Sich seine persönliche Farbe generieren zu lassen, zählt im Moment zu den neusten Trends in Sachen K-Beauty in der Republik Korea. Grafik erstellt mit Canva.
Von Korea.net-Ehrenberichterstatterin Jasmin Mikolay aus Deutschland | Fotos: Jasmin Mikolay
Gerade ist dieser eher ungewöhnliche koreanische Beautytrend überall auf den sozialen Netzwerken zu sehen. Wer im Moment in Südkorea ist, der lässt es sich nicht entgehen, sich seine ,,퍼스널 컬러" (dt. „persönliche Farbe“) bestimmen zu lassen. Denn Farben haben einen enormen Einfluss auf uns Menschen.
Grundlegend kategorisiert die persönliche Farbanalyse Menschen in zwölf verschiedene Gruppen und bestimmt, welche Farbpalette und welcher Farbton einem am besten stehen. Diese zwölf verschiedenen Gruppen umfassen die vier Farbtypen nach den Jahreszeiten. Abhängig von den gegebenen menschlichen körperlichen Eigenschaften wird man entweder als heller Winter, kühler Winter, dunkler Winter, dunkler Herbst, warmer Herbst, weicher Herbst, weicher Sommer, kühler Sommer, heller Sommer, heller Frühling, warmer Frühling oder strahlender Frühling eingestuft. Das Ganze basiert auf der Vier-Jahreszeiten-Farbtheorie des Schweizer Farb- und Kunsttheoretikers Johan Itten (1888-1967). Er hat die Farbpaletten mit den vier Jahreszeiten klassifiziert und Farben demnach in warm und kühl und wiederum in hell und dunkel unterteilt.
Für die Analyse der persönlichen Farbe gibt es genaugenommen zwei Möglichkeiten, wenn man gerade in Südkorea anwesend ist. Zum einen kann ein Computer befragt werden. Dabei wird ganz einfach das Gesicht an einem Bildschirm von einer integrierten Kamera abgescannt. Anschließend berechnet ein Algorithmus aus einigen Faktoren, wie dem Hautton, der Augen- und Haarfarbe, ein Farbresultat.
Zum anderen kann aber auch für eine genauere und objektivere Beurteilung ein Termin und Treffen für eine professionelle Farbberatung bei einer ausgebildeten Person zu Rate gezogen werden. Bei dieser Sitzung gibt es meist am Anfang eine kurze Einführung und Übersicht zu Farbsystemen. Danach erfolgt dann die genauere persönliche Analyse. Hierfür werden Stoffmuster in verschiedenen Farbnuancen nah an das Gesicht gehalten. Sieht das Gesicht etwas dunkler aus, bedeutet dies, dass die Farbe nichts für einen ist. Genau das Gegenteil ist der Fall, wenn Rötungen und feine Linien verschwinden. Bei der Farbberatung durch eine Person wird dringend empfohlen, ohne Make-up zu der Sitzung zu kommen, da die Berater:innen den Ton basierend auf der nackten Haut im Gesicht bestimmen. Das Ergebnis bei beiden erwähnten Methoden ist also eine personalisierte Farbpalette, der sogenannte Farbpass, der am Ende der Beratung beziehungsweise nach der Computeranalyse mitgenommen werden kann.
Zum Beispiel können beide Varianten im Beauty Play in Myeongdong gemacht werden. Nach einem Selbsttest war ich erstaunt, was der Computer analysierte. Da einige Farben in meinem Schrank schon sehr akkurat vorhanden sind und zu meinen Lieblingsfarben zählen. In puncto Make-up allerdings konnte ich viel über meine persönliche Farbe hinzulernen. Das Praktische an der Auswertung war, dass ich mir diese per E-Mail nach Hause schicken lassen konnte.
Im Beauty Play in Seoul kann sich mit den neusten Trends der K-Beauty-Industrie vertraut gemacht werden und dementsprechend kann man sich dort beraten lassen oder selbst viel austesten.