Präsidentin Park äußerte am 29. April gegenüber dem koreanischen Volk ihr Bedauern bezüglich des Untergangs der Sewol und sagte, sie habe ein schweres Herz, ob der zahlreichen kostbaren Menschenleben, die durch das Unglück genommen wurden.
Bei einem Kabinettstreffen im Cheong Wa Dae sagte Präsidentin Park: „Ich möchte den Verunglückten, die diesem Unfall zum Opfer fielen, mein tiefstes Beileid aussprechen. Ich möchte all denjenigen von Ihnen kondolieren, die in Trauer sind und unsägliche Schmerzen durch den Verlust geliebter Familienmitglieder, Verwandter und Freunde erleiden. Dieser tragische Unfall hat besonders die Herzen der Eltern vernarbt, da er das Leben vieler junger SchülerInnen genommen hat.“
„Ich bedauere zutiefst, dass dieses Unglück durch das Versagen geschah, die tief verwurzelten Übel der Vergangenheit, auszumerzen. Es ist so bedauerlich, dass diese Regierung im Vorfeld keine stärkeren Anstrengungen unternommen hat, um solche Untugenden, solch Unrecht und unnormalen Praktiken zu korrigieren“, sagte die Präsidentin.
„Diesmal jedoch werden wir die Probleme angehen, die bereits seit so langer Zeit existieren und wir werden eine Grundlage für ein neues Land legen, das Vertrauen der Menschen wiedererlangen und ihnen ermöglichen, sich in ihrem eben sicher zu fühlen“ sagte Präsidentin Park.
„Wir sollten den Teufelskreis wiederkehrender, ähnlicher Katastrophen niemals wiederholen und Maßnahmen nur hinterher ergreifen. Es ist höchste Zeit, dass wir in Korea ein komplett neues Sicherheitssystem aufbauen“, fügte sie hinzu. Präsidentin Park drängte ihre Regierung darauf, fundamentale, sorgfältige Maßnahmen zu ergreifen, um von Grund auf ein neues Land aufzubauen.
Präsidentin Park Geun-hye (Mitte) in stillem Gedenken mit Mitgliedern ihres Kabinetts während einer Sitzung im Cheong Wa Dae am 29. April (Foto: Cheong Wa Dae)
Präsidentin Park Geun-hye (links) beim stillen Gedenken an die Opfer des Untergangs der Fähre Sewol. (Foto: Cheong Wa Dae)
Sie sagte, ihre Regierung solle die Muster von Korruption zerschneiden, die durch den „chronischen Kollektivismus“ der koreanischen Gesellschaft hervorgerufen werden. „Korrupte Beziehungen zwischen Unternehmen und damit zusammenhängenden Regierungsorganisationen existieren seit vielen Jahren, nicht nur in der Schiffsindustrie sondern auch auf den anderen Gebieten. Wir müssen diese damit verbundenen Systeme durch die Einführung notwendiger Maßnahmen grundsätzlich reformieren. Dazu gehört zum Beispiel die Abschaffung des 'Drehtüren', bei denen Ruheständler des Staatsdienstes in der Privatindustrie befördert werden, die sie beaufsichtigt haben“, so die Präsidentin.
„Ich werde die Reformen in öffentlichen Kreisen stark vorantreiben. Die Regierung muss in akzeptabler Manier alle tief verwurzelten Übel in unserer bürokratischen Gesellschaft offenlegen und diese lösen, um die schändlichen Etiketten 'Mafia-Bürokraten' und 'eiserne Reisschüssel' aus unserem Vokabular vollständig entfernen können“, sagte sie.
Präsidentin Park wies ihre Kabinettsmitglieder an, genaue Reformmaßnahmen zu erarbeiten in Bezug auf Personal – so zum Beispiel bei der Rekrutierung, der Positionsvergabe, Beurteilung und der Kompensation und sagte gleichzeitig, dass das monopolistische Rekrutierungsschema sowie die korrupten Verbindungen der Vergangenheit in allen Regierungsbehörden zu finden sein, nicht nur in einer Organisation.
Um das erneute Auftreten ähnlicher Katastrophen zu vermeiden, solle nach Aussage von Präsidentin Park eine neue Regierungsorganisation gegründet werden, die sich auf die nationale Sicherheit konzentriert. Unter der Führung des Büro des Premierministers werde die neue Behörde als Kontrollturm fungieren und für jeden großangelegten Katastrophenhilfsplan auf nationalem Niveau verantwortlich sein und diesen koordinieren. Sie wies ihre Kabinettsmitglieder an, die neue Regierungsorganisation so schnell wie möglich mit der Nationalversammlung zu diskutieren.
Von Wi Tack-whan, Yoon Sojung
Autorn, Korea.net
whan23
@korea.krÜbersetzung: Anja Kellner