Politik

11.12.2014

Die Regierungen Koreas und Vietnams haben eine Vereinbarung über einen Freihandelsvertrag geschlossen.

Dies ist das Ergebnis zweieinhalbjähriger Verhandlungen seit August 2012. Dieser Beschluss wurde am 10. Dezember bekanntgegeben, als Präsidentin Park Geun-hye mit dem vietnamesischen Premierminister Nguyen Tan Dung zu Gipfelgesprächen zusammengekommen ist. Dieser war im Rahmen seiner Teilnahme am zweitägigen Sondergipfel zwischen Korea und den 10 Mitgliedsstaaten des Verbandes Südostasiatischer Nationen (ASEAN) nach Korea gereist.

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Präsidentin Park Geun-hye (hinten rechts) und der vietnamesische Premierminister Nguyen Tan Dung (hinten links) beobachten, wie der koreanische Minister für Handel, Industrie und Energie, Yoon Sang-jick (vorne rechts), und sein vietnamesischer Amtskollege, Vu Huy Hoang, am 10. Dezember ein Freihandelsabkommen (FTA) zwischen Korea und Vietnam unterzeichnen.


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Präsidentin Park Geun-hye (hinten rechts) und der vietnamesische Premierminister Nguyen Tan Dung (hinten links) applaudieren, nachdem der koreanische Minister für Handel, Industrie und Energie, Yoon Sang-jick (vorne rechts), und sein vietnamesischer Amtskollege, Vu Huy Hoang, am 10. Dezember in Busan ein Freihandelsabkommen zwischen Korea und Vietnam unterzeichnet haben.



Das Abkommen umfasst insgesamt 17 Wirtschaftsbereiche, einschließlich des Produkt-, Dienstleistungs-, Investitions- und Urheberrechtebereiches.

Während des ASEAN-ROK Gedenkgipfeltreffens sprach Präsidentin Park mit dem vietnamesischen Staatschef über zahlreiche Themen sowie über den Freihandelsvertrag, einschließlich der Möglichkeiten zur weiteren Stärkung der bilateralen Zusammenarbeit und der Frage der Handhabung von Korea-spezifischen Angelegenheiten.

„Seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen 1992 haben sich die Beziehungen zwischen beiden Ländern schnell entwickelt, insbesondere auf wirtschaftlicher Ebene“, sagte die koreanische Präsidentin. „Dieses Freihandelsabkommen wird dazu beitragen, die bereits engen, kooperativen Beziehungen weiterzuentwickeln“, sagte sie.

Die beiden Staatsoberhäupter haben in Bezug auf den Vertragsabschluss eingehend über ein breites Themenspektrum gesprochen, einschließlich der Frage nach der Unterstützung für koreanische Unternehmen in Bezug auf die Ausweitung von Geschäftsbeteiligung an umfassenden Projekten im Bereich der Energieerzeugung.

Seit Verhandlungsbeginn im August 2012 haben beide Seiten bis zum 8. Dezember dieses Jahres neun Gesprächsrunden geführt.

Seit vergangenem Jahr ist Vietnam Koreas neuntgrößter Handelspartner. Der Vertrag mit Vietnam wird für beide Länder voraussichtlich von grundsätzlichem Nutzen sein.

Gemäß dem Abkommen wird Vietnam seine Märkte für 200 zusätzliche koreanische Produkte öffnen. Der Umfang des Handels zwischen beiden Ländern wird sich um 6 Prozent erhöhen, wie es im FTA Korea-ASEAN vereinbart wurde. Das wird den Handel zwischen Korea und Vietnam voraussichtlich um jährlich 740 Millionen US-Dollar steigern.

Mit dem erhöhten Handelsvolumen hat sich die Liberalisierungsrate auf 94,7 Prozent erhöht, was einer Erhöhung um drei Prozentpunkte entspricht im Vergleich zu den vorangegangenen 91,7 Prozent. Vietnam liegt bei 92,2 Prozent, was eine Erhöhung um sechs Prozentpunkte im Vergleich zu den vorangegangenen 86,2 Prozent bedeutet.

Insbesondere hat Vietnam der Abschaffung der Zölle für 5-Tonner- und 20-Tonner-LKW zugestimmt – eine Angelegenheit, die der Korea-ASEAN-Freihandelsvertrag nicht umfasste. Das Land hat der Öffnung seiner Märkte für Passagierfahrzeuge mit Motoren größer als drei Liter sowie für Autoteile, Kosmetik und Haushaltsgeräte zugestimmt. Vietnam hat entschieden, seine Märkte für den E-Kommerz zu öffnen – ein neuer Bereich, der erstmals in das FTA Korea-Vietnam integriert wurde.

Korea hat zugestimmt, Zollfreiheit für Produkte zu gewähren, die sich auf jährlich 170 Millionen US-Dollar belaufen – eine Zahl, die drei Prozentpunkte des gesamten Handels Koreas ausmachen. Die zollfreien Produkte umfassen eine Menge bis zu 15.000 Tonnen Garnelen im Wert von 140 Millionen US-Dollar.

Seoul wird seine Märkte zudem für 495 weitere vietnamesische Produkte öffnen, darunter zerstoßener, getrockneter und gefrorener Knoblauch und Ingwer, aber nicht für andere landwirtschaftliche Produkte wie Reis.

Schließlich hat die Regierung zugestimmt, einige Märkte der Dienstleistungsbranche zu öffnen, darunter die Bau-, Landschaftsarchitektur- und Ausrüstungsverleihbranche.

Von Wi Tack-whan, Sohn JiAe
Redaktion Korea.net
whan23@korea.kr