Ein Beweis für die Zwangsmobilisierung von Koreanern durch japanische Kolonialherren ist am 31. Oktober vom südkoreanischen Nationalarchiv freigegeben worden. ⓒ Yonhap News
Von
Xu Aiying und
Min Yea-Ji
Während sich die Beziehungen zwischen Seoul und Tokio seit dem Urteil des koreanischen Obersten Gerichtshofs zugunsten von Opfern der Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkrieges im vergangenen Jahr kaum verbessert haben, ist ein Beweis für die Zwangsmobilisierung von Koreanern durch japanische Kolonialherren freigegeben worden.
Das südkoreanische Nationalarchiv veröffentlichte am 31. Oktober die Originalunterlagen, die möglicherweise die Wahrheit über die Zwangsmobilisierung von Koreanern durch Japan beweisen. Diese Entdeckung könnte eine Wende in der sensiblen Angelegenheit zwischen Seoul und Tokio bringen.
Das Dokument mit dem Titel „Die Untersuchung der Arbeitskräfte" wurde von März bis September 1940 vom japanischen Generalgouverneur in Korea in Auftrag gegeben, um die Arbeitskräfte in Joseon, dem damaligen Namen Koreas, zu ermitteln. Das Dokument besteht aus offiziellen Dokumenten des einzelnen Provinzgouverneurs und der gesammelten Arbeitskräftestatistik für das gesamte Land.
Dem Dokument zufolge befahl der japanische Generalgouverneur in Korea im März 1940, dass jeder Provinzgouverneur Daten über die Arbeitskräfte je nach Geschlecht und Altersgruppe ermitteln sollte.
Die Ergebnisse zeigten, dass insgesamt 1.160.177 Menschen zur Arbeit gezwungen werden könnte, die aus 927.536 Männern und 232.641 Frauen bestanden. An der Studie nahmen Männer im Alter von 20 bis 45 Jahren und Frauen im Alter von 12 bis 19 Jahren teil.
Die damalige Gesamtbevölkerung von Joseon betrug 23.547.465 Personen, was bedeutet, dass die Zahl der Arbeitskräfte 5 Prozent der damaligen Gesamtzahl der Koreaner entspricht. Wenn die Kinder, Senioren und über 20-jährige Frauen ausgeschlossen werden, erreicht der Anteil zehn Prozent.
Dagegen ergaben die Untersuchungen, dass insgesamt 263.081 Personen, darunter 242.314 Männer und 20.767 Frauen, zur Arbeit bereitgestellt werden konnten. Das waren 22,7 Prozent der 1.160.177 Menschen, von denen angenommen wurde, dass sie für den japanischen Arbeitskräftebedarf während des Krieges mobilisiert werden konnten.
Nur 26,1 Prozent der Männer und 8,9 Prozent der Frauen, die auf der Liste der Arbeitskräfte stehen, haben sich für einen Job entschieden.
Der Vergleich dieser Zahlen mit Japans damaligem Plan für die Arbeitermobilisierung zeigt, dass Japan bereits im Jahr 1941 mehr Koreaner als Arbeitswillige mobilisierte. Laut den Nationalarchiven weise das Dokument darauf hin, dass die Mobilisierung von Koreanern durch Japan zwangsweise erfolgen sollte.
Das Nationalarchiv teilte mit, dass die Ergebnisse der Arbeitskräftestudie belegen, dass die Mobilisierung der Koreaner in der Kolonialzeit mit Nachdruck erfolgte und dass die Pläne sorgfältig ausgearbeitet wurden.
Das obige Foto zeigt einen Arbeiter im Tagebau der Onoura Mine, das vom verstorbenen Kim Gwang-yeol gespendet wurde. ⓒ Nationalarchiv Südkoreas
Das Nationalarchiv enthüllte auch einen Teil einer Sammlung von 2.337 Originalunterlagen, die vom verstorbenen Kim Gwang-yeol gespendet wurden.
Kim zog 1943 nach Japan und begann eine Lehrerkarriere in Fukuoka. Er studierte und sammelte Unterlagen über Japans Zwangsarbeit und konzentrierte sich dabei auf die Stadt Chikuho, eine der drei wichtigsten Bergbaustätten Japans.
Zu seiner Sammlung gehören Originalfotos der Arbeiter, die in den Schächten 6 und 7 im Tagebau der Onoura Mine in Japan beschäftigt waren, und Kims Tagebuch von 1976, in dem er ausführlich beschreibt, wie er an die Liste der dortigen Mitarbeiter gelangt ist.
Die erstmals aufgedeckte Liste der koreanischen Arbeiter im Tagebau der Onoura Mine könnte es Forschern ermöglichen, mehr Opfer von Zwangsarbeit aus Korea zu identifizieren.
In diesem Jahr werden die Nationalarchive Unterlagen aus Kims Sammlung auf ihrer Website veröffentlichen, darunter 248 Verzeichnisse für Zwangsarbeiter und Krankenversicherungsbücher, in denen die persönlichen Daten von rund 140.000 Arbeitern aufgeführt sind.
xuaiy@korea.kr