
Mit der Ausbreitung des Coronavirus haben sich rassistische Übergriffe auf asiatisch aussehende Menschen vermehrt. Um Bewusstsein für dieses Problem zu schaffen, hat der Italien-China Jugendverband (UGIC) am 7. Februar das Video "Ich bin kein Virus. Ich bin ein Mensch" hochgeladen. ⓒ Screenshot UGIC YouTube-Kanal
Von
Korea.net-Ehrenberichterstatterin Araceli Gonzalez aus
Argentinien
Mit der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus haben sich rassistische Übergriffe auf asiatisch aussehende Menschen vermehrt.
Diskriminierung aufgrund von COVID-19 ist kein triviales Problem. Die Tatsache, dass das Coronavirus aus einem asiatischen Land stammt, reicht den Tätern, asiatisch aussehende Menschen verbal oder sogar körperlich anzugreifen. Menschen mit asiatischen Wurzeln müssen sich also nicht nur um das Virus sorgen, sondern sich auch vor rassistischen Angriffen in Acht nehmen.
Kürzlich hatte die Geschichte von Marina Kang, einer Argentinierin mit koreanischen Wurzeln, für Aufsehen gesorgt. Die in Argentinien geborene und aufgewachsene Kang veröffentlichte auf Facebook einen rassistischen Aushang in ihrem Wohnhaus. Das Foto vom Aushang ist regional zu einer viralen Sensation geworden.
In einem Wohnhaus in Buenos Aires, Argentinien, werden Verhaltensregeln bestimmt. Vor allem chinesische und koreanische Bewohner sollen u.a. keine Türklinken anfassen und nur die Treppe, nicht den Fahrstuhl, benutzen. ⓒ Facebook-Seite von Marina Kang
In dem Aushang steht geschrieben, dass die Chinesen das Virus weltweit verbreitet hatten. Es werde daher empfohlen, Nachbarn chinesischer Herkunft zu isolieren. Des Weiteren sollen Verhaltensregeln wie "Türklinken nicht anfassen", "Nehmen Sie die Treppe", "Tragen Sie einen Mundschutz", und "Betreten Sie nicht die zentrale Halle" befolgt werden. Besonders chinesische und koreanische Bewohner sollen sich an die Regeln halten, um einen massiven Ausbruch von COVID-19-Fällen zu vermeiden.
Der Aushang diskriminiert asiatische Bewohner und stuft sie automatisch als potenzielle Virusträger ein. Vorurteile und Ignoranz seien der schlimmste Virus, sagte Kang, und ein solcher Aushang würde genau diese Probleme noch weiter verstärken.
Dies ist nicht der erste rassistische Vorfall mit COVID-19-Bezug in Argentinien. Ende Februar machte ein Mitarbeiter eines Transportunternehmens einem chinesischen Händler gegenüber rassistische Aussagen zum Coronavirus. Die Begegnung endete in verbaler und körperlicher Gewalt.
Es scheint, als würden einige Menschen glauben, dass ein Angriff auf Asiaten ein Mittel ist, das Coronavirus aufzuhalten. Dieses Verhalten ist natürlich unsinnig und bedroht asiatische Gemeinden in aller Welt.
Ein Video, das Ende Februar von einem Mann chinesischer Abstammung auf Facebook gepostet wurde, erregte weltweit Aufmerksamkeit. In dem Video hält er eine Ein-Mann-Demonstration mit verbundenen Augen und einer Schutzmaske ab. Neben ihm steht eine Leinwand mit der Aufschrift: "Ich bin kein Virus. Ich bin ein Mensch. Beseitigt die Vorurteile."
Asiatische Einwanderer in vielen Ländern, darunter Spanien und Frankreich, haben sich der Hashtag-Bewegung #I'mNotaVirus angeschlossen. Sie sagten, sie wollten den Hass bekämpfen und das soziale Bewusstsein stärken.
Als Frau und Kommunikationsstudentin finde ich es verletzend zu sehen, wie einige Menschen versuchen, ihre unmenschliche Gewalt zu rechtfertigen. Ich bin entsetzt darüber, wie sie Gewalt als Mittel sehen, um COVID-19 zu bekämpfen.
Das Coronavirus befällt nicht nur bestimmte Ethnien oder Nationen, daher kann es niemals gerechtfertigt sein, eine bestimmte Gruppe von Menschen als Virusträger zu sehen und zu diskriminieren.
Der beste Weg, COVID-19 zu verhindern, besteht darin, die Anweisungen der Gesundheitsbehörden zu befolgen, die persönliche Hygiene gründlich aufrechtzuerhalten und auf unsere Gesundheit und die unserer Mitmenschen zu achten. Anstatt etwas Sinnloses zu tun, wie den Ursprung des Coronavirus zu finden, müssen wir alle Verantwortung übernehmen und zusammenarbeiten, um die COVID-19-Krise zu überwinden.
brightsong@korea.kr
*Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.