Wirtschaft

12.08.2020

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Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat am 11. August den Bericht OECD Economic Surveys: Korea 2020 veröffentlicht, in dem das Wirtschaftswachstum Koreas in diesem Jahr auf minus 0,8 % prognostiziert wird. ⓒ Screenshot von OECD Economic Surveys: Korea 2020


Von Xu Aiying und Elena Kubitzki

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) prognostiziert für das koreanische Wirtschaftswachstum in diesem Jahr ein Minus von 0,8 %, ein verbesserter Wert nach den prognostizierten minus 1,2 % im Juni und das höchste unter den 37 OECD-Mitgliedstaaten.

Korea ist das erste Land, für das die OECD seit dem Ausbruch von COVID-19 die Wachstumsaussichten angehoben hat.

Die OECD gab diesen Ausblick am 11. August in ihrem Bericht OECD Economic Surveys: Korea 2020 bekannt, der das BIP und die wirtschaftlichen Ergebnisse des zweiten Quartals widerspiegelt.

Die Aussichten für das Wirtschaftswachstum des Landes sicherten sich fest den ersten Platz und lagen 4 Prozentpunkte über dem der zweitplatzierten Türkei (-4,8 %). Koreas Prognose liegt deutlich über der von anderen großen Volkswirtschaften wie Japan (-6,0 %), Deutschland (-6,6 %), den USA (-7,3 %) und Großbritannien (-11,5 %) und deutlich über dem OECD-Durchschnitt (-7,5 %).

Der Einbruch des koreanischen Privatkonsums wurde von -4,1 % auf -3,6 % gemildert, und die Gesamtinvestitionen stiegen von -0,7 % auf +2,9 %. Andererseits hat sich der Exportrückgang von -2,6 % auf -5,7 % verschlechtert.

Die OECD sah den Erfolg Koreas in der COVID-19-Reaktion und den geeigneten wirtschaftspolitischen Maßnahmen der Regierung wie die Haushaltsausweitung als Gründe für die höhere Prognose des Landes.

Die OECD sagte, Korea gehöre zu den erfolgreichsten Nationen, die die Ausbreitung von COVID-19 ohne Ausgangssperre eingedämmt hatte. Korea habe durch "eine schnelle und wirksame Reaktion der Politik" den Schaden für die Binnenwirtschaft begrenzt und die Produktion sei weniger geschrumpft als in jedem anderen OECD-Land.

Seouls Fiskalausweitungspolitik wurde ebenfalls als angemessene Reaktion auf die COVID-19-Krise bezeichnet.

In Bezug auf den koreanischen New Deal sah die OECD darin eine Politik, die darauf abzielte, Synergien mit dem Privatsektor zu fördern und die wirtschaftliche Erholung zu unterstützen.

Präsident Moon Jae-in sagte in einer Kabinettssitzung, die er am 11. August im Regierungskomplex Seoul leitete, dass Korea voraussichtlich das höchste Wirtschaftswachstum unter den 37 OECD-Mitgliedstaaten verzeichnen werde und als das Land gelte, das am effektivsten auf COVID-19 reagiert hatte. Dies sei der schnellen Wirtschaftspolitik, die auf einer fiskalischen Expansion und einer starken Umsetzung des koreanischen New Deal basiere, zu verdanken.

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Prognosen für das Wirtschaftswachstum für zehn OECD-Mitgliedstaaten. ⓒ Ministerium für Wirtschaft und Finanzen



xuaiy@korea.kr