Öls passt gut zu Adelfarn und Saisongemüse, die die Bewohner selbst anbauen, da er die natürliche Süße vom Gemüse verbessert.
Choi sagte: „Das Kamelienöl ist bekannt als das Olivenöl in Asien. Es ist reich an Omega-9-Fettsäuren, was ein gesundes Lebensmittel ist.”
Die Teilnehmerinnen des Haenyeo-Erlebnis-Programms machen am 8. September im Sehwa-Dorf in Gujwa-eup auf der Insel Jeju ein Erinnerungsfoto mit Haenyeo. ⓒ Da Eun Kim, eine Teilnehmerin des Programms
Sehwa Village, ebenfalls ein ausgezeichnetes Beispiel für den Gastronomie-Tourismus, ist das Zentrum von Gujwa-eup mit seiner 600-jährigen Geschichte und etwa 22.000 Bewohnern. Das Dorf ist bekannt für Darangshi Oreum, den kegelförmigen Lavahügel, den meistbesuchten Ort auf der Insel Jeju, einen Ort, wo 60 bis 70 % von Karotten angebaut werden, und den Ursprung der Bewegung von Haenyeo gegen Japan im Jahr 1932 – also ein vom starken Geist der Insel Jeju geprägter Ort.
Im Jahr 2019 riefen 477 Bewohner im Rahmen der Bemühungen zur Verbesserung des Dorfes eine Genossenschaft für Sehwa Village ins Leben. Sie entwickelten Reiseangebote wie Haenyeo- und Meer-Erlebnis oder Touren von Oreum und dem Dorf sowie dem Sumbi-Sori-Weg, einer 4,4 km langen Wanderroute, die Haenyeo zur Arbeit abliefen. Darunter ist das Haenyeo-Erlebnisprogramm am beliebtesten.
Yang gun mo, Produzent der Genossenschaft, erklärte: „Es verdanken wir unserer eigenen Kultur, dass Hayneo auf ihre eigene Weise Meeresfrüchte ernten und damit verschiedene Gerichte zubereiteten, ohne die Natur zu beschädigen.“
Die Teilnehmer des Programms können mit Haenyeo Meeresfrüchte wie Seeigel, Oktopus und Fechterschnecken sammeln und lernen, wie sie zuzubreiten und zu kochen sind. Im Moment können sie nur Ramyeon oder Nudeln zubereiten, aber es ist geplant, die Arten von Speisen auf Kkochi (gekochte Spieße) und die in Sojasauce gekochten Speisen zu erweitern.
Shin kyoungyoon, eine 30-jährige Teilnehmerin des Programms, besuchte im September das Dorf zum zweiten Mal. Als sie es im November letzten Jahres erlebt hatte, hatte sie es interessant gefunden, sodass sie ihre drei Freunden zum Dorf mitbrachte.
„Wir haben die Haenyeo beobachtet, wo die Fechterschnecken zu finden sind, und sie gesammelt. Während wir diese Meeresfrüchte für das Mittagessen zubereitet haben, haben wir uns mit den Haenyeo so viel unterhalten”, äußerte sie sich über ihre Erfahrungen.
Auf diese Art und Weise treiben Dongbaek und Sehwa Village die nachhaltige Entwicklung voran, sodass die Menschen mit Kamelien und Haenyeo ihre eigene Kultur erfahren und regionale Besonderheiten probieren können.