Von Min Yea-Ji | Fotos: National Gugak Centre | Stand: 9. April 2018

In der koreanischen Volksmythologie gibt es Hausgottheiten, die im Haus wohnen und die verschiedenen Räume des Hauses schützen. Der Gott, der fürs Feuer in der Küche zuständig ist, heißt Jowang-shin (조왕신, 竈王神) und die Samshin (삼신, 三神) lebt im Hauptschlafzimmer und ist für die Kinder zuständig. Aber der wichtigste Geist ist Seongju-shin (성주신, 城主神), der Geist des Hauptdachbalkens, der das Oberhaupt des Haushaltes schützt.

In der Vergangenheit haben die koreanischen Vorfahren beim Einzug in ein neues Haus ein Gut (koreanisches Schamanenritual) abgehalten. Das Ziel von Seongju-gut ist Glück und Wohlstand der Familie.

Am 5. April fand eine musikalische Adaption vieler Seongju-gut im National Gugak Center statt. Der Titel lautete „Seongjuya Seongjuroguna" (성주야 성주로구나).

Die Aufführung ist eine Sammlung von Musikstücken der Seongju-gut aus verschiedenen Regionen Koreas. Die Rituale weisen je nach Region unterschiedliche Merkmale auf, die von geografischen Merkmalen beeinflusst werden.

Die Musik aus der Region Seodo, einer bergigen Gegend, soll einen rauen Ton haben. Dazu gehören die Provinzen Pyongan und Hwanghae, die im heutigen Nordkorea liegen. Die Provinz Gyeonggi verfügt über Flüssen, das Meer und Berge, sodass der Ton als sehr dynamisch, reich und delikat beschrieben wird. Die Musik aus den südlichen Küstenregionen, die vor allem die Sehnsucht nach Familienmitgliedern, die auf offener See arbeiten, zum Ausdruck bringt, ist geprägt von dramatischen Absenkungen und Erhebungen in der Melodie.

Die Instrumente, die von einer Mudang, also eine Schamanin, für die Rituale verwendet werden, umfassen Fächer, Glocken und weißes Papier.

„Die Musik von Gut kann man als Wurzel der koreanischen Volksmusik bezeichnen“, erklärte die Regisseurin vom National Gugak Centre Kim Min Kyung. „Wir haben versucht, die Essenz der rituellen Musik in unserer Show zu vermitteln", fügte sie hinzu.



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