König Taejo (regierte 1392-1398), der erste Joseon-König, ordnete zur Gründung der neuen Dynastie den Bau zweier geheiligter Gebäude auf beiden Seiten des Palastes Gyeongbokgung an, auf beiden Seiten der Haupthalle, in der Könige ihrem politischen Tagesgeschäft nachgingen. Es entstand der Jongmyo-Schrein im Osten und der Sajikdan-Altar im Westen.
Am Jongmyo-Schrein, dem Gebäude mit den königlichen Ahnentafeln, führten die Angehörigen des königlichen Haushalts Riten durch, um die früheren Könige und Königinnen des alten Korea anzubeten und zu verehren. Am Sajikdan-Altar wurden Rituale für den Erdgott in Richtung Osten und für den Erntegott Richtung Westen durchgeführt. Menschen glaubten an diese Götter und hatten das Gefühl, dass die Durchführung von Riten mit Ernsthaftigkeit Stabilität und Prosperität bringen werde.
1988 sorgte das Komitee zur Bewahrung des Sajikdan (inoffizielle Übersetzung) für die Wiederbelebung der rituellen Praktiken. Seitdem werden sie am ersten Sonntag im September jeden Jahres durchgeführt.
Am 12. Dezember präsentiert das National Gugak Center die musikalische Aufführung des Sajikdaeje, eine der wichtigen traditionellen Joseon-Riten.
Das National Gugak Center wird am 12. Dezember die Musik und die Aufführungen dieser traditionellen Riten auf die Bühne bringen. Musik und Aufführungen basieren auf den ausführlichen Studien des Center über Sajikseouigwe (die königlichen Protokolle für die Zeremonien, die während der Herrschaft von König Jeongjo (regierte 1776-1800) stattfanden). Alles, was mit dem Ritual zu tun hatte - von Musik und Instrumenten bis zu Kleidung und Gegenständen – wird in der Aufführung vorgestellt. Die Performance wird insgesamt aus zehn Szenen bestehen einschließlich des Yeongsinrye, der Zeremonie, um Götter willkommen zu heißen, des Songsinrye, um sich von ihnen zu verabschieden, und des Mangryo, um die geschrieben Gebete zu verbrennen. Die gesamte Performance dauert erfahrungsgemäß etwa 90 Minuten.


Eine Wiederbelebung der Sajikdaeje-Riten findet im September jeden Jahres am Sajik-Altar statt. Es ist ein Ritual für die Götter der Erde und der Ernte, um für eine reichliche Ernte im kommenden Jahr zu beten.
Für die Musikaufführung haben Forscher des National Gugak Center viel über eine Art der klassischen Hofmusik geforscht, die 1928 aufgenommen wurde. Die alten Aufzeichnungen werden etwas schneller als die Musik gespielt, die im September jeden Jahres aufgeführt wird.
Um die Kleidungsstücke, Gegenstände und einzelnen Schritte der Zeremonie wieder auferstehen zu lassen, hat das Center viele Experten mit unterschiedlichem Hintergrund einbezogen. Eines der Highlights ist Jochok, eine Art Laterne, die mit Hilfe von Professor Lee Eun-ju von der Universität Andong nachgebildet wurde. Sie ist dafür bekannt, etwa einen Meter hoch zu sein, wurde während nächtlicher Rituale verwendet und gab das Signal für Beginn und Ende der Musik. An der Produktion von Jochok war eine Reihe von Kunsthandwerkmeistern beteiligt.
Song Ji-won, Leiter der Forschung des National Gugak Center, sagte: „Dies ist die Nachstellung von Musik und Tanz des Sajikdaeje, das während der Regentschaft von König Jeongjo (regierte 1776-1800), der Joseon in seiner kulturellen Glanzzeit regierte, seinen Höhepunkt erlebte. Es wird Besuchern die seltene Gelegenheit bieten, mehr über die kultivierte Schönheit traditioneller koreanischer Musik zu erfahren.”
Die musikalische Aufführung ist kostenlos. Die Eintrittskarten werden in der Lobby der Yeakdang-Halle des National Gugak Center im Süden Seouls ausgegeben. Das Konzert findet am 12. Dezember um 20.00 Uhr statt. Die Kartenvergabe erfolgt nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst".
Von Lee Seung-ah
Redakteurin, Korea.net
Photos: National Gugak Center
slee27@korea.kr
Offizielles Poster für die Sajikdaeje-Performance