Eine Goldkrone aus dem Grab Geumgwanchong wird für ihre Schönheit gepriesen.
Dekorationen bestehend aus drei Ästen und zwei Paar Hirschgeweihen bringen die Schönheit einer Goldkrone aus dem Silla-Reich zur vollen Geltung, die im Grab Geumgwanchong zutagegefördert wurde.
Ein subtiles Lächeln, der delikate Wurf eines Stücks Stoff und der natürlich wirkende, ausbalancierte menschliche Körper des bronzenen Maitreya-Buddhas in Meditationshaltung sprechen jeden Betrachter an.
Dies sind einige der bekannten Kunstwerke aus der Silla-Zeit (57 v.Chr.-935 n.Chr.).
Das Gyeongju National Museum bietet nun die seltene Gelegenheit, Sillas kunsthandwerkliche Gegenstände und kulturelle Hinterlassenschaften aus Gold und anderen Materialen in der Sonderausstellung „Kunst aus Silla” vom 21. Juli bis zum 1. November dieses Jahres zu betrachten.
Es ist die erste Sonderausstellung dieser Art in Korea, die einen näheren Blick auf die Kultur Sillas in ihrer Gesamtheit wirft. Sie soll an die Ausstellung „Silla, Koreas goldenes Königreich“ des Metropolitan Museum of Art in New York aus dem Jahr 2013 erinnern, die von ihren rund 200.000 Besuchern positive Kritiken erhielt. Die Ausstellung ist Teil von Veranstaltungen, um den 70. Geburtstag des Gyeongju National Museum und das kommende Seidenstraßen-Kulturfestival zu feiern, das in Gyeongju vom 21. August bis zum 18. Oktober dieses Jahres läuft.
Die Ausstellung besteht aus fünf Bereichen zu den Themen: Goldschmiedekunst, königliche Gräber, internationaler Austausch, Königspaläste und Buddhismus. Rund 600 Kunstwerke werden gezeigt; sie alle wurden durch Forschungen entdeckt.
Im ersten Bereich der Ausstellung erhalten Besucher einen Einblick in die Goldschmiedefertigkeiten der Silla-Künstler. Es werden verschiedene Goldaccessoires gezeigt wie die Goldkrone aus dem Grab Geumgwanchong, goldene Ohrringe und goldene Halsketten. Besucher können sich mit eigenen Augen von den hochentwickelten Techniken der Silla-Künstler bei der Verarbeitung von Gold und Juwelen sowie vom künstlerischen Wert der ausgestellten Kunstwerke überzeugen.
Der bronzene Maitreya-Buddha in Meditationshaltung wurde in der Silla-Zeit angefertigt.
Der zweite Teil der Ausstellung enthält verschiedene Kunstobjekte, die in königlichen Silla-Gräbern in Gyeongju ausgegraben wurden, darunter in den Gräbern Geumgwangchong, Cheonmachong und Hwangnamdaechong. Dort erfährt man mehr über Sillas internationale Handelsaktivitäten, die sich nicht nur bis in Chinas Tang-Dynastie (618-907) erstreckten, sondern auch bis nach Zentralasien und Indien. Diese Einflüsse lassen sich an der phönixförmigen Glasflasche erkennen, die im Grab Hwangnamdaechong gefunden wurde, sowie am goldenen Dolch und an der Degenscheide, die im Grab Gyerim-ro zutagegefördert wurde.
Eine phönixförmige Glasflasche, die im Grab Hwangnamdaechong entdeckt wurde, hat eine ganz ähnliche Form wie alte griechische Oinochoe-Weinkrüge. Dies ist ein Hinweis auf Sillas aktive Beteiligung am internationalen Handel.
Die Ausstellung zeigt auch Relikte, die an den Standorten königlicher Silla-Paläste entdeckt wurden, darunter drachenförmige Dachziegel sowie kunsthandwerkliche Gegenstände, die am Tempel Hwangryongsa gefunden wurden. Verschiedene buddhistische Relikte wie der bronzene Maitreya-Buddha in Meditationshaltung werden ebenfalls gezeigt. Besucher können auf diese Weise die hochentwickelte buddhistische Kunst kennenlernen, die in Silla-Zeiten florierte.
In der Tat ist der bronzene Maitraya-Buddha in Meditationshaltung einer der berühmtesten Gegenstände der Ausstellung; man kann ihn in Gyeongju nur in den ersten zwei Wochen der Ausstellung sehen, vom 21. Juli bis zum 2. August. Ein weiteres interessantes Objekt ist die Steinskulptur eines Kriegers, die der Öffentlichkeit erstmalig vorgestellt wird.
Weitere Informationen über das Museum finden Sie auf dessen Homepage (http://gyeongju.museum.go.kr) in vier Sprachen: Koreanisch, Englisch, vereinfachtes Chinesisch und Japanisch.
Von Yoon Sojung
Redakteur, Korea.net
Fotos: Gyeongju National Museum
arete@korea.kr
Die Steinskulptur eines Kriegers wurde im Grab Gwaereung in Gyeongju entdeckt. Man nimmt an, dass sie die Züge eines Menschen arabischer Herkunft hat, da das Gesicht doppelte Augenlider und eine kaukasische Nase aufweist.
Ein Dachziegel mit einem Drachengesicht wurde am Tempel Hwangryongsa gefunden.
Bei der Ausstellung werden goldene Silla-Ohrringe gezeigt.
Ein sitzender Amitabha-Buddha aus Gold aus der Pagode am Tempel Hwangboksa
Ein goldener Dolch und eine Schwertscheide wurden im Grab Gyerim-ro entdeckt, die mit verschiedenen Juwelen besetzt sind. Diese Arbeiten zeigen einen Stil, der populär in Griechenland, Rom, Ägypten und Westasien war.