Bei Einbruch der Dämmerung beginnen die Menschen, sich in der kleinen Gasse zu sammeln und die leeren Plätze zu besetzen. Bald füllen der Duft gegrillten Fleisches und die Gespräche über den zurückliegenden Arbeitstag die Luft. So präsentiert sich Jongno-3-gas „Gogi golmok“ oder „Fleischgasse“ während des Ansturms zum Feierabend.
Jongno-3-gas „Gogi golmok” oder „Fleischgasse” bereitet sich geschäftig auf die bald eintreffenden Büroangestellten vor, die gerade aus den Sitzungszimmern kommen. Die Plätze entlang der Gasse sind so beliebt, dass es an den meisten Abenden weit vor 19.00 Uhr keine freien Sitze mehr gibt (Foto: Jeon Han).
Gegen 17.00 Uhr bereitet sich die „Fleischgasse“ geschäftig auf die bald eintreffenden Büroangestellten vor, die ihre Arbeitsplätze gegen Abend verlassen. Die Tische entlang der Gasse sind noch nicht besetzt, und es ist noch kein Anzeichen von Ungeduld spürbar. Ein Ladenbesitzer in der „Fleischgasse“, der dort seit 1991 sein Geschäft betreibt und gemächlich seinen Kaffee trinkt, behauptet: „Kein einziger Sitzplatz wird nach 18.30 Uhr noch frei sein.“ Genau wie von ihm angekündigt, treffen um 18.30 Uhr Büroangestellte mit Krawatte, die ihre Anzugsjacken über dem Arm tragen, in Gruppen von drei bis fünf Personen in der Gasse ein und füllen schnell die Sitzplätze in den Außenbereichen der Lokale.
Am 15. Mai in einem der Restaurants entlang Jongno-3-gas „Fleischgasse”: Die Gäste prosten sich gegenseitig zu, als sie ein Glas Gojingamlaeju probieren (Foto: Jeon Han).
Einige Kunden sind zunächst zurückhaltend und sehen sich etwas perplex inmitten der eher bescheiden wirkenden Lokale um, bevor sie sich an die Straßenatmosphäre gewöhnt haben. Die Touristen genießen ihr Essen, während sie einen Bissen von dem Stück Rindfleisch nehmen, das in ein Salatblatt gewickelt ist und frisch vom Grill kommt. Zur Verbesserung des Nährwertes und des Geschmacks wird dieses Gericht durch Knoblauch, Kräuter und Ssamjang ergänzt. Sie prosten sich zu, während sie ein Glas mit Gojingamlaeju erheben, eine Mischung aus Soju, Bier und Cola, deren Name folgende Bedeutung hat: „Überwinde Bitterkeit und Härte, und du wirst süßen, guten Dingen begegnen.“
Die Besitzer der Grillhäuser sagen, dass sich die Gasse seit einiger Zeit verändert hat. Früher machten Geschäftsleute die Hauptkundschaft aus. Heute stammt die Kundschaft allerdings - durch die Berichterstattung in den Medien, durch Tweets, Besprechungen in den konventionellen Medien, im Internet und selbst in ausländischen Magazinen - aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen, und selbst ausländische Gäste werden angelockt.
„Die Menschen scheinen in diesen Tagen besonders bei gutem Wetter hierher zu kommen”, sagte ein Ladenbesitzer. „Die Lokale hier machen sogar ihr eigenes Kimchi“, fügte der Besitzer des Gochangjip, eines der Fleischrestaurants, hinzu, um die jüngste Popularität der Essensgasse zu begründen.
Jongno-3-gas „Fleischgasse” liegt im Bezirk Jongno-gu in der Nachbarschaft von Doneui-dong und ist erreichbar über den Ausgang 6 der Station „Jongno-3-ga”. Biegen Sie in die Gasse ein, die zum Palast Changdeokgung führt. Dann gelangen Sie zu den Restaurants, die darauf warten, Ihnen ein leckeres Essen zu servieren.
Von Jeon Han, Paik Hyun
Redakteure, Korea.net
hanjeon@korea.kr
Übersetzung: Gesine Stoyke
Jongno-3-gas „Gogi golmok” oder „Fleischgasse” ist aufgrund ihrer Atmosphäre, ihres Geschmacks und ihres perfekten Preises sehr populär. Ihr Angebot richtet sich an diejenigen, die ein eher geringes Budget zur Verfügung haben (Foto: Jeon Han).
Am 15. Mai in einem Restaurant in Jongno-3-gas „Gogi golmok” oder „Fleischgasse”: Touristen machen ein Foto, bevor sie ihr Essen genießen (Foto: Jeon Han).