Von Yoon Sojung und Kim Hyelin | Foto: Lee Jun Young/korea.net | Video: Lee Jun Young und Park Daejin/korea.net
“Eine Zusammenarbeit auf Basis der grünen Partnerschaft”
Das hält Maria Castillo Fernandez, die Botschafterin der Europäischen Union in der Republik Korea, für die Richtung, in die die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Korea und der EU gehen soll.
Castillo Fernandez betonte in einem Interview mit Korea.net: „Korea setzt sich in den einzelnen Gemeinschaften, Städten und Kommunen dafür ein, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.“
„Mit der grünen Partnerschaft zwischen beiden Seiten müssen wir die Zusammenarbeit mit allen Betroffenen in den zuständigen Bereichen verstärken“, fügte sie hinzu.
Die EU-Botschafterin in Korea ist die Zeitzeugin für den Aufbau der Zusammenarbeit zwischen Korea und der EU. Sie erinnert sich noch gut daran, wie hart die Verhandlungen auf Arbeitsebene für das Freihandelsabkommen während ihres ersten diplomatischen Einsatzes in Korea von 2005 bis 2008 waren. Als sie im Jahr 2021 wieder nach Korea zurückkehrte, bereitete sie sich anlässlich des 60. Jubiläums für die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Korea und der EU im letzten Jahr auf die Vertiefung der Beziehungen der beiden Seiten vor.
Am 16. Dezember führte Korea.net in der EU-Botschaft in Korea in Jung-gu, Seoul, ein Interview mit der EU-Botschafterin durch. Sie zeigte ihre tiefe Liebe zu Korea, als sie sagte, dass ihre Karriere als Diplomatin in Korea begann und endete.
Am 16. Dezember in der EU-Botschaft in Korea, Jung-gu, Seoul, erklärt Maria Castillo Fernandez, die Botschafterin der Europäischen Union in der Republik Korea, die Beziehungen zwischen Korea und der EU
Wie bewerten Sie die Beziehungen zwischen Korea und der EU und was sind die wichtigen Leistungen, die die beiden Seiten erreicht haben?
Korea und die EU sind die starken Partner im indo-pazifischen Raum und behaupten ihre stabilen Beziehungen bis jetzt. Die wichtige Leistung der bilateralen Zusammenarbeit ist das im Jahr 2010 unterzeichnete Kooperationsabkommen zwischen Korea und der EU – für eine Kooperation in den Bereichen Wirtschaft, Politik und Sicherheit. Im Jahr 2011 wurde das Freihandelsabkommen zwischen Korea und der EU in Kraft gesetzt. Danach steigt das Handelsvolumen zwischen den beiden Seiten jährlich um 6 %.
Im Mai letzten Jahres fand anlässlich des 60-jährigen Jubiläums zur Aufnahme für die diplomatischen Beziehungen zwischen Korea und der EU das Gipfeltreffen in Seoul statt. Dabei wurde eine Partnerschaft für die Zusammenarbeit in Umwelt, digitalen Technologien und Sicherheit angenommen, was als der nächste Schritt für die bilaterale Zusammenarbeit gilt.
Die Delegation der Europäischen Union in der Republik Korea hielt vor kurzem ein Seminar in Bezug auf die NDCs (National festgelegte Beiträge) ab. Wie bewerten Sie die Bemühungen der koreanischen Regierungen für die Erreichung von NDCs? Erklären Sie bitte, wie Korea und die EU in diesem Bereich zusammenarbeiten.
Die Länder, die das Pariser Klimaabkommen unterzeichneten, bemühen sich darum, die NDCs umzusetzen, aber es muss noch mehr getan werden. Korea setzte ihr Ziel, Treibhausgasemissionen um 40 % bis 2030 gegenüber 2018 zu reduzieren.
Korea und die EU arbeiten basierend auf ihrer grünen Partnerschaft zusammen, um gegen den Klimawandel vorzugehen. Dazu zählen Plastikverschmutzung, Biodiversität, Abfallkontrolle, Energien und Offshore-Windpark. Vor allem ist es dringend, Gegenmaßnahmen gegenüber der Plastikverschmutzung zu treffen. Dafür waren wir bei der internationalen Konferenz, die Anfang Dezember in Busan stattfand, anwesend. Korea strebt in den einzelnen Gemeinschaften, Städten und Kommunen an, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Alle Betroffenen in den zuständigen Bereichen müssen durch diese grüne Partnerschaft ihre Zusammenarbeit verstärken.
Was die Energien angeht, hoffe ich, dass Korea den Anteil an den erneuerbaren Energien erhöht. Als ich Anfang dieses Monats mit anderen europäischen Botschaftern in Korea die Provinz Gangwon-do besuchte, habe ich die Gangwon-Windkraftanlagen gesehen. Sie sind die erste Anlage in Korea, um Strom aus Windenergie zu gewinnen. Er kann ein bestimmtes Gebiet der Provinz Gangwon abdecken. In diesem Bereich sind koreanische und europäische Unternehmen in Zusammenarbeit. Die Steigerung des Anteils an den erneuerbaren Energien ist nicht nur für das nationale Interesse von Korea, sondern auch für die Energiesicherheit wichtig.
Kürzlich haben die militärische Zusammenarbeit zwischen Nordkorea und Russland und die Entsendung des nordkoreanischen Militärs nach Russland die Kriegslage in der Ukraine noch komplizierter gemacht. Erläutern Sie bitte den Standpunkt der EU dazu und die Art und Weise, wie die EU mit Korea zusammenarbeitet.
Indem Nordkorea Russland mit Waffen und Soldaten versorgt, unterstützt es Russland mit dem Iran und China. Der Angriff von Russland auf die Ukraine gilt als illegal und verletzt die UN-Charta. Es ist der Grund, warum wir an der Seite von der Ukraine stehen. Im November besuchte Josep Borell, hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Korea für das Treffen mit dem koreanischen Verteidigungsminister und versprach eine enge Zusammenarbeit, um die Kooperation in Sicherheit und Verteidigung zu verstärken und die militärische Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea zu stoppen.
Die Beliebtheit für die koreanische Kultur in Europa vergrößert die Chance auf die Zusammenarbeit in K-Pop, K-Serien und K-Food. Was ist Ihr Plan, die Kooperation zwischen Korea und der EU im Bereich Kultur zu fördern?
Das Interesse an der koreanischen Kultur in den europäischen Ländern ist sehr groß. In Bezug auf die kulturelle Zusammenarbeit veranstaltet die EU das EU Fillm Festival jährlich in Korea. Es gibt einen Einblick in die verschiedenen Seiten Europas wie Wertvorstellungen, Lebensweise, Migrationsfragen, Familien und Gesellschaft.
Ich mag auch koreanische Serien wie “Crash Landing on You” und “Hometown Cha-Cha-Cha”, die die ländliche Landschaft Koreas zeigen. Mir gefällt auch der Film “Past Lives“, da ich das Wiedersehen mit der ersten Liebe erlebt hatte, wie der Plot des Films. Im Gegensatz zu diesem Film hatte meine Geschichte ein Happy-End.
Was möchten Sie zu den Korea.net-Leser*innen sagen?
Europa braucht Korea und Korea braucht Europa. Wir brauchen Korea als einen starken Partner, der Multilateralismus, Menschenrechte und Demokratie schützt. Ich hoffe, dass die beiden Seiten in allen Bereichen zusammenarbeiten und ihre Beziehungen entwickeln.
Castillo Fernandez, die Botschafterin der Europäischen Union in der Republik Korea, erklärt, dass Korea Europa braucht und Europa Korea braucht