Der stellvertretende Bahnhofsvorsteher der Seouler U-Bahn-Station Dongdaemun History and Culture Park, Kim Sung-chul, desinfiziert am 7. Mai um Mitternacht die Fahrkartenschalter der Station, nachdem die U-Bahnen nicht mehr fahren.
Von
Kim Young Deok und
Elena Kubitzki | Fotos:
Kim Sunjoo
"Ich bin stolz darauf, dass wir COVID-19 gemeinsam überwinden."
Dies sagt Hyun Byung-ho, Mitarbeiter der Seoul Metro Environment Company und Leiter des Nachtschicht-Desinfektionsteams der Station Dongdaemun History and Culture Park in Seoul. Er trägt Schutzkleidung, seine Brille ist beschlagen, auf der Stirn steht ihm der Schweiß.
Es ist Mitternacht, als die U-Bahn am 7. Mai den Betrieb für den Tag einstellt. Um einer Ausbreitung von COVID-19 entgegenzuwirken, verkürzte die Stadt Seoul die Betriebszeiten der U-Bahn an Wochentagen um eine Stunde, um eine reibungslose Desinfektionsarbeit ab Mitternacht zu ermöglichen.
Kim Sung-chul, der stellvertretende Bahnhofsvorsteher der Station, überprüft per Funkgerät, ob alle Passagiere und andere Personen die Station verlassen haben. Auf Anweisung des Desinfektionschefs hin ziehen sieben Mitarbeiter des Teams an ihre jeweiligen Plätze, um mit der Arbeit zu beginnen.
In Schutzkleidung und mit Sprühtanks voller Desinfektionsmittel bewegen sie sich zunächst zu den Fahrkartenschaltern am Ausgang Nummer Eins. Sie konzentrieren sich auf die Oberflächen, die von Passagieren am häufigsten berührt werden, wie Fahrkartenschalter und Fahrkartenautomaten.
Nachdem sie diese Automaten gründlich desinfiziert haben, bewegen sie sich zu anderen Bereichen der Bahnstation und fahren mit der Reinigung fort.
Kim begutachtet den Boden rund um die Automaten, der vom gesprühten Desinfektionsmittel ganz nass geworden ist. Man konzentriere sich auf die Teile, die am häufigsten von U-Bahn-Nutzern berührt werden, erklärt er.
Um 0 Uhr 20 arbeitet das Personal an den Treppen und Rolltreppen der Ausgänge der Station. Hyun steht deutlich der Schweiß auf der Stirn und seine Schutzbrille ist beschlagen.
"Es war schwer, jeden Tag den 1,5 Kilogramm schweren Desinfektionssprühtank auf meinen Schultern zu tragen, deshalb benutze ich jetzt einen kleinen Handwagen, um den Tank neben mir herzuziehen", so erklärt er lächelnd. Früher hätten sie sich nur auf die Desinfektion zur Schädlingsbekämpfung konzentriert, aber in letzter Zeit führen sie viermal täglich eine zusätzliche Desinfektion durch, um Infektionskrankheiten vorzubeugen.
Hyun, der seit 18 Jahren für die U-Bahn-Hygiene zuständig ist, findet, dass der Begriff der Desinfektion sich seit dem Ausbruch von COVID-19 stark verändert hat.
Das Personal der Station Dongdaemun History and Culture Park desinfiziert am 7. Mai um Mitternacht die Glastüren am Gleis, nachdem die U-Bahn-Linie 2 ihre Fahrten für den Tag beendet hat.
40 Minuten später begibt sich das Desinfektionsteam hinunter zum Gleis und desinfiziert alle Oberflächen, mit denen Passagiere in Berührung kommen könnten, darunter Bänke, Brüstungen und Säulen.
Die Desinfektionsarbeiten dauern ungefähr eine Stunde und umfassen die Fahrkartenautomaten, Treppen, Bahnsteige und andere Bereiche der Station.
"Korea wird COVID-19 definitiv überwinden", ist sich Hyun sicher. Dies sei durch die Zusammenarbeit der Menschen des Landes möglich. Und auch die tägliche Desinfektion der öffentlichen Transportmittel, die von so vielen Menschen genutzt werden, trage sicher zu diesem Erfolg bei.
kyd1991@korea.kr