Menschen

21.04.2020

Das Video "Korea, Wonderland?" wurde am 17. März auf dem YouTube-Kanal von Korea.net hochgeladen und erhielt einen Ansturm an Aufmerksamkeit und bereits mehr als 3,7 Millionen Klicks. Das Video zeigt die Geschichten von Alltagshelden, die denjenigen helfen, die es in der COVID-19-Pandemie noch schwerer haben als sie selbst. Korea.net hat solche Alltagshelden persönlich getroffen und ihre Geschichten angehört.

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Xu Hongtian (rechts) desinfiziert am 1. März die Bahnstation Oido der Linie 4. Er arbeitet täglich drei bis vier Stunden und desinfiziert öffentliche Einrichtungen wie Kindergärten, Parkanlagen und Bahnstationen in der Stadt Siheung, Gyeonggi-do.


Von Kim Young Deok und Elena Kubitzki | Fotos: Xu Hongtian

"Letztendlich werden die Menschen siegen."

Dies sagt Xu Hongtian, 38, ein chinesischer Volontär, der öffentliche Einrichtungen zur COVID-19-Prävention desinfiziert.

Seitdem er 2009 mit seiner Familie nach Korea eingewandert ist, arbeitet Xu in einem Geschäft für chinesischen Alkohol. Nach Ausbruch des Coronavirus war es ihm jedoch nicht mehr möglich, sein Geschäft wie üblich zu führen. Doch anstatt zu Hause darauf zu warten, dass sich die Situation von alleine entspannt, entschied Xu, sich aktiv für das Wohl seiner Gemeinde einzusetzen. Er nahm Kontakt zu dem Nachbarschaftskomitee im Stadtteil Jeongwangbon-dong der Stadt Siheung auf, nachdem er gehört hatte, dass das Komitee nach Volontären für Desinfektionsarbeiten sucht.

Volontär Xu Hongtian bei Desinfektionsarbeiten am 16. März in Siheung.


Seit dem 5. März nimmt Xu an den täglichen Maßnahmen teil, um seine Gemeinde sauberer und sicherer zu machen. Den 20-Liter-Kanister Desinfektionsmittel herumzutragen, würde zwar manchmal blaue Flecken hinterlassen, die Sache sei es ihm aber trotzdem auf jeden Fall wert.

Xu erklärt: "Ich weiß nicht, wann COVID-19 vorbei sein wird, aber diese Freiwilligenarbeit ist etwas, das ich begonnen habe und bis zum Ende des Ausbruchs weiterführen werde."

Weiterhin berichtet er stolz, dass einige ältere Anwohner ihn für seine Arbeit gelobt haben - besonders nachdem sie erfahren haben, dass er Chinese ist. "Und auch meine zwei Söhne machen begeistert bei der Freiwilligenarbeit mit. Sie beteiligen sich an vielen verschiedenen Aktionen," erzählt er.

Er hofft, dass sich viele Bürger für die Desinfektionsarbeit engagieren. Und eines ist er sich sicher: "Letztendlich werden die Menschen siegen."


kyd1991@korea.kr