Vertriebene aus Nordkorea versammeln sich am Mangbaedan-Altar im Pavillion Imjingak in Paju und vollziehen die Ahnenriten Charye. ⓒ Yonhap News
# Feiert man in Nordkorea Seollal zweimal?
Das ehemalige nordkoreanische Staatsoberhaupt Kim II Sung bezeichnete Seollal als Relikt der feudalen Gesellschaft. Daher feierten die Nordkoreaner das Neujahrsfest am 1. Januar bis 1989. Aber er hat im Jahr 1989 für die Weitergabe der Tradition Seollal als Feiertag offiziell wiederbelebt.
Obwohl die nordkoreanische Regierung seit 2003 nationale Veranstaltungen wieder an Seollal ausgerichtet hat, die ursprünglich am 1. Januar nach dem Sonnenkalender stattfanden, vollziehen jedoch viele Nordkoreaner aufgrund jahrzehntelanger Tradition, die auf dem Sonnenkalender basiert, am 1. Januar immer noch Charye, ein Ritual, bei welchem den verstorbenen Vorfahren Gaben dargebracht werden.
# Menschliche Migration
Im Gegensatz zu Südkorea, wo die Menschen jedes Jahr Schwierigkeiten haben, Bahntickets zu bekommen oder verstopfte Autobahnen zu überstehen, um ihre Heimatstädte zu Seollal zu besuchen, gibt es in Nordkorea keine solche große menschliche Migration. Da es im Norden schwierig ist, mit dem Zug oder dem Auto in die Heimatstadt zu gelangen, verbringen die Nordkoreaner ihre Ferien einfach zu Hause.
# Neue Gewohnheit
Normalerweise stellen die Koreaner aus Nord und Süd einen Charye-Tisch auf und führen die zeremonielle Neujahrsverbeugung Sebae (세배) vor den Älteren durch. Aber es gibt einen neuen Brauch in Nordkorea. Die Nordkoreaner legen Blumen vor die Statuen der verstorbenen ehemaligen Staatsoberhäupter Kim Il Sung und Kim Jong il nieder, um ihren Respekt auszusprechen.
# Essen
Ein repräsentatives, traditionelles Gericht an Seollal ist in Südkorea vor allem Ttoekguk, geschnittene Reiskuchensuppe. Im Vergleich dazu gibt es in Nordkorea je nach Region unterschiedliche Neujahrsgerichte, darunter Tteokgk, Manduguk (Teigtaschensuppe), Dwaejigukbap (Suppe mit Schweinfleisch und Reis), Songpyeon (halbmondfömige Reiskuchen mit einer süßen Füllung), Nokdujijim (Mungobohnenpfannkuchen) oder Nudeln.
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