Ehrenberichterstatter

23.06.2020

Der pensionierte Major Maximo Young, Präsident der Philippinischen Expeditionstruppen nach Korea (PEFTOK), erhielt von der koreanischen Regierung für seine Tapferkeit die Taegeuk-Medaille, Koreas höchste militärische Auszeichnung.


Von Ehrenberichterstatterin Laarni Calpo aus den Philippinen | Fotos: Maximo Young


Die Philippinen waren nach den USA und Großbritannien das dritte Land, das Korea mit militärischer Unterstützung während des Koreakrieges half. Für den Einsatz wurden 7.420 philippinische Soldaten entsandt. 112 von ihnen starben im Krieg und 16 sind bis heute vermisst.

Der pensionierte Major Maximo Young, Präsident der Philippinischen Expeditionstruppen nach Korea (PEFTOK), hat den Krieg noch lebhaft in Erinnerung. Während seiner 30-jährigen Militärkarriere erhielt er 27 Medaillen und kämpfte in drei großen Konflikten: dem Koreakrieg, dem Zweiten Weltkrieg und dem Vietnamkrieg. Die koreanische Regierung verlieh ihm die Taegeuk-Medaille, Koreas höchste militärische Auszeichnung, und er erhielt auch die Goldmedaille des US-Kongresses, Amerikas höchste Auszeichnung für militärische Tapferkeit. Er war Panzerkommandant während des Koreakrieges und sagte, der denkwürdigste Moment für ihn sei die Schlacht von Yuldong (Miudong) im Jahr 1951 gewesen.

Im Folgenden sind Auszüge aus einem Interview mit Young.


Für den Einsatz im Koreakrieg wurden 7.420 philippinische Soldaten entsandt. 112 von ihnen starben im Krieg und 16 sind bis heute vermisst.


Beschreiben Sie die Schlacht von Yuldong. Sie nennen die Schlacht ihre unvergesslichste Erfahrung während des Koreakrieges.
Wir bewachten das Gebiet am Morgen des 22. April 1951, als unsere Vorabpatrouille auf eine Alarmmine trat. Wir bereiteten uns sofort auf einen feindlichen Hinterhalt vor. Die Verteidigungslinie des philippinischen Militärs wurde durch den Angriff des Feindes durchbrochen. Viele unserer Soldaten konnten sich vor Überraschung nicht wehren und das gesamte Gebiet stand unter Beschuss. Das 10. Kampfteam der Philippinen, in dem ich Panzerkommandant war, bereitete sich sofort auf einen Gegenangriff vor.

Wie haben Sie reagiert, als der Feind angriff?

Unsere Panzerposition war auf dem Hügel, also bewegte ich meinen Panzer und stellte mich dem Feind. Ich bemerkte später, dass der obere Teil meines Panzers kaputt war, daher konnte ich den Feind nicht sehen. Also stieg ich aus und benutzte das Maschinengewehr. Ich habe alleine angegriffen, weil niemand sonst an mich herankam. Als ich sah, dass sich der größte Teil der Feinde in unsere Richtung bewegte, fing ich an zu schießen und die feindlichen Soldaten in meiner Schusslinie rannten davon. Nach meinem plötzlichen Angriff konnten sich auch meine Männer in Bewegung setzen, da ich ihnen Deckung gab. Die Artillerie hinter uns unterstützte uns auch, indem sie auf den Feind schoss. Meine Soldaten fanden ihre Fassung wieder und rückten vor.

Welche Führungsqualitäten haben Sie damals eingesetzt?
Ich habe immer alleine gehandelt. Niemand sagte mir, ich solle gegen den Feind kämpfen. Aber wenn man sich auf einem Schlachtfeld befindet, muss man sicherstellen, dass die Männer wissen, wie sie sich verteidigen können. Wir Soldaten sind voneinander abhängig. Und da ich in einer guten Position war, um auf den Feind zu schießen, eröffnete ich das Feuer.


Wer oder was inspiriert Sie?
Ich wurde nach meiner Geburt zur Adoption aufgegeben und musste früh in meinem Leben alleine leben und kämpfen. Dies lehrte mich jedoch, hart für mich selbst zu arbeiten. Mein Rat ist: Bleib immer beschäftigt und denk an all die guten Dinge, die in der Zukunft auf dich warten.

Was ist Ihr Lieblingszitat?
"Gib niemals auf." Denn wenn man leicht aufgibt, kommt man nicht weit im Leben. Aber wenn man immer weiter über ein Problem nachdenkt, wird man neue Ressourcen und Lösungen finden.

Maximo Young bei der Feier zu seinem 97. Geburtstag im letzten Jahr. Sein Geburtstagswunsch ist, mit seiner Familie gemeinsam feiern zu können.


Sie werden dieses Jahr 98 Jahre alt. Was ist Ihr Geburtstagswunsch?
Wegen des Coronavirus bezweifele ich, dass ich diesen Geburtstag groß feiern werde. Aber ich hoffe, dass ich noch die Gelegenheit haben werde, meinen 100. Geburtstag zu feiern – oder einen noch höheren. Mein Geburtstagswunsch ist, dass meine Familie und meine Kinder glücklich sind und dass wir alle meinen Geburtstag gemeinsam feiern können.

Haben Sie eine Botschaft an die koreanische Regierung?

Meine Botschaft ist, dass wir sehr froh sind, dass Korea uns weiterhin hilft, sowohl in der Wirtschaft als auch für das Leben unserer Kinder. Im Mai dieses Jahres erhielten philippinische Veteranen des Koreakrieges 50.000 Gesichtsmasken von der koreanischen Regierung. Und falls die koreanische Regierung uns zu einem besonderen Anlass einlädt, bin ich auch jederzeit bereit so einer Einladung nachzukommen.



elenakubi@korea.kr

*Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.