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29.07.2021

Kim Minjung, eine Schlüsselfigur bei der Restaurierung von Kulturgütern im Louvre in Frankreich mit dem traditionellen Papier ‚Hanji‘. ⓒ Kim Sunjoo/Korea.net



Von Xu Aiying und Min Yea-Ji

Im berühmten Kunstmuseum Louvre in Paris findet eine Ausstellung zur Geschichte des Hauses Bourbon statt. Dort sind 18 Porträts der Bourbonen ausgestellt, die von den französischen Malern Jean-Honoré Fragonard und Anicet Charles Gabriel Lemonnier mit Pastelltönen gezeichnet wurden.

Die Werke aus dem 18. Jahrhundert wurden vor der Ausstellung ein Jahr lang restauriert, wobei das traditionelle koreanische Papier Hanji verwendet wurde. Als unverzichtbares Material bei der Restaurierung von Kulturgütern wird Hanji auf verschiedene Weise verwendet, um Risse in Möbeln, Gemälden und Skulpturen zu füllen und verschlissenen Relikten neues Leben einzuhauchen.

Kim Minjung, ein professioneller Restaurator von Kulturgütern, hat sich dem Einsatz von Hanji für das Louvre-Projekt verschrieben. Er war am gesamten Restaurierungsprozess der Werke von der Papierauswahl bis zur Prüfung beteiligt.

Im Gespräch mit Korea.net in einem Studio im Bezirk Jongno-gu in Seoul sagte Kim: „Dass Hanji bei der Restaurierung jedes Werks der Ausstellung verwendet wurde, ist sehr bedeutungsvoll. Hanji wurde wegen seiner hohen Haltbarkeit und hervorragenden Qualität als das beste Papier für die Restaurierung anerkannt.“

Kim studierte Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität Paris XII und hatte eine lebensverändernde Erfahrung, nachdem er den verstorbenen Historiker Park Byeong-seon getroffen hatte, der Jikji Simche Yojeol (Die Anthologie der Lehren für Zen-Priester) entdeckte, das älteste bekannte Beispiel eines Buchdrucks mit beweglichen Metalllettern, und die Oegyujanggak Uigwe (Aufzeichnungen der Staatsriten der Joseon-Zeit). Kim half beim Dolmetschen und Übersetzen während Parks Recherchen und beim Schreiben seines Buches, wechselte später sein Hauptfach auf Konservierung und Restaurierung von Kulturgütern und arbeitete als bezahlter Praktikant im Louvre.

Bei einem Besuch in Frankreich im Oktober 2018 posiert die First Lady Kim Jung-sook (dritte von links) im Louvre mit der französischen First Lady Brigitte Macron (vierte von links) für ein Foto neben einem Schreibtisch aus dem 18. Jahrhundert von König Maximilian II. von Bayern, der mit dem traditionellen Hanji-Papier aus Jeonju, Provinz Jeollabuk-do, restauriert wurde. ⓒ Facebook-Seite Blaues Hauses



Der Louvre würdigte die Exzellenz von Hanji, als Ariane de la Chapelle, damalige Leiterin des Restaurierungsteams des Museums, Kims Masterarbeit über einen Vergleich von traditionellem Papier in Korea, Japan und China las. Die Dissertation besagt, dass Hanji aufgrund seiner Kontraktionsfähigkeit und Zersetzung für die Restaurierung geeignet ist. So verwendete das Museum 2017 erstmals Hanji hergestellt in Jeonju, Provinz Jeollabuk-do, um den Schreibtisch von König Maximilian II. von Bayern aus dem 18. Jahrhundert zu restaurieren.

Kim sagte, die Robustheit von Hanji sei ein Grund für seine Verwendung im Restaurierungsprojekt. „Hanjis horizontale und vertikale Fasern überschneiden sich, was das Papier stark und vorteilhaft für die Restaurierung macht. Hanji gleicht die Schwäche von Japanpapier aus, dessen Faser leicht reißt, da es nur vertikal gewebt ist“, sagte er.

„Die Vortrefflichkeit des traditionellen koreanischen Papiers im Louvre zu fördern, ist nur der Anfang. Mehr Museen werden Hanji anerkennen, seit der Louvre, der weltweit führend in der Restaurierung von Kulturgütern ist, damit begonnen hat, es zu nutzen“, erklärt Kim.

Der Kulturgutrestaurator Kim Minjung verwendet Hanji bei seiner Arbeit im Louvre in Paris. Foto mit freundlicher Genehmigung von Kim Minjung.



Kim arbeitet sowohl in Korea als auch in Frankreich, um die Restaurierung anderer Kulturgüter im Louvre mit Hanji vorzubereiten. Außerdem arbeitet er an einer Ausstellung zur Weltgeschichte des Papiers, die für April nächsten Jahres in der Louvre-Anlage in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten, geplant ist.

Zu seinen Zielen sagte er: „Ich möchte ein organisiertes System schaffen, um Kulturgüter mit Hanji zu restaurieren. Außerdem möchte ich mich der Ausbildung von Fachleuten in der Hanji-Restaurierung widmen, damit mehr Museen weltweit das koreanische traditionelle Papier verwenden.“

xuaiy@korea.kr