Kultur

22.06.2016

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Dieser Satz von Metalldrucklettern wurde verwendet, um die buddhistische Schrift „Neungeomyeongeonhae“ im Jahr 1461 zu drucken. 



Das alte koreanische Königreich Joseon (1392-1910) ist als „Königreich des Typendrucks“ bekannt. 
Die zahllosen Berichte, die mit beweglichen Lettern gedruckt wurden, unterstützen diese Bezeichnung. 

Darunter sind die „Annalen des Joseon-Reiches“, das „Joseon Wangjosillok“ (조선왕조실록), in denen 425 Jahre lang die Daten und die Herrschaft jedes einzelnen Joseon-Monarchen aufgezeichnet waren, bis zu den „Seungjeongwon Ilgi“ (승정원일기), den Aufzeichnungen des königlichen Sekretariats. Es gibt auch das „Ilseongnok“ (일성록), die täglichen Berichte, in denen von 1792 bis 1910 die Vorkommnisse in der Monarchie und die Handlungen des Königs festgehalten wurden. 

Ausgehend von dem allerersten System des Joseon-Reiches für bewegliche Metalllettern, die Gyemija (계미자) genannt wurden und 1403 von Taejong, dem dritten Monarchen des Joseon-Reiches, geschaffen wurden, haben darauffolgende Joseon-Herrscher diese Tradition fortgesetzt und im Laufe der Dynastie Millionen solcher beweglicher Metalllettern angefertigt.  


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Ein Satz beweglicher Lettern aus Kupfer, die Imjinja (임진자), wurde 1772 während Joseon-Zeiten hergestellt.  

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König Jeongjo hat einen Set beweglicher Kupferlettern, die Jeongrija genannt wurden, im Jahr 1796 erschaffen.


Um diese Kunst des Joseon-Reiches zu neuem Leben zu erwecken, hat das National Museum of Korea am 21. Juni eine Sonderausstellung eröffnet: „Joseon: die Dynastie des Typendrucks“. In der Ausstellung werden rund 820.000 Druckblöcke präsentiert, darunter auch 30 Metalldrucklettern, die zwischen 1400 und 1500 entstanden sind, 320.000 Holzdruckstöcke, die aus China importiert wurden, und mehr als 500.000 Metalldrucklettern, die zwischen dem 17. und Anfang des 20. Jahrhunderts produziert wurden. 

Die Exponate sind in zwei Abschnitte unterteilt, die es den Ausstellungsbesuchern erleichtern, die Bedeutung der Herstellung und Verwendung von beweglichen Metalllettern während Joseon-Zeiten zu verstehen. 


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König Jeongjo hat hölzerne Druckstöcke aus China importiert. Diese dienten als Vorlage für die Herstellung von Jeongrija, Drucklettern aus Kupfer.

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Bewegliche Metallettern wurden im 17. Jahrhundert in einem eigens dafür entworfenen Schrank geordnet und aufbewahrt. 

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Diese Schublade ist Teil eines Schranks zur Klassifizierung und Aufbewahrung von Jeongrija, einem Set von beweglichen Drucklettern aus Kupfer. Diese wurden 1796 während der Herrschaft von König Jeongjo gegossen. 



Das Highlight der Ausstellung ist ein großer Schaukasten mit einer Größe von 8 mal 1,5 Metern, der 55.000 kleine bewegliche Drucklettern enthält. Dieses Exponat, das in der Mitte des Museums ausgestellt ist, zieht besonders viel Aufmerksamkeit auf sich.

Visuelle Materialien wie Videoclips und -spiele machen es für die Besucher einfacher, die Joseon-Traditionen im Bereich des Metalldrucks besser zu verstehen. 

„Die Herrscher des Joseon-Reiches spielten eine führende Rolle bei den Bemühungen, bewegliche Metalllettern für ihre Berichte zu produzieren, was eine charakteristische Tradition des Joseon-Reiches ist“, sagte Lee Jae-jeong, ein Forscher am National Museum of Korea. 


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„Joseon: die Dynastie des Typendrucks“ läuft noch bis zum 11. September im National Museum of Korea. 



Von Sohn JiAe
Redaktion Korea.net
Fotos: National Museum of Korea
jiae5853@korea.kr