Sorgfältig verpackt und in kürzester Zeit geliefert (Fotos: Rebecca Panagiotidis)
Wenn mal wieder das Verlangen nach dem Lieblingsgericht aus dem Chinarestaurant um die Ecke aufkommt, die Freundin Geburtstag hat, die Zeit zum Blumenkaufen aber fehlt, oder einem erst bei der Ankunft zu Hause einfällt, was man beim Lebensmitteleinkauf vergessen hat: Für all diese Situationen gibt es in Südkorea eine einfache, bequeme und schnelle Lösung: den Lieferservice.
Der Lieferservice, wie wir ihn in Deutschland kennen, hat mit seinem koreanischen Pendant wenig gemein. Dort hat er in den letzten Jahren ganz andere Dimensionen angenommen. Nicht umsonst bezeichnen sich die Koreaner auch gern mal als Volk der Lieferungen (,역시 우리는 배달의 민족이다' – ,Wir sind wirklich ein Volk der Lieferdienste'). Die Ursprünge des Wortes „Baedal“ (배달) gehen bis auf die mythologische Gründungsgeschichte der koreanischen Halbinsel vor rund 5000 Jahren zurück. Ihr zufolge existierte zu der Zeit ein Stamm, der an einen Gott der Sonne glaubte und „Baedal-Stamm“(배달, 倍達) genannt wurde, wobei „Baedal“ für „hell“ steht. Die Angehörigen des Stammes waren also die „Leute von Baedal“[2].
Heute wird „Baedal“ nicht mehr mit „hell“ in Verbindung gebracht, sondern vielmehr mit der Doppelbedeutung des Wortes - „Lieferung“. Wenn sich die Koreaner in der heutigen Zeit als „die Leute von Baedal“ bezeichnen, spielen sie dabei also eher auf die Bequemlichkeit ihrer Lieferkultur an.
Doch was macht den Lieferservice in Korea so anders und so viel attraktiver als den uns bekannten?