Von Kim Minji und Elena Kubitzki

Der koreanisch-amerikanische Singer-Songwriter Eric Nam hat in einem Beitrag im US-amerikanischen Magazin "Time" den antiasiatischen Rassismus in den USA scharf kritisiert.

In seinem Artikel vom 22. März mit dem Titel "Wenn Sie von der antiasiatischen Gewalt in Atlanta überrascht sind, haben Sie nicht zugehört. Es ist Zeit, unsere Stimmen zu hören" betonte er die Botschaft von "stoppt Hass gegen Asiaten". Den Artikel schrieb Nam, nachdem am 16. März in Atlanta bei einem Amoklauf acht Menschen getötet wurden, darunter vier Koreaner.

Während Staatsanwälte und Strafverfolgungsbehörden noch darüber debattieren, ob die Morde als Hassverbrechen bezeichnet werden sollen, fühlten sich Millionen von asiatischen Amerikanern und pazifischen Inselbewohnern verlassen und überwältigt, erklärte Nam. Die "Erinnerungen an unsere Vergangenheit, die Realitäten unserer Gegenwart und Ängste um unsere kollektive Zukunft in einem Land, das wir lieben", stand dabei für ihn im Mittelpunkt.

Obwohl die Angriffe auf diese Bevölkerungsgruppen in den letzten 12 Monaten zugenommen hatten, wurden die Hilferufe und die Warnsignale der betroffenen Gemeinde ignoriert. Und das, obwohl es sich nicht um Menschen handelte, die auf der anderen Seite der Welt leben, sondern um die direkten Nachbarn von US-Amerikanern.

"Warum sind Frauen in unserer Gemeinde die Anlaufstelle und Opfer eurer Sexsucht? Wie können Sie es wagen", fügte Nam hinzu und kritisierte die Aussagen von Vertretern von Atlanta, dass Sexsucht und nicht Rassismus das Motiv des Täters sei.

"Bitte hört uns zu, denn jetzt zu schweigen, bedeutet, sich mitschuldig zu machen", so Nam. Man müsse gemeinsam weiterhin aktiv daran arbeiten, den Wandel herbeizuführen, den man jetzt und für zukünftige Generationen braucht.


kimmj7725@korea.kr