Kultur

25.04.2017

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Die Sonderausstellung „Namdaemun Markt – der Gesamtmarkt für alles“ im Historischen Museum Seoul wird auch fotografisches Material vom „Changnaejang Markt“ gezeigt, dem Vorläufer des Namdaemun Markts. Dieses Foto wurde Anfang der 1900er von Carlo Rossetti, dem damaligen italienischen Diplomaten aufgenommen.



Von Kang Gahui und Y. Cho, Fotos:Historisches Museum Seoul | Stand: 25. April 2017

Der „Namdaemun Markt“ ist einer der repräsentativen Gesamtmärkte von Seoul sowie Teil der obligatorischen Touristenattraktionen. Im Jahre 1897 wurde er am heutigen Standort eröffnet.

1897, in der späten Periode Joseons wurde im „Seonhyecheong(宣惠廳)“ Speicher die Einnahmen und Ausgaben von Daedongmi (Reis),  Daedongpo (Leinen) und Daedongjeon (Währung) überwacht, und Händler mit Satgat-Hüten (*traditionelle Hüte aus Bambus, Anm. d. Übersetzerin) schlugen ihre Stände auf und verkauften allerlei Getreide. Dieser „Changnaejang(倉內場, *Markt im Speicher, Anm. d. Übersetzerin)“ war der Beginn vom Namdaemun Markt, dem allerersten städtischen Marktes.

Der Namdaemun Markt, der unter anderem die Strapazen der koreanischen Geschichte wie etwa die späte Periode von Joseon, die japanischen Besatzungszeit und den Koreakrieg (1950-53) überstanden hat, wird heute täglich von 300.000 Menschen besucht und mehr als 1700 Produkte werden hier verkauft und führt somit den Namen des berühmtesten Gesamtmarkts Koreas weiter. 

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Ein Luftbild vom Namdaemun-Markt von Anfang der 1940er Jahre. 



Das Historische Museum Seoul hat am vergangenen 21. April die Sonderaustellung „Namdaemun Markt – der Gesamtmarkt für alles“ eröffnet und zeigt die vergangenen 120 Jahre Geschichte des Marktes.

Es werden 120 Produkte gezeigt, mit denen von der Joseon Dynastie bis zur Moderne sehr oft gehandelt wurde, und 27 Fotografien sowie Filmmaterial zeigen realgetreu die Veränderung des Markts über die Jahre und die Produkte, die den Markt damals füllten.

Getreide, Obst, Geschirr und Kleidungsstücke, mit denen auf dem Namdaemun Markt gehandelt wurde, als noch jede Ware kostbar war, erzählen von dem Leben der abgekämpften Menschen, die trotz der Notsituation nach dem Kriegsende irgendwie weiterleben mussten. Mit Zigaretten aus dem Westen, Militärgegenständen wie etwa Militärbekleidung und Militärschuhen, die nach dem Korea-Krieg aus den Amerikanischen Kasernen flossen, wurde aktiv gehandelt. Dadurch können Besucher nachempfinden, wie es auf dem „Dokkaebi-shijang (*Schwarzmarkt, Anm. d. Übersetzerin)“ aussah.

Französische Pflegeprodukte und Makeup aus den 1960er und 70er Jahren, sowie Kleidungsstücke, die nach den 1980er Jahren als sogenannte „Nammun-Fashion“ die Modetrends von Korea anführten unterrichten den Besucher über die Geschichte des Marktes.

Diese Ausstellung geht bis zum 2. Juli. Der Eintritt ist frei, montags (außer an Feiertagen) ist das Museum geschlossen. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Historischen Museums von Seoul (www.museum.seoul.kr).

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Die Hauptgasse des Namdaemun-Markts in Jung-gu, Seoul ist im Jahre 1972 genauso gefüllt mit Händlern und Kunden wie heute. 



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Das Bild des Namdaemun-Markts von 1980 findet man in der Sonderaustellung „Namdaemun-Markt“ des Historischen Museums Seoul, durch die man auf 120 Jahre Geschichte des Namdaemun Markts zurückblicken kann.