Das Olympische Feuer für die Olympischen Winterspiele 2018 in PyeongChang beleuchtet am 13. Januar den Gwanghwamun-Platz in Seoul. Auf dem Bild wird die Flamme von einem Fackelträger, der als König Sejong der Große verkleidet ist, von 300 Begleitern getragen. ⓒ Jeon Han/Korea.net
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Min Yea-Ji | Stand: 26. Januar 2018
Alles begann am 6. Juli 2011 in Durban, Südafrika.
Jacques Rogge, ehemaliger Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), betrat das Podium und sprach, dass der Ausrichter der Olympischen Winterspiele 2018 PyeongChang ist. Als das Wort „PyeongChang“ verkündet wurde, brach das koreanische Team in Jubel aus.
Als die gute Nachricht aus Durban flog, teilte die gesamte Nation von Korea die Aufregung. Zum ersten Mal stand die kleine Hochgebirgsstadt Koreas ‚Pyeongchang‘ - ein wenig bekannter Ort, auf der internationalen Bühne.
Die Austragung der Olympischen Winterspiele 2018 war für Pyeongchang nicht leicht zu erreichen. Nach der erfolgreichen Ausrichtung der Asien-Winterspiele 1999 kündigte Pyeongchang an, sich für die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2010 zu bewerben. Damals hatten sogar die IOC-Funktionäre die Stadt Pyeongchang mit der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang oft verwechselt. Trotz dieser Schwäche erhielt Pyeongchang die größte Anzahl von Stimmen in der ersten Runde. Aber Pyeongchang scheiterte jedoch mit 53 zu 56 Stimmen in der letzten Abstimmungsrunde gegen Vancouver.
Trotz des Rückschlags blieb Südkorea seinem Traum treu, die Winterspiele auszurichten. Daher entschied sich Korea, sich für die Olympischen Winterspiele 2014 wieder zu bewerben. Diesmal sicherte sich Pyeongchang in der ersten Wahlrunde wieder den ersten Platz, aber die erneute Bewerbung scheiterte ebenfalls in der zweiten Runde, die Spiele gingen an Sotschi in Russland.
Als Gründe für das Scheitern wurden die Einschränkungen der diplomatischen Wirkungssphäre Koreas in der internationalen Sportwelt sowie ein Mangel an Informationen über Pyeongchang und eine schwache Wintersport-Szene angeführt.
Die Bürger in Pyeongchang freuen sich am 6. Juli 2011 in Durban sehr, als sie hören, dass Pyeongchang als der Austragungsort der nächsten Winterspiele 2018 verkündet wurde. ⓒ Yonhap News
Pyeongchang hat die Lehre aus der Vergangenheit gezogen und das Feedback des IOC angenommen.
Zuerst hat Pyeongchang seine Infrastruktur viel verbessert. Pyeongchang sorgte dafür, dass 90 Prozent der Athleten, die in den Olympischen Dörfer untergebracht werden, innerhalb von 10 Minuten die Sportstätten erreichen können. Die Sportstätten sind nicht weiter als 30 Minuten voneinander entfernt.
Von 2004 bis 2010 wurden Schüler aus Ländern, die wenig Schnee haben, nach Pyeongchang eingeladen, um den Wintersport zu erleben. Von den vom IOC geforderten 13 Stadien wurden sieben Sportstätten schon gebaut. Darüber hinaus unterstützen über 90 Prozent der koreanischen Bürger die Austragung der Olympischen Winterspiele. All dies war genug, um das IOC davon zu überzeugen, dass dieses Mal Pyeongchang bereit war.
Als sich Pyeongchang für die Olympischen Winterspiele 2018 beworben hatte, mit dem Ziel, einen neuen Horizont für den Wintersport in Nordostasien zu eröffnen, wurde der Traum endlich verwirklicht.
Beim FIS Weltcup der Nordischen Kombination im Alpensia-Skisprung-Zentrum in Pyeongchang, Gangwon-do Provinz, fliegt ein Skispringer am 4. Februar nach dem Sprung von der Skisprungschanze durch die Luft. ⓒ Jeon Han/Korea.net
Dank der langjährigen Erfahrungen war Pyeongchang gut vorbereitet.
Große Austragungsorte wie das Alpensia Skisprungzentrum, das Alpensia Langlaufzentrum und das Olympic Sliding Center sowie die Gangneung Eis Arena hatten bereits im Jahr 2017 mehrere internationale Qualifikationswettkämpfe ausgerichtet und erhielten von den Athleten positive Bewertungen.
Der Ausbau aller Sportstätten sowie der Olympischen Dörfer für die Athleten in Pyeongchang und Gangneung waren auch abgeschlossen. Die Autobahnen und Eisenbahnlinien, die die drei Gastgeberstädte mit Seoul verbinden, wurden auch fertiggestellt.
Zwei der Autobahnen haben die Reisezeit von den Regionen nach Seoul innerhalb eines halben Tages verkürzt. Dank der neuen Bahnstrecke des Hochgeschwindigkeitszuges KTX kann man jetzt von Südkoreas Hauptstadt Seoul bis zu Gangneung in weniger als zwei Stunden reisen. Am 22. Dezember wurde die neue Gyeonggang-Linie offiziell eröffnet und das zweite Passagierterminal des Internatioanlen Flughafen Incheon ist auch bereit, Touristen aus der ganzen Welt zu begrüßen.
Über 30 Jahre nach den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul ist die olympische Fackel am 1. November in Korea eingetroffen und hat seitdem die ganze koreanische Halbinsel bereist. Am 21. Januar war das olympische Feuer schließlich in der Provinz Gangwon-do angekommen und wird am 9. Februar die Stadt Pyeongchang beleuchten.
Die gemeinsame süd- und nordkoreanische Frauen-Eishockey-Mannschaft ruft am 25. Januar im Jincheon Nationale Trainingszentrum: „Wir sind eins!" ⓒ Koreanischer Sportverband
Es gab auch einige Hindernisse bei der Vorbereitung der Olympischen Winterspielen.
Wegen der Bedrohungen aus Nordkorea mit Raketen- und Atomwaffen sorgten sich manche Länder um die Sicherheit der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Südkorea.
Aber mit dem Amtseintritt von Präsident Moon Jae-in im Mai 2017 hat die neue Regierung systematisch die Winterolympiade unterstützt, sodass die Vorbereitungen für die Olympischen Winterspiele in PyeongChang endlich wieder auf normalem Kurs waren.
Weitere Verbesserungen waren die am 9. Januar abgehaltenen innerkoreanischen Gespräche auf hochrangiger Ebene. Süd- und Nordkorea einigten sich darauf, dass Nordkorea eine Delegation nach PyeongChang entsendet, um die Friedensolympiade auf der koreanischen Halbinsel zu realisieren.
So wie vor 30 Jahren die Olympischen Sommerspiele 1988 in Seoul als „Friedensolympiade" bezeichnet werden, die das Ende des Kalten Krieges ankündigten, werden die Olympischen Winterspiele in PyeongChang sowohl für die beiden Koreas als auch für die Welt als Symbol des Friedens gelten.
jesimin@korea.net