Politik

12.11.2014

Ein Treffen auf Arbeitsebene zur Suche nach Wegen, um mit Hilfe von DNA-Profilierungsverfahren Samen und Pflanzenarten zu differenzieren, läuft zurzeit in Seoul. 

Das Treffen der 14. Arbeitsgruppe über biochemische und molkulare Techniken und insbesondere DNA-Profilierungsverfahren wurde vom Korea Seed and Variety Service in Kooperation mit dem Internationalen Verband zum Schutz von Pflanzenzüchtungen (UPOV) organisiert. Das Meeting findet zwischen dem 9. und 14. November statt.  


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The 14th Working Group on Biochemical and Molecular Techniques, and DNA-Profiling in Particular, part of the UPOV meeting, is underway in Seoul from November 9 to 14.

Die 14. Arbeitsgruppe über biochemische und molekulare Techniken und insbesondere DNA-Profilierungsverfahren, die Teil des UPOV-Treffens ist, trifft sich vom 9. bis zum 14. November in Seoul. 



Experten für biochemische und molekulare Biologie aus 17 UPOV-Mitgliedsländern werden über die Entwicklung von artenunterscheidenden molekularen Markern sprechen und Fälle darstellen, in denen molekulare Marker verwendet werden, um gegen Rechtsverstöße vorzugehen. Die Diskussionen zielen darauf ab, den Schutz der Rechte der Züchter zu stärken sowie biochemische und molekulare Techniken untereinander auszutauschen. 

Molekulare Marker zeigen Unterschiede in den DNA-Basenfolgen und ermöglichen es Forschern, die genetische Information und genetische Beziehungen zwischen verschiedenen Züchtungen direkt zu überprüfen. Sie finden weite Anwendung, um zwischen verschiedenen Tier- oder Pflanzenarten zu unterscheiden. 


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Shin Hyun-kwan, director general of the Korea Seed and Variety Service, gives the opening remarks at the meeting.

Shin Hyun-kwan, der Generaldirektor des Korea Seed and Variety Service, spricht bei dem Treffen ein Grußwort.



Bezüglich der Entwicklung und Charakteristika von molekularen Markern und ihrer Beziehungen untereinander haben einige koreanische Wissenschaftler ihre Forschung über Obstbäume, Salat und Erdbeeren vorgestellt. China präsentierte seine Forschungsergebnisse zu Rosen, während Monsanto, ein Unternehmen für agrochemische und landwirtschaftliche Biotechnologie, seine Forschungsergebnisse über Mais vorstellte. Zum Thema der Entwicklung von Biochemie und molekularen Markertechniken und der Markierung genetischer Beschränkungen präsentierte Großbritannien seine Fallstudie über Kartoffeln, während der Internationale Saatgutverband (ISF) ebenfalls eine Studie über Mais präsentierte. 

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Participants in the 14th UPOV Working Group on Biochemical and Molecular Techniques, and DNA-Profiling in Particular pose for a group photo.

Teilnehmer an der 14. UPOV-Arbeitsgruppe über biochemische und molekulare Techniken und insbesondere DNA-Profilierungsverfahren lassen sich für ein Gruppenfoto ablichten. 



„Das gegenwärtige Treffen wird erwartungsgemäß die internationale Kooperation bei der Biochemie und den molekularen Techniken fördern und zu Diskussionen über die Möglichkeit der kommerziellen Nutzung von Lebensmitteln und Gemüse anregen“, sagte ein Vertreter des Korea Seed and Variety Service. 


Unten finden Sie ein Interview mit Peter Button, dem stellvertretenden Generalsekretär des Internationalen Verbands zum Schutz von Pflanzenzüchtungen. 

Der UPOV ist sehr aktiv, aber er ist in der Öffentlichkeit nicht sehr bekannt. Um was für eine Art von internationaler Organisation handelt es sich dabei?
Der Internationale Verband zum Schutz von Pflanzenzüchtungen schafft Konventionen, um ein internationales System zu etablieren und neue Pflanzenzüchtungen zu schützen. Wir regen auch Entwickler dazu an, neue Züchtungen hervorzubringen. Wir verlassen uns alle auf neue Pflanzenarten und ermutigen und unterstützen die Entwicklung neuer Züchtungen. Wir haben große Anstrengungen unternommen, um die Produktivität in der Landwirtschaft zu erhöhen. Wir müssen hochwertige Lebensmittel produzieren und sie den Konsumenten zu angemessenen Preisen anbieten. So unternehmen wir Anstrengungen, neue Arten zu entwickeln, die auf die menschlichen Bedürfnisse zugeschnitten sind. 


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 Peter Button is the vice secretary general of the International Union for the Protection of New Varieties of Plants.

Peter Button ist der stellvertretende Generalsekretär des Internationalen Verbands zum Schutz von Pflanzenzüchtungen.  



Das Essen und die Lebenserhaltung stellen für die Menschheit seit ihrem Bestehen auf der Erde ein kontinuierliches Problem dar. Menschliche Wesen haben umfassende Anstrengungen unternommen, ausreichend Nahrung zur Verfügung zu stellen und ein Leben mit ausreichenden Ressourcen zu schaffen. Diese Bestrebungen stehen in engem Zusammenhang mit der Rolle des UPOV. Im 21. Jahrhundert haben sich Umweltveränderungen einschließlich Klimawandel und Erderwärmung zu einem ernsthaften Problem entwickelt. Erzählen Sie uns etwas über Ihre Bemühungen, diese Probleme zu überwinden. 

Heute ist die Landwirtschaftsindustrie mit zwei unterschiedlichen Krisen konfrontiert. Eine Krise wird durch den Klimawandel verursacht. Jedes Land weiß Bescheid über das Problem der Klimaveränderung. Ein anderes Problem ist das Bevölkerungswachstum. Deshalb müssen wir die verschiedenen Bereiche der Landwirtschaftsindustrie mit jeweils ausreichenden Ressourcen weiterentwickeln. So betont der UPOV die Bedeutung von mehr Investitionen in die Entwicklung neuer Pflanzenarten. Wir ermutigen Menschen in allen Bereichen - darunter individuelle Bauern, landwirtschaftliche Betriebe und öffentliche Einrichtungen - neue Pflanzenzüchtungen zu entwickeln. 

Das Plant Variety Protection (PVP, Schutz der Pflanzenvielfalt)-System bietet allen, die eine neue Züchtung entwickeln, Unterstützung. Der UPOV entschädigt Entwickler, sodass sie neue Züchtungen hervorbringen können. Zusätzlich hilft er anderen Entwicklern von Neuzüchtungen, die neuen Arten zu ihrem Nutzen einzusetzen. Wir helfen Entwicklern, geschützte Arten zu verwenden und ihre eigenen Züchtungen weiterzuentwickeln. 
Es gibt eine alte Redensart, die besagt, dass Bauern das stärkste Fundament der Welt bilden. Ist dies ein Konzept, das mit den Zielen des UPOV übereinstimmt? 

Das grundlegende Ziel des UPOV ist es, Bauern Vorteile zu verschaffen. Bauern sind diejenigen, die entscheiden, welche Arten von Züchtung sie kultivieren werden. Ihre Entscheidung, eine Züchtung auszuwählen, rührt von ihrer Überzeugung, dass sie davon profitieren können. Das ist der Grund, warum ihre Wahl wichtig ist.
Der UPOV strebt nach einer „Blue-Ocean-Strategie”. Er ist weder von internationalen Interessenkonflikten, noch von politischen Konfrontationen beeinflusst. Der UPOV scheint kontinuierlich Werte für alle zu schaffen. Ist diese Einschätzung richtig? 
Dies wird im Mission-Statement des UPOV reflektiert. Ich stimme dem absolut zu. Das Mission-Statement enthält den Glauben an das öffentliche Interesse. Das Ziel der Entwicklung neuer Pflanzenarten ist es, solche Vorteile an die Gesellschaft zurückzugeben. Ich denke, dass wir in unserem Mission-Statement eine Formulierung ändern könnten, sodass dort der Begriff „Blue-Ocean-Strategie” Eingang findet. 

Koreas Anteil am globalen Saatgutmarkt ist sehr gering. Dennoch unternehmen koreanische Behörden weiterhin Anstrengungen, um mit anderen Nationen bezüglich ihrer Forschung über Saatgut zu kommunizieren. Wie sehen die gegenwärtige Situation und die gegenwärtigen Aussichten für Koreas Saatindustrie und –forschung aus? 
Wir haben großes Vertrauen in Koreas Saatgutmarkt. In einigen Fällen haben die Koreaner die Modelle anderer Länder übernommen, um die Entwicklung voranzutreiben. Korea hat innerhalb des UPOV eine einzigartige Position. Korea ist erst 2002 der 50. Mitgliedsstaat des UPOV geworden, aber seitdem hat es eine starke Unterstützung für die Organisation gezeigt. Korea hat im Zusammenhang mit dem UPOV viele Technologiekonferenzen durchgeführt und hat für seine Hauptanbauprodukte internationale Richtlinien eingeführt. Insbesondere für besondere Anbauprodukte wie Ginseng hat es internationale Richtlinien geschaffen. 

Dr. Choi Keun-jin war drei Jahre lang der Vorsitzende der UPOV-Generalversammlungen, von 2010-1012. Der UPOV hat einmal fünf Länder ausgewählt, die den stärksten Einfluss auf den Verband haben sollen, und eines davon war Korea. Seitdem Korea dem Verband beigetreten ist, hat das Land die sechstgrößte Zahl an Anmeldungen für neue Pflanzenarten eingereicht. Koreas Zukunft ist in diesem Sinne sehr positiv. 
Welche Rolle wird Korea Ihrer Ansicht nach international spielen? 
Das Land bewegt sich in die richtige Richtung. Koreas Schutz neuer Arten deckt fast alle Pflanzenspezies ab. Wenn man sich nur die Fakten anschaut, wird von Korea erwartet, dass es eine größere Rolle spielen wird. Ich war schon immer davon beeindruckt, wie hoch Koreas technologisches Niveau ist und über welch gute Technologien es verfügt. Korea ist sehr fortschrittlich bei der elektronischen Anmeldung von Patenten im Rahmen des Plant Variety Protection (PVP)-Systems, und es wird erwartet, dass es eine Schlüsselrolle darin spielen wird, ein ähnliches System für den UPOV zu entwickeln. Dann werden koreanische Entwickler von Züchtungen in der Lage sein, Patentanmeldungen in Korea und im Ausland einzureichen.  



Von Wi Tack-whan, Limb Jae-un
Redakteure, Korea.net 
Fotos: Jeon Han
whan23@korea.kr