Die Lyrikerin Kim Hye-soon erhielt den Internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt (HKW) für ihren Gedichtband „Autobiographie des Todes“. Foto: Die deutsche Fassung von „Autobiographie des Todes“ ⓒ Offizielle Website des HKWs
Von Margareth Theresia
Die südkoreanische Lyrikerin Kim Hyesoon wurde für ihren Gedichtband „Autobiographie des Todes“ mit dem Internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt (HKW) ausgezeichnet. Sie ist damit die erste asiatische Autorin, die diesen Preis erhält.
Wie die Daesan Cultural Foundation mitteilte, wurden Kim Hyesoon sowie ihre Übersetzer Park Sool und Uljana Wolf, die mit der Lyrikerin an der deutschen Übersetzung zusammengearbeitet hatten, am 17. Juli (Ortszeit) bei der Preisverleihung in Berlin als Gewinner des Internationalen Literaturpreises 2025 bekanntgegeben.
Der preisgekrönte Gedichtband wurde 2016 erstmals in Südkorea veröffentlicht und eine übersetzte Fassung im vergangenen Jahr vom deutschen Verlag S Fischer herausgegeben. Die Übersetzung entstand im Rahmen des Übersetzungs- und Publikationsförderprogramms der Daesan Cultural Foundation.
Die Jury wählte Kim Hyesoon einstimmig aus und begründete: „Im Wunder von Hyesoons Dichtung offenbart sich Sinn oft gerade im Enigmatischen. Die Texte öffnen sich, indem wir ihrem Rhythmus folgen und immer weiter und immer wieder lesen, die Bilder erschließen sich wie Weganweisungen, die erst sichtbar werden, nachdem man sich bereits richtig entschieden hat.“
Der Internationale Literaturpreis des HKW ist ein repräsentativer deutscher Literaturpreis, der jährlich an ein herausragendes literarisches Werk der zeitgenössischen Literatur verliehen wird, das ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht wurde. Ausgezeichnet werden sowohl die Originalautoren als auch die Übersetzer gemeinsam.
Das Preisgeld beträgt insgesamt 35.000 Euro (ca. 56 Millionen Won). Davon gehen 20.000 Euro an den Autor und 15.000 Euro an den Übersetzer.
margareth@korea.kr