Von Korea.net-Ehrenberichterstatterin Lindsay Williams aus Deutschland | Fotos: Lindsay Williams
Der Hanbok, die traditionelle Kleidung der Koreaner, ist international äußerst bekannt und begeistert viele Menschen rund um die Welt durch die Schnitte, Farben und Mustervariationen. Für viele, die Korea das allererste Mal besuchen, steht das Anprobieren eines solchen Hanboks ganz weit oben auf ihrer To-do-Liste. Dementsprechend ist in Korea auch ein vielseitiges Angebot an Ausleihstellen vorhanden. Sie unterscheiden sich in Lage, Preisen und auch im Angebot an Hanboks. Orientiert daran, was Euch am wichtigsten ist, könnt Ihr einen für Euch passenden Laden auswählen. Da ich unbedingt mit dem Hanbok im Bukchon-Dorf, einem Viertel im Stadtzentrum, bekannt für seine vielen traditionellen Hanok-Häuser, und dem großen Palast Gyeongbokgung herumlaufen wollte, habe ich mich für eine Ausleihe entschieden, die sich bereits in der Nähe von beiden befindet, nämlich der Laden „Hanboknam”. Ich werde die Ausleihe zwar am Beispiel dieses bestimmten Ladens erklären, aber da alle Stellen dafür ähnlich aufgebaut sind, könnt Ihr davon ausgehen, dass es fast überall genauso funktioniert.
Beim Eintreten in den Laden „Hanboknam”, wo wir ein breites Angebot an Hanboks vorfanden.
Als allererstes müsst Ihr entscheiden, ob Ihr lieber traditionelle schlichte Farben tragen wollt oder Euch die modernen Muster mit goldenen Schnörkeln besser gefallen. Der Preisunterschied ist dabei auch zu beachten, denn die traditionelle Version des Hanbok ist weitaus günstiger als die modernere. Nun könnt Ihr Euch auch sofort den Rock bzw. die Hose und danach das dazu passende Oberteil heraussuchen, gerade so wie es Euch am meisten zusagt. Die Angestellten sind sehr zuvorkommend, und falls nicht unglaublich viel im Laden los ist, begleiten sie Euch durch den gesamten Prozess. Sie haben mir sehr geholfen, das richtige Oberteil für meinen roten Rock zu finden, denn sie sind erfahren und können sehr gut beurteilen, was gut zusammenpasst. Wenn Rock bzw. Hose und Oberteil ausgewählt sind, werdet Ihr zu den Umkleiden geleitet, wobei den Frauen auch noch ein Unterrock gegeben wird, der dafür sorgt, dass der äußere Rock nicht gerade nach unten fällt, sondern in einer schönen Kurve. Falls Ihr bei der Umkleide Hilfe braucht, assistieren Euch die Angestellten gerne.
Das Aussuchen der richtigen Farbe und Größe ist gar nicht so einfach und nimmt oft viel Zeit in Anspruch.
Sobald Ihr alles angezogen habt, geht es weiter mit den Accessoires. Dazu gehören oftmals eine Kopfbedeckung, eine kleine Tasche und auch Schuhe, wobei das Angebot hierbei teilweise in den verschiedenen Ausleihstellen variieren kann. Die Auswahl an Schuhgrößen ist meistens sehr eingeschränkt, wobei große Größen schwer zu finden sind. Bei den Frauen gehört dazu natürlich auch noch die passende Frisur. Die Mitarbeiter vor Ort flechten die Haare und sowohl die Flechtfrisur als auch die darin integrierten Spangen bzw. Steinchen können von Euch selbst ausgesucht werden.
Die Haare werden sorgfältig zu einer wunderschönen Frisur geflochten. Genauso wie Ihr Euch das wünscht.
Das Gepäck, das Ihr, während Ihr unterwegs seid, nicht mit Euch herumtragen wollt, könnt Ihr in einem kleinen Spind wegschließen und danach wieder abholen. Nun könnt Ihr mit dem traditionellen Hanbok bekleidet die Umgebung erkunden und zusätzlich diverse Vorteile, die das Tragen eines Hanboks mit sich bringt, genießen. Zu den Vorteilen gehört unter anderem der freie Eintritt in die großen Paläste und das ein oder andere Extra in manchen Cafés in der Nähe. Ich selbst habe durch das Tragen des Hanboks in dem Café „Baekmidang”, das direkt neben dem Gyeongbokgung Palast liegt, kostenlos sehr schön designte Getränkebehälter erhalten.
Das Besuchen des Gyeongbokgungs sollte sich keiner nehmen lassen. Er ist der größte und erste Palast, der in der Joseon-Dynastie errichtet wurde. Täglich suchen viele Ausländer und natürlich auch Koreaner diesen Palast auf, ob sie nun einen Hanbok tragen oder nicht.
Wichtig ist, dass die Zeit nicht vergessen werden darf. Je länger Ihr unterwegs seid, desto mehr müsst Ihr natürlich auch für die Erfahrung zahlen. Schaut also, dass Ihr Euch an das Zeitlimit haltet, für das Ihr bezahlt habt. Vergesst nicht, genug Fotos zu machen, damit Ihr auf jeden Fall ein schönes Andenken habt. Das Letzte, was Ihr noch in Eure Überlegungen mit einbeziehen solltet, sind das Wetter und die Temperaturen. Wegen der schwülen Hitze im Sommer und der beißenden Kälte im Winter kann ich Euch persönlich den Frühling oder Herbst empfehlen. Ich wünsche Euch ganz viel Spaß!
Dieses Foto entstand in einer sehr bekannten Straße im Bukchon-Dorf, wo tatsächlich sehr viele Menschen hinkommen, um ein Foto zu schießen.
elenakubi@korea.kr
Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.