Indonesien, Peru, Usbekistan, Georgien, Pakistan und Algerien. All diese Länder sind Kooperationspartner Koreas bei Wasserwirtschaftsprojekten und schöpfen aus Koreas Expertise und Erfahrungen. Da immer mehr Länder aufgrund des Klimawandels unter Wüstenbildung und Dürre leiden, wächst die Notwendigkeit für eine effektive Wasserwirtschaft und ausreichende Wasserressourcen immer mehr.
Korea ist erstmalig 1994 über ein offizielles Programm der Öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit (ODA) in den internationalen Markt für das Management von Wasserressourcen eingetreten, um unterstützende Arbeit am Fen-Fluss in der Provinz Shanxi, China, der im Becken des Gelben Flusses liegt, zu leisten. Seit 2009 hat Korea seine Aktivitäten in dem Bereich ausgebaut und tätigt nun auch direkte Investitionen. Bis September 2015 hat Korea insgesamt 60 Wasserressourcenprojekte in 24 Ländern durchgeführt, darunter Projekte der Wasserwirtschaft und Energieerzeugung. Gegenwärtig führt es 14 Projekte in 12 Ländern durch. Beim siebten Weltwasserforum, das im April letzten Jahres in Daegu stattfand, stellte Korea einige seiner IT-basierten Technologien für eine „smarte Wasserwirtschaft“ (SWM) vor.
Heute betreibt Korea Wasserkraftprojekte in Pakistan, Georgien, den Philippinen und auf den Solomon-Inseln. Das Land hat auch Dämme sowie Kanäle für Wasserversorgung und Entwässerung in Indien, dem Irak, Ruanda, Kambodscha und Laos gebaut.
Das Patrind-Wasserkraftwerk in Pakistan ist Koreas erste internationale Investition in der Wasserwirtschaft. Es ist ein „bauen-betreiben-weitergeben“-Projekt, in dessen Rahmen Korea ein 150-Megawatt-Wasserkraftwerk bauen, betreiben und 30 Jahre lang verwalten wird. Im September 2043 soll es dann an die pakistanische Regierung übergeben werden. Korea und Pakistan haben das Projekt 2009 begonnen. Bis September 2015 wurden etwa 60 Prozent des Projektes fertiggestellt, und ab 2017 soll ein kommerzielles Betreiben möglich sein.

Korea arbeitet in vielen Ländern an Kooperationsprojekten für Wasserressourcen, darunter auch in Pakistan und Algerien. Bis September 2015 hat Korea rund 60 Prozent des Patrind-Wasserkraftwerks in Pakistan fertiggestellt.
Seit einiger Zeit beteiligen sich viele Länder aktiv an Koreas Projekten für eine „smarte Wasserwirtschaft“, die von der koreanischen Regierung als „K-Water-Programm” bezeichnet werden. Gegenwärtig kooperiert Korea mit Usbekistan, Peru, Indonesien und Algerien bei umfassenden Wasserwirtschaftsprojekten. Darunter ist das Projekt in Usbekistan von symbolischer Bedeutung als gemeinsame Antwort auf den Klimawandel. Durch die zunehmende Wüstenbildung am Aral-See wurde der Wasserstand dort drastisch reduziert, sodass sich der Zustand des Sees zu einem Anliegen des weltweiten Kampfes gegen den Klimawandel entwickelt hat. Ein weiterer Grund für die ernsthafte Wasserknappheit des Landes liegt in alten Bewässerungskanälen, die dafür verantwortlich sind, dass 70 Prozent des Wassers in dem Versorgungssystem auslaufen. 2014, während eines bilateralen Treffens zwischen Korea und Usbekistan, einigten sich die beiden Regierungen auf eine Zusammenarbeit, um das Problem der Wasserknappheit im Aralsee zu lösen. Seitdem haben beide Länder SWM-Projekte eingeführt, die auf ein effektives Wassermanagement und die Verbesserung alter Bewässerungskanäle abzielen. Das aus drei Abschnitten bestehende Projekt wird bis 2019 abgeschlossen sein.

Das Foto links zeigt den Aralsee im Jahr 1989 und das Foto rechts im Jahr 2008. Aufgrund der Wüstenbildung hat Usbekistan darauf gedrängt, zusammen mit Korea ein System für eine „smarte Wasserwirtschaft“ einzuführen.
Korea kooperiert auch bei Wasserwirtschaftsprojekten in Südamerika, Asien und Afrika. Der Rimac-Fluss in Peru ist eine wichtige Energie- und Wasserquelle für die industrielle Nutzung für neun Millionen Menschen in Lima. Aufgrund der Wasserverschmutzung und Wasserknappheit am unteren Verlauf des Flusses hat sich jedoch die Notwendigkeit für die Verbesserung der Wasserqualität und für eine effektive Wasserwirtschaft vergrößert. Deshalb haben die koreanische und peruanische Regierung ein Integriertes Managementteam für Wasserressourcen (IWRM) gegründet, das sich um eine Renaturierung des Flusses kümmern soll. Das Projekt schließt die Etablierung eines integrierten Informationszentrums für Wasserressourcen, Anlagen für die Wiederverwendung von Klärschlamm, Dämme und Abwasserentsorgungsanlagen für Industriekomplexe ein.
Beim Weltwasserforum im letzten Jahr brachte Indonesien seine Hoffnung zum Ausdruck, Koreas Wassermanagementsysteme als Standard zu verwenden. Im Juli 2015 haben Korea und Indonesien ein grundlegendes Abkommen über die Etablierung eines integrierten Wasserwirtschaftssystems in Indonesien unterzeichnet, in dessen Rahmen Korea ein integriertes Kontrollzentrum für die Wasserwirtschaft in dem Land einrichten wird. Bis 2016 wird das Projekt in drei Regionen in der Nähe von Metropolregionen eingeführt werden. Danach soll es auf ganz Indonesien ausgeweitet werden.

Beim Weltwasserforum, das im April letzten Jahres stattfand, einigen sich Korea und Indonesien auf eine Kooperation beim Management von Wasserressourcen. In dem Foto oben unterzeichnen Choi Gyewoon (Zweiter von rechts), Präsident von K-Water, einer Regierungsorganisation, und der indonesische Minister für öffentliche Projekte und staatliches Wohnungswesen Basuki Hadimoeljono ein Abkommen über die Zusammenarbeit beim Ausbau von Wasserressourcen und bei gemeinsamen Forschungen.
Korea arbeitet auch bei einem integrierten Projekt für die Wasserwirtschaft mit Algerien zusammen, da die algerische Regierung Korea 2012 darum bat, ein integriertes Managementsystem für seine Dämme vorzuschlagen. Im Mai letzten Jahres führten die beiden Länder gemeinsame Treffen des technischen Ausschusses durch und finalisierten Verhandlungen über die Unterzeichnung eines Abkommens. Im Rahmen des Projekts wird Korea ein integriertes Wasserwirtschaftssystem und eine Überwachungszentrale für 72 Dämme in ganz Algerien etablieren. Das Projekt umfasst auch Wasserwirtschaftstechnologien, das Management und die Reparatur des Systems sowie die Bereitstellung von Ausbildung und Schulungen für lokale Ingenieure.

Korea und Algerien kooperieren derzeit bei einem integrierten Projekt der Wasserwirtschaft. In dem Foto oben präsentieren Vertreter von K-Water, einer Regierungsgesellschaft, und Vertreter der algerischen Regierung ein unterzeichnetes grundlegendes Abkommen über den Bau eines Dammes. Beide algerischen Regierungsvertreter besuchten Korea im November 2014.
Von Yoon Sojung
Redakteur, Korea.net
arete@korea.kr