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20.10.2017

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Zur Feier des 100. Geburtstages des in Korea geborenen deutschen Komponisten Yun Isang (1917-1995) veröffentlichen Nachrichtenagenturen sowohl in Korea als auch in Deutschland Artikel über das Leben und die Werke des verstorbenen Komponisten. © Yonhap News



Von Min Yea-Ji | Stand: 21. Oktober 2017

Vor 100 Jahren wurde Yun Isang, der als ein bedeutender Komponist des 20. Jahrhunderts gilt, in der Hafenstadt Tongyeong geboren.

Zum Gedenken an ihn veröffentlichen die Medien in Korea und Deutschland – Wahlheimat von Yun Isang – zahlreiche Artikel über die Geschichte und Werke von dem Komponisten.

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Blick aktuell, ein Nachrichtenportal im Bundesland Rheinland-Pfalz, veröffentlicht am 10. Oktober einen Artikel über Isang Yun unter dem Titel „Teile dich Nacht begeisterte das Publikum“. © Blick aktuell Screenshot



Am 3. Oktober fand ein Konzert im Görreshaus in Koblenz anlässlich des 23. Koblenzer Mendelssohn-Tages statt.

Ein Nachrichtenportal im Bundesland Rheinland-Pfalz ‚Blick aktuell‘ veröffentliche am 10. Oktober einen Artikel unter dem Titel „Teile dich Nacht begeisterte das Publikum“. Das Nachrichtenportal schrieb: „Er vertonte lediglich den Gedichtband ‚Teile dich Nacht‘ der jüdischen Dichterin Nelly Sachs, die im schwedischen Exil den Holocaust überlebte.“

„Noten, aus der Gefangenschaft hinausgeschmuggelt, werden heute als musikalische Meisterleistungen gefeiert“, hieß es in dem Artikel.

Im Schluss des Artikels heißt es: „Für das wahrlich versöhnliche Hörerlebnis zum Konzertende spendete das Publikum den Ausführenden lang anhaltenden Applaus.“

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Zum 100. Geburtstag des in Korea geborenen deutschen Komponisten Yun Isang (1917-1995) präsentiert Deuntschlandfunk, eines der nationalen deutschen Hörfunkprogramme des Deutschlandradios, mehrere Artikel über das Leben und die Werke von Yun Isang. © Deutschlandfunk Screenshot



Auch der Deutschlandfunk (DFL), eines der nationalen deutschen Hörfunkprogramme des Deutschlandradios, berichtete über Yun Isang zur Feier seines 100. Geburtstages.

Am 18. September veröffentlichte der Sender einen Artikel unter dem Titel „Der einzelne Ton machte bei Isang Yun die Musik“.

In dem Artikel wurde ein Satz von der Flötistin Roswitha Staege über Yun Isang zitiert: „Ich denke, er hat etwas gesucht, was ihm selber entsprach, also seinen koreanischen Wurzeln. Das war ihm aber nicht genug, ein Heimatkomponist zu sein...“

Der Artikel erwähnt auch, dass eine Podiumsdiskussion mit dem Titel "Isang Yun heute" in der Akademie der Künste stattfand und schrieb: „Isang Yun, oder Yun-I-Sang, wie er auf Koreanisch heißt, wurde in seinem eigenen Land erst spät rehabilitiert."

Neben diesem Artikel veröffentliche der DFL weitere Artikel über Yun Isang, darunter „Isang Yun vor 100 Jahren geboren: Koreas Brückenbauer der Musik“ und „Isang Yun zum 100. Geburtstag: Komponist zwischen Nord- und Südkorea“ usw.

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Im Jahr 2017 wäre der in Korea geborene Komponist Yun Isang 100 Jahre alt geworden. Dargestellt ist eine Ausstellung in der ‚Yun Isang Memorial Hall‘ in Tongyeong, in der Provinz Gyeongsangnam-do. © Korea.net DB



Yun Isang wurde in Tongyeong in der Provinz Gyeongsangnam-do geboren und starb in Berlin. Er studierte Komposition an der Hochschule für Musik in Berlin.

Im Jahr 1967, als Yun in Westberlin lebte, wurde er von dem südkoreanischen Geheimdienst nach Seoul entführt. Es wurde behauptet, es gäbe einen Spionagering. Yun wurde zu lebenslanger Haft verurteilt.

Nach internationalen Protesten, darunter der Komponist Igor Fjodorowitsch Strawinski und Herbert von Karajan, wurde er freigelassen und kehrte nach Westberlin zurück und erhielt im Jahr 1971 die westdeutsche Staatsbürgerschaft.

Im Jahr 1988 verlieh die Bundesregierung Yun das Große Bundesverdienstkreuz für seine Beiträge im Bereich Musik.

Yuns repräsentative Stücke verbinden die musikalischen Klänge des Ostens und des Westens und wurden mit intensiver Sehnsucht nach seinem Heimatland komponiert. Zu seinen bekanntesten Werken gehören ‚Teile dich Nacht‘ und Stücke mit koreanischen Titeln wie ‚Bara (바라)‘, ‚Muak (무악)‘ und ‚Réak(예악)‘.

jesimin@korea.kr