Ein Gemälde eines Rattenkämpfers, der den Buddhismus beschützt. ⓒ Nationales Volkskundemuseum
Von
Kang Gahui und
Min Yea-Ji
Vor langer Zeit gab es keine Möglichkeit, die Jahre zu zählen. Daher hat der Jade-Kaiser beschlossen, sich mit einem Verfahren zu befassen, um die Jahre zählen zu können. Er hat ein Rennen für alle Tiere veranstaltet und gesagt, dass die 12 schnellsten die asiatischen Tierkreiszeichen werden sollten.
Während des Rennens musste auch ein Fluss überquert werden. Nach jedem der ersten 12 Tiere, die das gegenüberliegende Ufer erreichten, wurde ein Jahr benannt. Zuerst kam die Ratte, ihr folgten der Ochse, der Tiger, der Hase, der Drache, die Schlange, das Pferd und die Ziege. Denen folgten wiederum der Affe, der Hahn und der Hund. Das Schwein bildete den Abschluss.
Die schlaue Ratte hielt sich an den Hörnern des fleißigen Ochsen fest, sprang von den Hörnern des Tieres zur Ziellinie und sicherte sich so den ersten Platz.
Das Jahr der Ratte ist laut den 12 Tieren des asiatischen Tierkreises in diesem Jahr zurückgekehrt, wobei 2020 das
Gyeongja (庚子)-
nyeon (jahr) in Korea markiert. Gyeong (庚) bedeutet „weiß“ und ja (子) bedeutet „Ratte“. Es bedeutet also im Grunde das Jahr der Weißen Ratte. Die weiße Ratte ist als weiser Rudelführer bekannt.
Was symbolisieren Ratten in der traditionellen koreanischen Folklore?
Ein Zitat aus der „Geschichte der Drei Königreiche“ - dem
„Samguksagi” (,삼국사기‘, ,三國史記‘) besagt, dass im November 769, dem fünften Regierungsjahr unter der Herrschaft von König Hyegong vom Königreich Silla, achttausend Ratten von Chiak-hyeon aus der Provinz Gangwon-do nach Pjöngjang gewandert waren. Diese Wanderung deutete darauf hin, dass die Ratten im nächsten Jahr eine Hungersnot prognostizierten.
Die Ratte hat auch die Fähigkeit in koreanischen Sprichwörtern, Gefahren vorherzusagen. Eine Maxime besagt: „Ein Schiff wird sinken, wenn keine Ratten darin sind“ oder „Wenn Ratten einen Aufruhr in der Decke verursachen, wird das Unglück den Haushalt treffen.“
Die Tendenz der Ratten, sich zu vermehren, machte das Tier zu einem Symbol für Fruchtbarkeit und Wohlstand. Früher stellten Koreaner Talismane mit dem chinesischen Schriftzeichen für seo (鼠) her, was „Ratte“ bedeutet, wenn sie sich eine gute Ernte wünschten. Sie glaubten, wenn sie davon träumten, eine weiße Ratte zu fangen, war dies ein Zeichen für Reichtum und Glück.
In Korea ist bekannt, dass die Ratte Eigentum schützt, da es sich fleißig auf der Suche nach Nahrung bewegt und somit Beharrlichkeit und Konzentration symbolisiert.
Das Nationale Volkskundemuseum zeigt bis zum 1. März eine Ausstellung, in der die Bedeutung und Symbolik der Ratte in der koreanischen Geschichte und Überlieferung beleuchtet wird. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Museums (
http://www.nfm.go.kr/english/index.do).
kgh89@korea.kr