Kultur

18.04.2014

지난 3월 14일 출간된 바이링궐 에디션 한국 대표 소설’ 시리즈 (사진제공: 도서출판 아시아)

Die Sammlung Bilingual Edition of Modern Korean Literature mit 15 Kurzgeschichten wurde am 14. März in englischer und koreanischer Sprache veröffentlicht (Foto mit freundlicher Genehmigung von Asia Publishers).

Die zweite von 15 Geschichten in der Sammlung Bilingual Edition of Modern Korean Literature heißt „Happy New Year to Everyone- To Raymond Carver“ von Autor Kim Yeon-su.

Die Geschichte entfaltet sich, als der Ich-Erzähler sieht, wie die Freundschaft zwischen seiner Ehefrau und Satbir Songh, einem Gastarbeiter aus Punjab, Indien, wächst.

Die Ehefrau bringt Gastarbeitern an einem Institut, an dem der indische Arbeiter lernt, Koreanisch bei. Sie freunden sich trotz der Sprachbarriere an. Sie spricht Englisch, während der Inder immer noch ein holpriges Koreanisch spricht.

Eines Tages lässt der Erzähler den indischen Arbeiter sein altes, schweres Klavier zu Hause stimmen. Während er sieht, wie der Mann am Klavier sitzt, fragt er sich, wie seine Frau und er Freunde werden konnten. Er unterschätzt ihre Freundschaft und denkt, dass der Gastarbeiter nur eine Person sei, die in einem Container lebt, und denkt: „Wie in aller Welt konnte sich so ein Gastarbeiter, der nach Korea zum Geldverdienen gekommen ist, mit meiner Frau anfreunden? Ich kann das überhaupt nicht verstehen.“

Der Erzähler glaubt, dass die beiden aufgrund ihrer mangelhaften Sprachkenntnisse niemals in der Lage sein werden, sich auf einer tieferen Ebene zu verständigen. Er irrt sich jedoch vollkommen. Bald erkennt er, dass sie wirklich sehr gut kommunizieren und dass seine Frau dem anderen Mann sogar ihre Einsamkeit gesteht.

Es stellt sich heraus, dass sich die beiden durch verschiedene Wege der Kommunikation besser kennengelernt haben, obwohl die Kenntnisse in den Sprachen, die sie für die Kommunikation wählen, ziemlich unzureichend sind. Der Erzähler erkennt, dass über Mittel der Kommunikation hinaus etwas mehr erforderlich ist. Sie sind zwei Personen, die miteinander reden wollen und bereit sind, zuzuhören, was der andere zu sagen hat.

„Wenn ich mit meiner Frau gesprochen habe, hatte ich manchmal das Gefühl, dass sie einfach jemanden braucht, der zuhört, ohne etwas zu sagen, unabhängig davon, ob der Zuhörer das Gesagte versteht oder nicht. Ich denke, dass es der Inder ist, an den sie sich seit letztem Herbst wendet, da dieser Mann immer da ist, um ihren Geschichten zuzuhören, obwohl er sie niemals versteht, ihren Schwierigkeiten und Träumen, die sie immer noch im Kopf hat, und sogar trivialen Dingen wie zum Beispiel, welche Farben sie mag und welche Bücher sie am stärksten beeindruckt haben. Deshalb nennt sie ihn einen ,Freund‘“ (keine autorisierte Übersetzung).

Es gibt eine Szene an einem winterlichen Silvesterabend, als der Erzähler auf seine Frau mit einem “Happy New Year” wartet, was den Titel der Geschichte erklärt.

김연수 작가의 단편소설 ‘모두에게 복된 새해- 레이언드 카버에게’

Kim Yeon-sus Kurzgeschichte „Happy New Year to Everyone- To Raymond Carver” ist Teil der Sammlung Bilingual Edition of Modern Korean Literature.

Auf dem Buchdeckel kann man sehen, dass das Buch einen Untertitel hat, „To Raymond Carver“. Als er zum Grund befragt wurde, sagte der Schriftsteller: „Mir wurde bewusst, dass die Geschichte sehr stark wie eine bestimmte Kurzgeschichte von Raymond Carver klang, die ich zu der Zeit gerade übersetzt habe.“

Raymond Carver (1938-88) ist ein amerikanischer Kurzgeschichtenautor, und als Kim seine Geschichte veröffentlichte, übersetzte er eines von Carvers Werken, “Cathedral”. Carvers Kurzgeschichte hat die gleiche Struktur wie Kims Arbeit, da sie die Geschichte eines Erzählers, seiner Frau und ihres alten Freunds erzählt. In Carvers Geschichte fühlt sich der Erzähler isoliert und hat einige Vorurteile, wenn seine Frau ihren alten Freund mit nach Hause bringt.

Auch in „Happy New Year to Everyone” versucht Kim zu enthüllen, wie schwierig es sein kann, andere zu verstehen, ihren Schmerz zu erfassen und gut mit ihnen zu kommunizieren.

„Dieses Werk bringt ganz deutlich zum Ausdruck, dass es für die Kommunikation mit anderen immer noch Hoffnung gibt”, sagte der Literaturkritiker Lee Gyeong-jae. „Die Geschichte zwischen den drei Hauptdarstellern seines Werks – dem Erzähler, seiner Frau und dem indischen Gastarbeiter – bleibt bis zum Ende optimistisch, und vermittelt, wenn auch auf vage Weise, die Idee, dass wir die Vorurteile gegen eine ethnische Gruppe, die sich lange bei uns eingegraben haben, abschütteln können, und in Zukunft eine neue Gemeinschaft durch Kommunikation und Zuhören schaffen können.“

Kim Yeon-su, der 1970 in Gimcheon in Gyeongsangbuk-do (Provinz Nord-Gyeongsang) geboren wurde, machte an der Sungkyunkwan University seinen Abschluss in englischer Literatur. 1993 machte Kim sein literarisches Debüt mit einem Gedicht, und im darauffolgenden Jahr erhielt er die Auszeichnung „Writer’s World Rookie of the Year“ für seinen Roman „I Wear a Mask“.

Zu seinen Werken zählen die Romane „Route 7” und „Night Sings” und die Kurzgeschichtensammlungen „Twenty Years Old” und „When I Was Just A Child” sowie die Essays „Sentences of Youth” und „Right to Travel.”

Von Sohn JiAe
Redakteurin, Korea.net
jiae5853@korea.kr
Übersetzung: Gesine Stoyke