Rückkehr in der zweiten Jahreshälfte 2025: Das "K-Food-Festival – Knock Knock" belebt Seoul erneut © Jasmin Mikolay
Von Ehrenberichterstatterin Jasmin Mikolay aus Deutschland
Seit dem 22. Juni 2025 ist das beliebte "K-Food-Festival – Knock Knock" offiziell in seine zweite Saison gestartet. Veranstaltet von der Seoul Metropolitan Government (SMG), findet das Event bis zum 31. Dezember 2025 statt und verwandelt jedes Wochenende den Sejongno Park im Zentrum Seouls in eine bunte Bühne für kulinarische Vielfalt, Musik und Begegnung.
Von der Premiere bis heute
Bereits im Mai 2024 wurde das Festival mit dem Ziel ins Leben gerufen, die koreanische Esskultur einem breiten Publikum zugänglich zu machen und gleichzeitig kleine Food-Businesses zu fördern. Die Resonanz war überwältigend: Im ersten Jahr zählte das Event über 450.000 Besucher:innen laut Angaben der Seoul Metropolitan Government. Für 2025 sind erweiterte Angebote und ein frisches Konzept angekündigt, mit denen das Festival nun in die nächste Runde geht.
Was bedeutet "Knock Knock" in diesem Sinne?
Der koreanische Name des Festivals lautet
K-푸드 페스티벌 넉넉 (K-pudeu peseuteibeol neokneok). Oft wird es auch einfach als
넉넉 (neokneok) abgekürzt. Der englische Begriff "Knock Knock" wurde gewählt, um den einladenden und spielerischen Charakter des Festivals zu unterstreichen und ist somit eine symbolische Geste, die dazu einlädt, anzuklopfen und die kulinarische Welt Koreas zu entdecken. Auf Koreanisch bedeutet „넉넉“ im weiteren Sinne großzügig, reichlich oder einladend, etwa im Sinne von „es ist genug für alle da“. Das Wort spielt doppeldeutig mit der englischen Onomatopoesie "knock knock" (als Einladung zum Eintreten) und dem koreanischen Gefühl von Großzügigkeit und Gastfreundschaft – perfekt für ein Streetfood-Festival, das zum Erleben, Probieren und Verweilen einlädt.
Zwischen Food Trucks und Musik schaffen Sitzbereiche eine entspannte Atmosphäre © Jasmin Mikolay
Foodtrucks im Wechselbetrieb
Jeweils freitags, samstags und sonntags von 16 bis 21 Uhr erwarten die Besucher:innen bis zu 25 wechselnde Food Trucks. Die teilnehmenden Anbieter wechseln alle zwei Wochen, sodass das Festival kontinuierlich neue Gerichte mit vielfältigen Stilen und Spezialitäten präsentiert. Gleichzeitig erhalten kleinere Anbieter dadurch mehr Sichtbarkeit. Diese Dynamik ist ein zentraler Bestandteil des Festival-Konzepts: Einerseits sollen lokale Food-Start-ups gezielt gefördert werden, andererseits bleibt das Angebot für Besucher:innen abwechslungsreich und ist damit ein klarer Anreiz, mehrfach vorbeizuschauen. Besonders hilfreich dabei: Die Food Trucks sind thematisch gruppiert, was die Orientierung auf dem Festivalgelände erleichtert.
Traditionelles und modernes K-Food
Kulinarisch bietet das Festival eine beeindruckende Bandbreite. Die Speisekarte liest sich wie eine moderne Neuinterpretation koreanischer Esskultur: von traditionellen Klassikern wie Dakgangjeong (knusprig glasiertes Hähnchen), Tteokbokki (scharfe Reiskuchen) oder Injeolmi (Reiskuchen mit Sojabohnenmehl) bis hin zu kreativen Fusion-Gerichten wie Bulgogi Banh Mi oder gepufftem Reiseis mit Eiscreme. Ein weiteres Plus: Alle Speisen werden umweltfreundlich in Mehrwegbehältern serviert. Ein Tipp für alle, die sich vorab orientieren möchten: Auf der offiziellen Website gibt es eine Übersicht über alle teilnehmenden Food Trucks.
Die kreative Gestaltung mit Sitzinseln, Figuren und Licht sorgt für jede Menge Fotomotive und Festivalstimmung © Jasmin Mikolay
Genuss mit Atmosphäre: Das Festivalerlebnis rund um den Teller
Auch optisch ist das Festival ein Erlebnis. Sobald die Sonne untergeht, sorgen warmes Licht und dekorative Installationen für ein stimmungsvolles Ambiente. Besucher:innen können sich auf ein durchdachtes Gelände mit Sitzsäcken, Stühlen, Sitzbänken, Schattenpavillons und Chill-Zonen freuen. Darüber hinaus bieten Live-Auftritte von Musiker:innen und Tanzgruppen, Mitmachangebote sowie interaktive Pavillons wie „Seoul My Soul“ ein abwechslungsreiches Programm. Eine genaue Karte ist online auf der Festival-Website oder am Eingang erhältlich.
Ein besonderes Augenmerk legen die Veranstalter auf Barrierefreiheit und Internationalität: Mehrsprachige Informationskioske, ein weitgehend stufenfreier Zugang sowie digitale QR-Zahlungssysteme machen den Festivalbesuch auch für internationale Gäste und Menschen mit Einschränkungen unkompliziert. Wer sich für das Bühnenprogramm interessiert, kann vorab auf der offiziellen Website oder dem Instagram-Kanal (@knockknock_festival) aktuelle Informationen darüber abrufen.
▶️
Adresse:
Sejongno Park, neben dem Gwanghwamun-Platz, Seoul
U-Bahn: Gyeongbokgung Station (Linie 3, Ausgang 6) oder Gwanghwamun Station (Linie 5, Ausgang 2)
ℹ️
Information:
Laufzeit: 22. Juni – 31. Dezember 2025
Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag, jeweils 16:00–21:00 Uhr
Was Besucher:innen beachten sollten:
-Frühzeitiges Erscheinen sichert Auswahl und Sitzplätze.
-Bei Regen kann das Festival kurzfristig ausfallen. Daher ist es ratsam, aktuelle Infos auf der offiziellen Website vor dem Besuch abzurufen.
-QR-Zahlung ist gängig, Bargeld wird kaum benötigt.
-Alkohol wird nicht vor Ort verkauft. Mitgebrachte Getränke sollten verantwortungsvoll konsumiert werden.
Mit Stadtmaskottchen Haechi als Wegweiser liefern die Infotafeln einen schnellen Überblick über Angebote und Orientierung © Jasmin Mikolay
Persönlicher Eindruck vom Festival: Die besondere Abendstimmung
Beobachtungen zu verschiedenen Uhrzeiten – vom Aufbau bis in die späten Abendstunden – zeigen, wie sich das Festival im Tagesverlauf verändert. Gerade in den Abendstunden entfaltet sich der volle Zauber des Festivals. Denn wenn die Dämmerung einsetzt, entfaltet der Park seinen ganz eigenen Charme: Die Lichter tauchen die Umgebung in warmes Gelb, Live-Musik erklingt im Hintergrund und der Duft frisch zubereiteter Gerichte liegt in der Luft. Zu dieser Zeit ist die Festivalstimmung am intensivsten spürbar. Ob man entspannt auf einem Sitzsack die Szenerie beobachtet oder von Truck zu Truck schlendert, es ist für jede Vorliebe etwas geboten. Das "K-Food-Festival – Knock Knock" ist ein lohnender Ort für alle, die sich für koreanische Küche, kulturellen Austausch und neue Begegnungen begeistern.
Bunte Festivalästhetik: Die K-Food-Installation und Getränkeautomaten setzen farbliche Akzente auf dem Gelände © Jasmin Mikolay
BT21-Maskottchen RJ als Highlight der ersten Saison
Ein besonderer Publikumsmagnet im vergangenen Jahr war ohne Zweifel die RJ-Fotozone. RJ, das flauschige Alpaka-Maskottchen aus der BT21-Reihe und Liebling vieler BTS-Fans, steht stellvertretend für BTS-Mitglied Jin und war während der Eröffnungsphase 2024 prominent auf dem Festivalgelände in Form einer riesigen aufblasbaren Figur vertreten. Die Zone zog unzählige Besucher:innen an, die dort Erinnerungsfotos machten. Als zusätzliches Highlight wurden täglich limitierte RJ-Handfächer an Festivalgäste verteilt. Das war eine begehrte kleine Aufmerksamkeit, die besonders bei K-Pop-Fans gut ankam.
Auch wenn RJ in der aktuellen Ausgabe des Festivals nicht mehr präsent ist, müssen Selfie-Fans nicht auf ein Erinnerungsbild verzichten. Unmittelbar in der Nähe des Festivalgeländes gibt es nach wie vor liebevoll gestaltete Fotospots, unter anderem mit Haechi, dem offiziellen Maskottchen der Stadt Seoul, und seinen Freunden. Sie bieten eine ideale Kulisse für ein persönliches Andenken an den Besuch in Seoul und beim "K-Food-Festival – Knock Knock".
Ein beliebter Fotospot in der Nähe des Festivalgeländes: Haechi und seine Freunde laden zu einem Erinnerungsfoto ein © Soyeon Park
Fazit: Ein Muss für alle Sinne
Das "K-Food-Festival – Knock Knock" vermittelt das authentische Gefühl eines koreanischen Nachtmarkts. Hier entsteht ein pulsierender Treffpunkt, an dem Essen, Kultur und Gemeinschaft aufeinandertreffen. Die Tür zu der vielfältigen koreanischen Küche öffnet sich durch duftende Garküchen, stimmungsvolles Licht und interaktive Angebote. Besucher:innen erleben ein Korea, das nicht nur kulinarisch begeistert, sondern auch emotional berührt. Wer in Seoul unterwegs ist, sollte sich diesen ‚Klopf-Klopf‘-Moment nicht entgehen lassen.
Dieser Artikel wurde von einer Korea.net-Ehrenberichterstatterin verfasst. Unsere ehrenamtlichen Reporter kommen aus der ganzen Welt und teilen ihre Liebe und Leidenschaft über alle Dinge in Korea.
dlektha0319@korea.kr