Der südkoreanische Präsident Moon Jae-in nimmt an der Gedenkzeremonie zum 70. Jahrestag des Jeju-Aufstands vom 3. April teil.
Von
Lee Hana und
Min Yea-Ji | Fotos:
Cheong Wa Dae Facebook | Stand: 3. April 2018
Präsident Moon Jae-in zollte am 3. April den Opfern des Jeju-Aufstands (1948-1949), einer der größten Tragödien der koreanischen Geschichte, seine Anerkennung.
Anlässlich des 70. Jahrestages des Jeju-Aufstands fand eine Gedenkzeremonie am selben Tag im Friedenspark des 3. April auf der Insel Jeju statt. Anwesend waren der südkoreanische Präsident Moon Jae-in, First Lady Kim Jung-sook sowie 15.000 Familienmitglieder und Hinterbliebene der Opfer.
Moon ist das zweite Staatsoberhaupt des Landes, das an der Zeremonie zur Erinnerung an diese Opfer teilgenommen hat. Im Jahr 2006 nahm der damalige Präsident Roh Moo-hyun teil.
„Als Präsident der Republik Korea entschuldige ich mich für die Schmerzen als Folge der vom Staat verübten Gewalt beim Jeju-Aufstand des 3. April. Ich verspreche, dass wir keine Mühe scheuen, um die Probleme rund um den Jeju-Aufstand vollständig zu lösen. Unter keinen Umständen wird die Suche nach der Wahrheit oder die Wiederherstellung der Ehre gestoppt oder auf Eis gelegt”, betonte Präsident Moon.
Der Präsident erklärte dann den Jeju-Aufstand zu einer unbestreitbaren Tatsache der Geschichte. Zur Wiederherstellung der Ehre von Opfern werde die Regierung alle Bemühungen unternehmen, die Überreste von Opfern zu finden. Darüber hinaus werde die Regierung Mittel unterstützen, um die Wunden der Hinterbliebenen und der überlebenden Opfer zu heilen.
„Wir müssen dem Jeju-Aufstand ins Auge sehen und uns von überholten Ideologien befreien. Korea muss jetzt ein Land werden, in dem Konservative und Progressive im Namen der ‚Gerechtigkeit‘ miteinander konkurrieren“, sagte Moon.
Er fügte hinzu: „Die Forderungen des Jeju-Aufstands nach Frieden und Menschenrechte sind immer noch stark. Ich erwarte, dass die heutige Gedenkzeremonie als ein Ausgangspunkt für eine neue Geschichte des koreanischen Volkes dienen würde“.
Der Jeju-Aufstand war ein ziviler Aufstand, der bereits im April 1947 auf der Insel Jeju nach der Befreiung Koreas von der japanischen Herrschaft begann. Beginnend mit Demonstrationen und Unruhen, die am 3. April 1948 ausbrachen und bis zum 21. September 1954 anhielten, wurden über 30.000 Bewohner von Jeju getötet, als die Regierung bewaffnete Gewalt einsetzte, um Demonstranten zu unterdrücken. Die ideologische Teilung Koreas wie z. B. die Wahlen in Südkorea sowie die eigene Regierung im Süden führten zur Gewalt. Etwa ein Drittel der Inselbewohner starben im Zuge der Niederschlagung des Aufstandes.
Präsident Moon Jae-in legt Blumen auf den Grabstein eines vermissten Opfers des Aufstands vom 3. April im Friedenspark auf Jeju nieder.
hlee10@korea.kr